Briefwechsel

Sämtliche Werke, Band 6

(Autor)

Wolfgang Bartuschat (Herausgeber)

Buch | Softcover
XXVIII, 332 Seiten
2017
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-3141-3 (ISBN)
48,00 inkl. MwSt
Dieser Band dokumentiert alle bis heute bekannt gewordenen und nachgewiesenen Briefe von und an Spinoza in neuer Übersetzung. Damit liegen sämtliche Werke, die mit Sicherheit Spinoza zugeschrieben werden können, in der Philosophischen Bibliothek in Neuübersetzung von Wolfgang Bartuschat vor.
Wissenschaftler haben im 17. Jahrhundert in der Regel einen weitreichenden Briefwechsel geführt. So waren unter den Philosophen etwa Descartes und Leibniz geradezu exzessive Korrespondenten, deren Briefe in ihren später publizierten Werkausgaben großen Raum einnehmen.Spinozas Korrespondenz sieht hinsichtlich der Qualität der Briefpartner und auch der Zahl der Briefe anders aus: Sie ist, verglichen mit der der beiden anderen Philosophen, von bescheidenem Umfang; nur knapp neunzig Briefe, 38 von Spinoza geschrieben, 50 an ihn gerichtet, sind uns erhalten. Diese geringe Anzahl ist Spinozas gesellschaftlicher Stellung geschuldet. Spinoza war ein Außenseiter, vor allem war er in den Augen der Öffentlichkeit ein gefährlicher Aufrührer, den man eher zu meiden als zu kontaktieren hatte.Dennoch tragen die meisten Briefe, die vor allem Fragen seiner Korrespondenzpartner zu seiner Philosophie und Spinozas Erläuterungen und Präzisierungen enthalten, zum Verständnis des Werks und von Spinozas philosophischer Entwicklung bei. Darüber hinaus finden sich einige Äußerungen, die es im Werk selbst so nicht gibt, die aber unerlässlich sind für dessen Verständnis.Die Neuübersetzung sämtlicher überlieferter Briefe von und an Spinoza will deutlich machen, dass die Korrespondenz, trotz einiger sich in ihr findenden eher abseitigen Themen, zum philosophischen Werk Spinozas gehört. Schon die Herausgeber der »Opera Posthuma«, in denen die Briefe zum ersten Mal veröffentlicht wurden und an deren Vorbereitung Spinoza noch beteiligt war, haben sie gleichsam zur Rechtfertigung, sie dort aufzunehmen, als »nicht wenig« zur Erleuchtung (elucidatio) der übrigen Werke beitragend charakterisiert.

Baruch de Spinoza wird 1632 als Sohn einer sephardischen Einwandererfamilie in Amsterdam geboren. Nach dem Besuch der Thoraschule löst er sich geistig vom orthodoxen Judentum, was schließlich 1656 zu seiner Exkommunikation aus der jüdischen Gemeinde führt. Er studiert daraufhin die Klassischen Sprachen und Philosophie, wird aber auf Grund seiner als atheistisch angesehenen Meinungen aus Amsterdam ausgewiesen. In Rijnsburg entstehen die Werke, die den Zeitgenossen zunächst wegen ihrer „Irrlehre“ als Endpunkt aller Philosophie erscheinen, Spinoza aber seit der Goethezeit zu einem philosophischen Klassiker werden ließen. Den Skandal, den der Theologisch-politische Traktat wegen seines Plädoyers für die Freiheit philosophischen Denkens in ganz Europa 1670 hervorruft, bewegt Spinoza dazu, sein Hauptwerk, die Ethik, erst posthum 1677 erscheinen zu lassen. Die Frage nach der Freiheit des Menschen wird pantheistisch in einem ethischen Rationalismus beantwortet. Baruch de Spinoza stirbt 1677 vermutlich an der Schwindsucht.

Wolfgang Bartuschat (geboren 1938 in Königsberg, gestorben 2022 in Hamburg) war ein deutscher Philosoph. Er studierte von 1958 bis 1963 Philosophie, Soziologie und Germanistik in Hamburg, Heidelberg, Wien, Bonn und FU Berlin. Nach der Promotion 1964 in Heidelberg bei Hans-Georg Gadamer mit einer Arbeit über Nietzsche hatte er von 1964 bis 1970 einen Lehrauftrag am Philosophischen Seminar Heidelberg. Von 1966 bis 1969 war er Habilitationsstipendiat der DFG. 1970 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Universität Hamburg. Nach der Habilitation 1971 in Hamburg mit einer Arbeit über Kants „Kritik der Urteilskraft“ wurde er 1977 Professor für Philosophie an der Universität Hamburg. 1994 lehrte er als Gastprofessor an der Humboldt-Universität Berlin. 2001 lehrte er als Gastprofessor an der Universität Bordeaux Montaigne. 2002 trat er in den Ruhestand. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Philosophie von Descartes bis Hegel, Spinoza und Kant. Er war Übersetzer und Herausgeber der Werke Spinozas in der Philosophischen Bibliothek.

"Like his previous translations, Bartuschat's new translation of Spinoza's letters is a success. It provides a philosophically accurate, yet well-readable German translation of Spinoza's correspondence [...] What is more, Bartuschat's new translation masterfully preserves the variation of Spinoza's original tone [...] His comments are full of valuable historical information about persons, books, and institutions mentioned in the letters, but in addition to this they are philosophically revealing [...] And given Bartuschat's superb modern translation of Spinoza's Briefwechsel, the German audience has now-in conjunction with Bartuschat's formidable translation of the rest of Spinoza's work-all means to critically assess them." Stephan Schmid, Renaissance Quarterly Volume LXXI , No. 3

"Like his previous translations, Bartuschat’s new translation of Spinoza’s letters is a success. It provides a philosophically accurate, yet well-readable German translation of Spinoza’s correspondence […] What is more, Bartuschat’s new translation masterfully preserves the variation of Spinoza’s original tone […] His comments are full of valuable historical information about persons, books, and institutions mentioned in the letters, but in addition to this they are philosophically revealing […] And given Bartuschat’s superb modern translation of Spinoza’s Briefwechsel, the German audience has now—in conjunction with Bartuschat’s formidable translation of the rest of Spinoza’s work—all means to critically assess them." Stephan Schmid, Renaissance Quarterly Volume LXXI , No. 3

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek ; 699
Übersetzer Wolfgang Bartuschat
Vorwort Wolfgang Bartuschat
Sprache deutsch
Maße 122 x 190 mm
Gewicht 308 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Ethik
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Schlagworte 17. Jahrhundert • 17. Jahrhundert (1600 bis 1699 n. Chr.) • Abendländische Philosophie: Aufklärung • Aufklärung • Briefe • Ethik • Ethik und Moralphilosophie • Philosoph / Philosophin; Spinoza, Benedictus (Baruch) de • Rationalismus • Religionsphilosophie • Religion und Glaube • Spinoza, Benedictus (Baruch) de; Briefe • Spinoza-Briefe
ISBN-10 3-7873-3141-7 / 3787331417
ISBN-13 978-3-7873-3141-3 / 9783787331413
Zustand Neuware
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