Symbolische Verkörperung -  Matthias Jung

Symbolische Verkörperung (eBook)

Die Lebendigkeit des Sinns
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2017 | 1. Auflage
189 Seiten
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-155223-6 (ISBN)
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Alle geistigen Prozesse gründen in der Interaktion des lebendigen Organismus mit seiner Umwelt: Sie sind konstitutiv verkörpert. Diese naturalistische Einsicht muss mit der komplementären Erkenntnis in Einklang gebracht werden, dass das menschliche Bewusstsein symbolisch entgrenzt ist. Die kulturelle Fähigkeit, situative Kontexte zu transzendieren und sich von Idealbildungen als Handlungsgründen bestimmen zu lassen, ist für die menschliche Lebensform genauso charakteristisch wie das leibliche Handeln in konkreten Situationen. Es geht darum, diese Spannungseinheit zu begreifen, ohne in ein obsoletes, dualistisches Denken zurückzufallen. Pragmatistisch vom Primat des Handelns ausgehend, möchte Matthias Jung ein verkörperungssensibles Verständnis für die Vielfalt menschlicher Begründungspraktiken gewinnen und dabei auch ihren Zusammenhang mit weltanschaulichen und religiösen Grundhaltungen sichtbar machen.

Geboren 1960; Studium der Philosophie und Theologie; Lehrtätigkeit und Gastprofessuren in Frankfurt, Chemnitz, Jena, Erfurt, Bochum, Atlanta und St. Louis, USA; seit 2010 Professor für Moral- und Rechtsphilosophie an der Universität Koblenz-Landau.

Cover 1
Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 8
Einleitung 10
1. Das anthropologische Grundproblem: Methodischer Naturalismus und kulturelle Transzendenz 16
1.1 Ist Kognition Problemlösen? Verkörperung und Symbolgebrauch 16
1.2 Spielarten des Naturalismus 32
1.3 Artikulation als Integral von Symbol und Verkörperung 42
1.4 Idealbildung als anthropologisches Grundmuster 57
2. Die Vielfalt des Begründens – Idealbildungen zwischen Verkörperung und Transzendenz 66
2.1 Rechtfertigende Gründe – verkörpert, eingebettet und „freistehend“ 68
2.1.1 Verkörperte Vernunft nach John Dewey 73
2.1.2 Drei Arten des Begründens 81
2.2 Qualitatives Denken und rationale Begründung: über intellektuelle Redlichkeit 85
2.2.1 Einleitung: Redlichkeit und Artikuliertheit 85
2.2.2 Deutungen der Moderne und ihre Hintergrund-epistemologien 87
2.2.3 Rationale Begründung als inferentielle Transparenz 90
2.2.4 Qualitative Präsenz und diskursive Explikation 95
2.2.5 Intellektuelle Redlichkeit im Horizont verkörperter Symbolizität 98
2.2.6 Persönliche Erfahrung und institutionelle Rahmung 102
2.3 Anthropologische Voraussetzungen rechtlicher Idealbildungen 106
2.3.1 Das praktische Selbstverständnis der Bürger als minimale Anthropologie 106
2.3.2 Drei Spielarten des Naturalismus und ihr Verhältnis zu Idealbildungen 110
2.3.3 Das szientifisch-reduktionistische Programm des Neurokonstruktivismus 114
2.3.4 Bad Popular Science: die populäre Aufbereitung des Neurokonstruktivismus und die minimale Anthropologie der Verfassung 116
3. Die Unvermeidlichkeit der Totalisierung: Weltanschauungen und Religionen vor dem Hintergrund des Naturalismus 126
3.1 Zum Verhältnis von Religion und „Weltanschauung“ 128
3.1.1 Einleitung: Kosmologie und leibliche Erfahrung 128
3.1.2 Die Interaktion zwischen Organismus und Umwelt und die kategoriale Semiotik 130
3.1.3 Gewöhnliche und methodische Erfahrung 137
3.1.4 Weltanschauungen 141
3.1.5 Wissenschaft, Weltbild und gefühlsbasierte Verallgemeinerung 148
3.2 John Deweys Versuch einer Naturalisierung der Religion 153
3.2.1 Das Verhältnis von Wahrheit und Bedeutung bei Dewey 156
3.2.2 Situationsqualitäten und Totalisierung 161
3.2.3 Der optionale Charakter des metaphysischen Naturalismus 166
Literaturverzeichnis 174
Nachweise 184
Kapitel 1 184
Kapitel 2 184
Kapitel 3 184
Personenregister 186
Sachregister 188

Erscheint lt. Verlag 1.10.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
ISBN-10 3-16-155223-7 / 3161552237
ISBN-13 978-3-16-155223-6 / 9783161552236
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