Gesamtausgabe in 24 Bänden
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-28409-4 (ISBN)
Die Probleme der Geschichtsphilosophie (aus dem Vorwort von Georg Simmel, S. 229): »Den Gegenstand dieses Buches bildet das Problem: wie aus dem Stoffe der unmittelbaren gelebten Wirklichkeit das theoretische Gebilde werde, das wir Geschichte nennen. Es will zeigen, daß diese Umbildung eine radikalere ist, als das naive Bewußtsein anzunehmen pflegt.«
Georg Simmel wurde am 1. März 1858 in Berlin als jüngstes von sieben Kindern des Fabrikanten Edward Simmel und dessen Frau Flora (geb. Bodenstein) geboren und starb am 26. September 1918 in Straßburg. Die Familie ist jüdischer Herkunft, beide Elternteile traten jedoch schon früh zum christlichen Glauben über. Georg Simmel wurde evangelisch getauft. Von 1876 bis 1881 studierte er an der Berliner Universität Geschichte, Völkerpsychologie und Philosophie. Seine erste Promotionsschrift Psychologisch-ethnologische Studien über die Anfänge der Musik wurde von dem Philosophiehistoriker Zeller und dem Physiker Helmholtz wegen formaler Fehler und »zu gewagter« Thesen abgelehnt. Als Dissertation wird jedoch die prämierte Abhandlung Darstellung und Beurteilungen von Kants verschiedenen Ansichten über das Wesen der Materie akzeptiert. Nach Überwindung weiterer Hindernisse wurde er 1885 mit der Schrift Kantische Studien im Fach Philosophie habilitiert und an der Berliner Universität zum Privatdozenten ernannt. Mit der öffentlichen Antrittsvorlesung »Über das Verhältnis des ethischen Ideals zu dem logischen und dem ästhetischen« begann er seine sehr erfolgreichen Veranstaltungen, die auch gesellschaftlich große Resonanz fanden. Trotz seines akademischen Erfolgs wurde Simmel mit antisemitischen Ressentiments konfrontiert. So wurde 1898 sein erster Antrag auf Erteilung eines Extraordinariats vom Kultusministerium abgelehnt. 1908 scheiterte seine Berufung auf die zweite Professur für Philosophie in Heidelberg trotz der Empfehlungen von Max Weber und Eberhard Gothein am antisemitischen Gutachten des im Alldeutschen Verband engagierten Berliner Historikers Dietrich Schäfer (1845-1929). Heute gilt Simmel als einer der wichtigsten und faszinierendsten Vertreter der Soziologie des 20. Jahrhunderts, der entscheidend zur Formierung dieser Disziplin als eigenständiger Wissenschaft beigetragen hat.
Otthein Rammstedt ist Professor em. der Universität Bielefeld und ist Herausgeber der Georg Simmel Gesamtausgabe.
Aus dem Inhalt:
Kant
Die Probleme der Geschichtsphilosophie (Zweite Fassung 1905/1907)
»Herrlicher Wahnsinn.« DIE ZEIT 20161206
»Herrlicher Wahnsinn.«
»Simmel empfand sich selbst als kantisch. Sein Gestus war der des Umdenkers und Befreiers, der kein Risiko scheut. Es faszinierten ihn die kopernikanischen Wenden des Denkens, und eine davon wollte er mit seinen Problemen der Geschichtsphilosophie selbst einleiten. Er versucht, das Geschichtsdenken von dessen Glauben an falsche Objektivität zu heilen.«
Erscheint lt. Verlag | 27.1.1997 |
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Reihe/Serie | suhrkamp taschenbuch wissenschaft ; 809 |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 108 x 177 mm |
Gewicht | 261 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Geschichtstheorie / Historik |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Allgemeine Soziologie | |
Schlagworte | Geschichtsphilosophie • Immanuel • Kant • Kant Immanuel • Kant, Immanuel • STW 809 • STW809 • suhrkamp taschenbuch wissenschaft 809 • TB/Soziologie/Soziologische Theorien • Werkausgabe |
ISBN-10 | 3-518-28409-6 / 3518284096 |
ISBN-13 | 978-3-518-28409-4 / 9783518284094 |
Zustand | Neuware |
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