Das sprachbegabte Tier
In seinem neuen Buch bekennt sich Charles Taylor zum gegnerischen Lager der Romantik um Hamann, Herder und Humboldt und zeigt, dass der rationalistisch-empiristische Ansatz etwas Entscheidendes übersieht: Sprache beschreibt nicht bloß, sie erschafft Bedeutung, formt alle menschliche Erfahrung und ist integraler Bestandteil unseres individuellen Selbst.
Taylor geht jedoch noch einen Schritt über das Denken der deutschen Romantik hinaus und entwirft eine umfassende Theorie der Sprache im Sinne des linguistischen Holismus: Sprache ist ein geistiges Phänomen, aber sie kommt auch in künstlerischen Darstellungen, Gesten, Stimmen, Haltungen zum Ausdruck und kennt daher keinen Gegensatz von Körper und Geist.
Indem er dieses grundlegende Vermögen des »sprachbegabten Tiers« erhellt, wirft Taylor ein neues Licht darauf, was es heißt, ein Mensch zu sein.
Charles Taylor ist emeritierter Professor für Philosophie an der McGill University in Montreal und einer der einflussreichsten Sozialphilosophen der Gegenwart. Geboren 1931 in Kanada, studierte er an der McGill University und an der Universität Oxford, wo er 1961 seinen Ph.D. erwarb. Danach kehrte er nach Montreal zurück und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung politische Philosophie. Er hat bahnbrechende Studien vorgelegt, u.a. zu Hegel sowie zum Kommunitarismus, Säkularismus und Multikulturalismus. Charles Taylor nahm Gastprofessuren u.a. an den Universitäten von Oxford, Princeton, Berkeley, an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt und der Hebrew University Jerusalem wahr.
1997 erhielt er den Hegel-Preis der Stadt Stuttgart und 2007 den Templeton-Preis (für Ein säkulares Zeitalter), 2008 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Kyoto-Preis ausgezeichnet, der als »Philosophie-Nobelpreis« gilt. Charles Taylor war zudem Mitglied der britischen Labour-Partei und kandidierte für das kanadische Unterhaus.
»Wie in all seinen Veröffentlichungen schreibt der enorm produktive Autor erneut nicht nur hochgelehrt, sondern stellt auch unter Beweis, was ein angloamerikanischer Großprovinzialismus vielerorts aufgegeben hat: eine Vertrautheit nicht nur mit der englischsprachigen, sondern auch mit der deutschen und der französischen Literatur.« Ottfried Höffe Neue Zürcher Zeitung 20180120
Seine ganze bemerkenswerte Karriere hindurch hat Charles Taylor darauf beharrt, dass Sprache nicht nur die Welt abbildet, sondern sie schafft. Nun legt er sein definitives Statement dazu vor.
The Guardian
Erscheinungsdatum | 08.06.2017 |
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Übersetzer | Joachim Schulte |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | The Language Animal. The Full Shape of the Human Linguistic Capacity |
Maße | 132 x 205 mm |
Gewicht | 625 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Sprachphilosophie | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Sprachwissenschaft | |
Schlagworte | Herder • Humboldt • Linguistik • Mensch • Sprache • Sprachphilosophie • Sprachwissenschaft |
ISBN-10 | 3-518-58702-1 / 3518587021 |
ISBN-13 | 978-3-518-58702-7 / 9783518587027 |
Zustand | Neuware |
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