Religiosität als Qualität des Säkularen -  Annette Pitschmann

Religiosität als Qualität des Säkularen (eBook)

Die Religionstheorie John Deweys
eBook Download: PDF
2017 | 1. Auflage
357 Seiten
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-154844-4 (ISBN)
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Im Diskurs über die legitime Rolle der Religion in der demokratischen Öffentlichkeit wird vielfach unterstellt, religiöse und säkulare Denkformen ließen sich anhand ihrer metaphysischen Vorannahmen einschlägig gegeneinander abgrenzen. Das dabei angewandte Kriterium - die Frage, inwieweit eine transzendente Realität vorausgesetzt wird - wird dabei oftmals zugleich als Indiz der Inkompatibilität des religiösen und des säkularen Denkens gedeutet. Der Pragmatist John Dewey hat in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Religionstheorie vorgelegt, die angesichts dieser Tendenz zur Dichotomisierung von der Leitdifferenz zwischen Transzendenz und Immanenz absieht. Auf diese Weise beansprucht er zu zeigen, dass Religiosität - recht verstanden - auf Voraussetzungen beruht, die ebenso allgemein zugänglich sind wie die Prämissen säkularen Lebens. Annette Pitschmann erschließt Deweys Religionstheorie vor dem Hintergrund seiner Wirklichkeitskonzeption und prüft ihre Plausibilität im Horizont von Deweys Wissenschafts- und Handlungstheorie sowie seiner Ästhetik.

Geboren 1976; 1996-2004 Violoncello- und Theologiestudium in Frankfurt am Main, München und Oxford; 2009-14 Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Religionsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, währenddessen Promotion in Religionsphilosophie. Derzeit Forschungstätigkeit an der Paris-Lodron-Universität Salzburg sowie Tätigkeit in der katholischen Erwachsenenbildung.

Cover 1
Vorwort 6
Inhalt 8
I. Einleitung 12
1 Dewey und die religionsphilosophische Debatte der Gegenwart 12
2 Der Stellenwert religionstheoretischer Fragen in Deweys Werk 16
3 Ziel und Vorgehen der Arbeit 18
II. Voraussetzung: Deweys Theorie der Wirklichkeit 20
1 Kritik der Philosophie 21
1.1 Der Einfluss des dualistischen Paradigmas 23
1.2 Aspekte der Kritik am Dualismus 24
1.2.1 Äußerer und innerer Widerspruch 25
1.2.2 Projektion 26
1.2.3 Mangelnde Anschlussfähigkeit an die Moderne 28
1.3 Aspekte der Kritik am Monismus 31
1.3.1 Ausschluss der Individualität 32
1.3.2 Projektion 34
1.3.3 Isolation von Erfahrungsmomenten und doktrinäre Methode 35
2 Alternative: Der Empirische Naturalismus 38
2.1 „Erfahrung“ und „Natur“ 40
2.2 Die instrumentalistische Perspektive 47
2.3 Die Idee der Kontinuität 53
2.3.1 Garant der Kohärenz 55
2.3.2 ‚Metaqualität‘ 56
2.3.3 „Generisches Merkmal“ der Wirklichkeit 59
2.3.4 Wachstum 61
2.3.5 Missverständnisse des Kontinuitätsbegriffs 63
2.4 Die Wirklichkeit unter dem Vorzeichen der Kontinuität 64
2.4.1 Kontinuität zwischen dem Realen und dem Idealen 65
2.4.2 Kontinuität zwischen natürlichen und geistigen Prozessen 67
3 Ausblick: Empirischer Naturalismus und die Frage nach Gott 74
III. Deweys Theorie religiösen Glaubens 80
1 Kritik der Religion 82
1.1 „Religion“ als kollektiver Term 83
1.2 Der strukturelle Exklusivismus religiöser Institutionen 85
1.3 Gott im Horizont des Supranaturalismus 89
1.4 Religiöse Doktrin als Bezug auf eine aktualisierte Wirklichkeit 98
2 Alternative: Ein allgemeiner Glaube 105
2.1 „Das Religiöse“ als Qualität menschlicher Erfahrung 105
2.2 Die allgemeine Zugänglichkeit der religiösen Erfahrungsdimension 109
2.3 ‚Gott‘ im Horizont des Empirischen Naturalismus 119
2.3.1 Die Bezugnahme auf Gott: Vorwegnahme eines end-in-view 121
2.3.2 Die Beziehung zu Gott: Die Haltung der natural piety 131
2.4 Imagination als Bezug auf eine mögliche Wirklichkeit 137
3 Einwände und Präzisierungen 145
3.1 Das Religiöse als Gegenbegriff zur Religion 145
3.1.1 Deweys Umgang mit dem Religionsbegriff 146
3.1.2 „Religiöses“ versus „Religion“: Kontexte der Unterscheidung 150
3.1.3 Religiosität ohne Religion? 156
3.2 Die Forderung nach Inklusion 167
3.2.1 Die Entgrenzung religiöser Erfahrung 168
3.2.2 Religiosität als Moment der Intelligenz 173
3.2.3 Religiosität als Moment der Sittlichkeit 180
3.2.4 Exkurs: Religiosität als Moment demokratischen Lebens 187
3.2.5 Religiosität als Moment des Ästhetischen 190
3.3 ‚Gott‘ als Erzeugnis der Imagination 195
3.3.1 Deweys Einwände gegen den Supranaturalismus 196
3.3.2 Deweys Einführung des Gottesbegriffs: Formale Schwierigkeiten 198
3.3.3 Die Frage nach dem „Woher“ des Ganzheitsideals 202
3.3.4 „Ist John Dewey ein Theist?“ 205
3.3.5 Religiosität ohne Gott? 211
3.3.6 Ausblick: ‚Gott‘ als infinity term 214
IV. Plausibilisierung: Deweys Theorien säkularer Erfahrung 218
1 Wissenschaftliche Forschung 221
1.1 Die Struktur der Forschung 222
1.2 Das Primat der Urteilstheorie 233
1.3 Subjekt und Prädikat als Aspekte der Urteilsbildung 236
1.4 Ertrag: Die Rede von Gott und das Konzept der inquiry 242
2 Moralische Handlung 246
2.1 Die Struktur moralischer Urteilsbildung 247
2.2 Normativität als Experiment 263
2.3 Gewohnheit als situative Größe 267
2.4 Gewohnheit als soziale Größe 270
2.5 Experimentelle Moral und Objektivität 274
2.6 Ertrag: Religiosität und das Konzept der habit 280
3 Künstlerische Produktion und ästhetische Rezeption 284
3.1 Die Struktur ästhetisch dimensionierter Erfahrung 286
3.2 Das Ästhetische als Qualität menschlicher Erfahrung 301
3.3 Das Ideal der Ganzheit 308
3.3.1 Qualitative Einheit 308
3.3.2 Interne Kontinuität 315
3.3.3 Diachrone Kontinuität 317
3.3.4 Rhythmus 320
3.3.5 Erfüllung 325
3.4 Ertrag: Die Alterität Gottes und das Konzept der consummation 334
V. Fazit 340
Literatur 344
1 Werke John Deweys 344
2 Weitere Literatur 346
Namenregister 352
Sachregister 354

Erscheint lt. Verlag 1.10.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
ISBN-10 3-16-154844-2 / 3161548442
ISBN-13 978-3-16-154844-4 / 9783161548444
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