Die Wiederbegründung der Industrie- und Handelskammern in Ostdeutschland im Prozess der Wiedervereinigung -  Jann Müller

Die Wiederbegründung der Industrie- und Handelskammern in Ostdeutschland im Prozess der Wiedervereinigung (eBook)

(Autor)

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2017 | 1. Auflage
280 Seiten
Franz Steiner Verlag
978-3-515-11566-7 (ISBN)
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Die ostdeutsche Institutionenbildung gilt als wissenschaftlich bereits eingehend untersucht. Es stellt sich somit die Frage, ob sich für den gesellschaftlichen Integrationsprozess der 1990er Jahre überhaupt noch neue Perspektiven durch eine archivgestützte Forschung - die erst durch das Auslaufen archivischer Sperrfristen in den Fokus der Zeitgeschichte rücken kann - erschließen lassen.

Jann Müller ergänzt die Deutungsangebote der Nachbardisziplinen in seiner Studie um eine zeithistorische Kontextualisierung. Etablierte Sichtweisen lassen sich in diesem Lichte hinterfragen. So muss der Ursprung der ostdeutschen Industrie- und Handelskammern weniger als bisher aus der Eigenlogik der deutschen Wiedervereinigung als vielmehr aus den Umständen der Friedlichen Revolution der DDR verstanden werden. Die Wiedervereinigung stellte die neue wirtschaftliche Selbstverwaltung vor eine veritable Bewährungsprobe. Bei Entstehung und Bewährung der neuen Kammern spielte nicht zuletzt das Zusammenwirken von Industrie- und Handelskammern, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Politik eine große Rolle. Eine bislang vernachlässigte Thematik, in die der Autor interessante neue Einblicke geben kann.



Jann Müller, Studium der Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, der Neueren deutschen Literatur sowie der Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn. Anschließend Stipendiat der Otto Wolff Stiftung.

