Heilige Texte
Ausgehend von der Traumdeutung und der Anmerkung Freuds, er behandle den Traum »wie einen heiligen Text«, skizziert Wolfgang Hegener in der vorliegenden Studie systematisch den Einfluss der Kultur und Tradition des rabbinisch-talmudischen Judentums auf Freuds Werk. Hegener stellt damit insbesondere heraus, welche grundlegende Bedeutung diesem vergessenen Erbe für die Methode des psychoanalytischen Verstehens zukommt.Damit liefert Hegener eine neue Interpretation des Verhältnisses von Judentum und Psychoanalyse und grenzt sich von Positionen ab, die Freud in der Tradition des aufgeklärten und des Reformjudentums sehen. Die Zugangsweise des Autors eröffnet dabei ganz neue Einsichten in Freuds Verständnis von Religion und Religionsgeschichte, etwa im Hinblick auf die eminente Bedeutung der Schuld, die dieser für das »wichtigste Problem der Kulturentwicklung« hielt.
Dr. phil., Dipl.-Psychologe Wolfgang Hegener, geboren 1964, arbeitet als psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis in Berlin und ist Psychoanalytiker in Ausbildung. Arbeitsschwerpunkte: Zum Verhältnis von Philosophie und Psychoanalyse, Theorie und Geschichte der Geschlechterverhältnisse. Zahlreiche Veröffentlichungen.
EinleitungDie jüdische Text- und Schrifttradition oder der Imperativ der InterpretationVorbemerkungMidraschExkurs: Christliche und jüdische Auslegungstraditionen -Allegorie, Typologie, vierfacher Schriftsinn, PaRDeSMischnaDer TalmudZum Verhaltnis von mündlicher und schriftlicher Tora»... das haben wir behandelt wie einen heiligen Text« (Freud) Die Traumdeutung als Form jüdischer HermeneutikEinleitung: Zur Logik der Entstellung»... an welche Tradition in der Auffassung der Traume ich anknüpfen mochte« - Zur Frage der Herkunft der Freud'schen MethodeDas Lesen der Bibel und das Lesen FreudsExkurs: Die Philippson-Bibel im Spannungsfeld zwischen jüdischer Tradition und protestantischer Bibelkritik»Es gibt keinen Traum ohne seine Deutung« - Zur konstitutiven Bedeutung der Beziehung für die Traumdeutung»... die altesten Kindererlebnisse nicht mehr als solche zu habensind« - Traum und UbertragungDas Judentum als kulturelle Matrix der Psychoanalyse oder zur Hermeneutik des ExilsTraum und Talmud als Formen a-topischer SchriftFreud, ein hellenischer Heide und atheistischer Aufklarer?Oder: Wie jüdisch ist die Psychoanalyse?EinleitungFreud und die AntikeFreud und die (jüdische) AufklarungErneut: Freud und das talmudische JudentumSchuld - Elemente einer Urgeschichte der Subjektivitat»... die etwa der Endgestaltung in unserer heutigen weißen,christlichen Kultur entspricht« - Freuds Religionskritik als Kritik des Christentums »... das wichtigste Problem der Kulturentwicklung« - Paranoid- schizoide oder depressive Verarbeitung des SchuldgefühlsZur Konstitution des Subjekts durch die Schuld - Figuren jüdischen und psychoanalytischen Denkens »... und wir haben ihn umgebracht« (Nietzsche) - Der Tod Gottes als Konsequenz der SchuldabwehrKurzer EpilogSzenisch-performative Didaktik oder was das Lehren der Psychoanalyse und das talmudische Lernen gemeinsam habenLiteratur
Erscheinungsdatum | 25.02.2017 |
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Reihe/Serie | Bibliothek der Psychoanalyse |
Verlagsort | Gießen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 374 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Psychoanalyse / Tiefenpsychologie |
Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Judentum | |
Schlagworte | Geschichte der Psychoanalyse • Jüdische Hermeneutik • Psychoanalyse • Reformjudentum • Schuldkultur • Sigmund Freud • Talmudisches Judentum |
ISBN-10 | 3-8379-2653-2 / 3837926532 |
ISBN-13 | 978-3-8379-2653-8 / 9783837926538 |
Zustand | Neuware |
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