Die Juden in Frankfurt am Main und in der Wetterau im Mittelalter

Christlich-jüdische Beziehungen, Gemeinden, Recht und Wirtschaft von den Anfängen bis um 1400

(Autor)

Buch | Hardcover
818 Seiten
2017
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen (Verlag)
978-3-921434-35-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Juden in Frankfurt am Main und in der Wetterau im Mittelalter - David Schnur
38,00 inkl. MwSt
In der Wetterau, einer bedeutenden Zentrallandschaft des mittelalterlichen Reiches, konnten Juden seit dem Mittelalter weitgehend ohne Vertreibungen bis über die Wende zur Neuzeit hinaus kontinuierlich leben. Neben den reichsstädtischen Judengemeinden in Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar nimmt das vorliegende Buch systematisch auch die kleineren Judenschaften in adeligen Territorien vergleichend in den Blick, hier vor allem Kronberg, Eppstein, Hanau, Nassau-Weilburg und Isenburg. Untersucht werden nicht allein rechts- und politikhistorische, sondern auch migrations- sowie sozial- und wirtschaftsge-schichtliche Aspekte. Der Untersuchungszeitraum beginnt mit der jüdischen Erstbesiedlung in der Wetterau wäh-rend der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und reicht bis zu den Auswirkungen der sog. „Zweiten Judenschuldentilgung“ König Wenzels von 1390, die noch im beginnenden 15. Jahrhundert auszumachen sind. Diese weite Perspektive erlaubt eine Annäherung an die Fragen, in welchen Bereichen die Pestpogrome der Jahre 1348/50 – sie betrafen nahezu alle Judengemeinden im Reichsgebiet – zu Brüchen führten und welche Kontinuitäten in den christlich-jüdischen Beziehungen bzw. im innerjüdischen Bereich über diese tiefe Zäsur hinaus wirksam waren. Die singuläre Quellengrundlage ermöglicht erstmals strukturgeschichtliche und valide stati-stische Untersuchungen. Entgegen der bisherigen Forschung kann so etwa der Nachweis erbracht werden, dass die von jüdischen und christlichen Händlern und Geldverleihern betriebenen Geschäfte auf vielfältige Weise miteinander verflochten waren. Insbesondere im Rahmen der Frankfurter Messen stellten jüdische Geldleiher durch das Sicherungsinstrument des „bei Juden auf Schaden nehmen“ geradezu eine Art „Ausfallversicherung“ für zunächst rein innerchristliche Kredite bereit, wie hier erstmals beschrieben wird. Auf der beiliegenden CD steht der Inhalt des materialreichen Buches als PDF-Datei für die Recherche zur Verfügung, ergänzt um einen Prosopographischen Katalog der Frankfurter Juden zwischen 1360 und ca. 1415.
In der Wetterau, einer bedeutenden Zentrallandschaft des mittelalterlichen Reiches, konnten Juden seit dem Mittelalter weitgehend ohne Vertreibungen bis über die Wende zur Neuzeit hinaus kontinuierlich leben. Neben den reichsstädtischen Judengemeinden in Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar nimmt das vorliegende Buch systematisch auch die kleineren Judenschaften in adeligen Territorien vergleichend in den Blick, hier vor allem Kronberg, Eppstein, Hanau, Nassau-Weilburg und Isenburg. Untersucht werden nicht allein rechts- und politikhistorische, sondern auch migrations- sowie sozial- und wirtschaftsge-schichtliche Aspekte. Der Untersuchungszeitraum beginnt mit der jüdischen Erstbesiedlung in der Wetterau wäh-rend der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und reicht bis zu den Auswirkungen der sog. „Zweiten Judenschuldentilgung“ König Wenzels von 1390, die noch im beginnenden 15. Jahrhundert auszumachen sind. Diese weite Perspektive erlaubt eine Annäherung an die Fragen, in welchen Bereichen die Pestpogrome der Jahre 1348/50 – sie betrafen nahezu alle Judengemeinden im Reichsgebiet – zu Brüchen führten und welche Kontinuitäten in den christlich-jüdischen Beziehungen bzw. im innerjüdischen Bereich über diese tiefe Zäsur hinaus wirksam waren. Die singuläre Quellengrundlage ermöglicht erstmals strukturgeschichtliche und valide stati-stische Untersuchungen. Entgegen der bisherigen Forschung kann so etwa der Nachweis erbracht werden, dass die von jüdischen und christlichen Händlern und Geldverleihern betriebenen Geschäfte auf vielfältige Weise miteinander verflochten waren. Insbesondere im Rahmen der Frankfurter Messen stellten jüdische Geldleiher durch das Sicherungsinstrument des „bei Juden auf Schaden nehmen“ geradezu eine Art „Ausfallversicherung“ für zunächst rein innerchristliche Kredite bereit, wie hier erstmals beschrieben wird. Auf der beiliegenden CD steht der Inhalt des materialreichen Buches als PDF-Datei für die Recherche zur Verfügung, ergänzt um einen Prosopographischen Katalog der Frankfurter Juden zwischen 1360 und ca. 1415.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriften der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen ; 30
Zusatzinfo zahlr. Tabellen, Diagramme und Grafiken, 1 CD
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 1200 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Vor- und Frühgeschichte / Antike
Geisteswissenschaften Geschichte
Schlagworte Christlich-jüdische Beziehungen • Deutsch-Jüdische Geschichte • Frankfurt Juden • Juden Frankfurt a.M. • Juden in Frankfurt a.M. und in der Wetterau • Wetterau Juden
ISBN-10 3-921434-35-1 / 3921434351
ISBN-13 978-3-921434-35-2 / 9783921434352
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Archäologie und Geschichte

von Jens-Arne Dickmann

Buch | Softcover (2023)
C.H.Beck (Verlag)
12,00
Aufrührer, Herrscher, Heiland

von Werner Dahlheim

Buch | Hardcover (2024)
C.H.Beck (Verlag)
34,00