Inhaltsverzeichnis 8
1. Einleitung 12
1.1 Thematische Einführung 12
1.2 Forschungsstand 14
1.2.1 Institutionenbildung und Wiedervereinigung in sozialwissenschaftlicherPerspektive 14
1.2.2 Erklärungsansätze zur Entstehung der Industrie- und Handelskammern in der DDR 18
1.2.3 Kritik und eigene Konzeption 20
1.3 Erkenntnisinteresse und Gang der Arbeit 23
1.4 Quellen 26
2. Unternehmer und Kammern in SBZ und DDR 29
2.1 Bewältigung der Kriegsfolgenund „Aufbau des Sozialismus“ 29
2.2 Von der Auflösung der „IHK der DDR“zur Verstaatlichung der mittelständischen Industrie 33
2.3 Gewerbepolitik in der Ära Honecker 38
3. Die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Selbstverwaltungvor der Wiedervereinigung 44
3.1 Von Handels- und Gewerbe- zu Industrie- und Handelskammern 44
3.1.1 Am Vorabend der Friedlichen Revolution:Eine „Wende“ in der Gewerbepolitik? 44
3.1.2 Die Gewerbetreibenden sprechen für sich selbst 48
3.1.3 Die Absetzung der Direktoren und erste Schritte zur Neuorganisation 51
3.1.4 Aus Entfremdeten werden Verbündete: Deutsch-deutsche Begegnung im Kammerwesen 56
3.1.5 Erste IHK-Gründungen in Dresden, Ost-Berlin und Rostock 62
3.1.6 Die deutsch-deutsche Wirtschaftskommission als Meilenstein auf dem Weg zu Industrie- und Handelskammern 66
3.1.7 Weitere Kammergründungen im Wettlauf mit den Wirtschaftsräten der Bezirke 73
3.2 Die Vereinigung vor der Einheit: Ein gesamtdeutschesKammerwesen entsteht 78
3.2.1 Der deutsch-deutsche Marktplatz 78
3.2.2 Die rechtliche Anerkennung der Industrie- und Handelskammern in der DDR 83
3.2.3 Die Einrichtung der Kammerpatenschaften 87
3.2.4 Die Dachverbandsfrage: Kein „IHT der DDR“ 91
3.2.5 Der Beitritt der Industrie- und Handelskammern der DDR zum DIHT 97
3.3 Die Integration der gewerblichen Wirtschaft in die neue Selbstverwaltung 99
3.3.1 Wahlen zur Vollversammlung und Konstituierung 99
3.3.2 Die Bestellung der Hauptgeschäftsführer 103
3.3.3 Das Erbe der SED-Diktatur als Integrationshindernis 108
3.3.4 Ausbau und Finanzierung der hauptamtlichen Stäbe 117
3.4 Die Rolle der westdeutschen Aufbauhelfer 122
4. Die Reorganisation der Wirtschaft als Herausforderungan die Industrie- und Handelskammern 129
4.1 Industrie- und Handelskammern als Träger staatlicher Aufgaben:Transformation der beruflichen Bildung 129
4.1.1 Die Erlangung der Zuständigkeit für die berufliche Bildung 129
4.1.2 Strukturelle Ausgangsbedingungen der Berufsausbildung in Ostdeutschland 136
4.1.3 Lehrstellenkampagnen und Ausbildungsringe: Industrie- und Handelskammern als Wegweiser und Nothelfer 141
4.2 Standortpolitik und gewerbliches Gesamtinteresse 152
4.2.1 Staatliche Planung und standortpolitisches Wirken nach der Wiedervereinigung 152
4.2.2 Stadtentwicklung zwischen Plan und Chaos: Die Suburbanisierung des Handels als Herausforderung an eine gesamtgewerbliche Standortpolitik 155
4.2.3 Die Entwicklung von städtischem Handel und Gewerbe auf Grundlage des freien Wettbewerbs 164
4.2.4 Der Konflikt um den Bau der „Südharzautobahn“: Standortpolitik im Wettbewerb der Interessen 170
4.3 Aufbau und Förderung des industriellen Mittelstands in den neuenBundesländern 173
4.3.1 Reprivatisierungen bis zum 3. Oktober 1990: Strukturpolitik oder Wiedergutmachung? 173
4.3.2 Die Treuhandanstalt als Akteur beim Aufbau des industriellen Mittelstands 181
4.3.3 Das Verhältnis von Industrie- und Handelskammern und Treuhandanstalt 189
4.3.4 Mittelstandspolitische Forderungen von DIHT und Industrie- und Handelskammern 194
4.4 Industrie- und Handelskammern als Dienstleister der Wirtschaft 203
4.4.1 Managementtransfer 203
4.4.2 Runde Tische zur Unternehmenssicherung 208
4.4.3 Außenwirtschaftsberatung 213
5. Strukturelle Merkmale und Entwicklungen der ostdeutschenIndustrie- und Handelskammern 217
5.1 Der Zuschnitt der Kammerbezirke und die Vertretungin der Fläche 217
5.2 Überregionale Zusammenarbeit 226
5.3 Rückkehr ins Zentrum: Rückgabe und Neubau von Kammergebäuden 229
5.3.1 Der Kampf um die Restitution enteigneter Gebäude 229
5.3.2 Neubau von Kammergebäuden 237
5.4 Industrie- und Handelskammern als Träger kulturellerEinrichtungen 238
6. Zwischen politischer Partizipation und Hilfe zur Selbsthilfe:Die wirtschaftliche Selbstverwaltung als Organisation desUnternehmertums in den neuen Bundesländern 250
Anhang 262
Abkürzungsverzeichnis 262
Quellenverzeichnis 264
Archive 264
Akteneditionen 264
Interviews 264
Presse 265
Parlamentarische Drucksachen 267
Gesetz- und Verordnungsblätter 268
Literaturverzeichnis 270

Erscheint lt. Verlag 7.3.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte
ISBN-10 3-515-11566-8 / 3515115668
ISBN-13 978-3-515-11566-7 / 9783515115667
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