Schriften zur Literatur 1945-1958

Buch | Hardcover
370 Seiten
2017
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-58697-6 (ISBN)
32,00 inkl. MwSt
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»Der Unterzeichnete hat, obwohl ihm die Gesetzgebung der letzten zwölf Jahre jede publizistische Äußerung wie den Abschluß seines philosophischen Universitätsstudiums unmöglich machte, nicht den Ehrgeiz, um jeden Preis sich gedruckt zu sehen.« Dies schrieb der 25jährige Hans Blumenberg im November 1945 an den Insel Verlag und fügte einen Aufsatz zu Dostojewskis Novelle »Die Sanfte« bei, deren Veröffentlichung er anregte. Zu der Publikation kam es seinerzeit nicht, und auch der Aufsatz blieb ungedruckt. Nun eröffnet er eine Sammlung mit Blumenbergs frühen Texten zur Literatur.

In Rezensionen, Reden und Vorträgen erkundet er die zumeist zeitgenössische deutschsprachige und internationale Literatur, schreibt aber auch über die damals neue Mode der Taschenbücher, Ratgeber und Comics. Seine subtilen Lektüren verfolgen oft Randgänge zwischen Literatur und Philosophie und thematisieren existenzielle Fragen. Es sind Texte von zeitloser Brillanz, die zugleich die Nachkriegszeit wie in einem Vergrößerungsglas sichtbar werden lassen.

Hans Blumenberg wurde am 13. Juli 1920 in Lübeck geboren und starb am 28. März 1996 in Altenberge bei Münster. Nach seinem Abitur im Jahr 1939 durfte er keine reguläre Hochschule besuchen. Er galt trotz seiner katholischen Taufe als ›Halbjude‹. Folglich studierte Blumenberg zwischen 1939 und 1947 mit Unterbrechungen Philosophie, Germanistik und klassische Philosophie in Paderborn, Frankfurt am Main, Hamburg und Kiel. 1947 wurde Blumenberg mit seiner Dissertation Beiträge zum Problem der Ursprünglichkeit der mittelalterlich-scholastischen Ontologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Hier habilitierte er sich 1950 mit der Studie Die ontologische Distanz. Eine Untersuchung über die Krisis der Phänomenologie Husserls. Sein Lehrer während dieser Zeit war Ludwig Landgrebe. Im Jahr 1958 wurde Blumenberg in Hamburg außerordentlicher Professor für Philosophie und 1960 in Gießen ordentlicher Professor für Philosophie. 1965 wechselte er als ordentlicher Professor für Philosophie nach Bochum und ging im Jahr 1970 an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, wo er 1985 emeritiert wurde. Blumenberg war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz (seit 1960), des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Mitgründer der 1963 ins Leben gerufenen Forschungsgruppe »Poetik und Hermeneutik«.

Alexander Schmitz ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle »Kulturtheorie und Theorie des politischen Imaginären« an der Universität Konstanz.

Bernd Stiegler ist Professor für Neuere Deutsche Literatur mit Schwerpunkt Literatur des 20. Jahrhunderts im medialen Kontext an der Universität Konstanz.

»Bereits der junge Blumenberg ist ein hingebungsvoller Leser mit ästhetischem Gespür ... « Helmut Mayer Frankfurter Allgemeine Zeitung 20170505

»Bereits der junge Blumenberg ist ein hingebungsvoller Leser mit ästhetischem Gespür ... «

»Alles in allem ein faszinierender Band, besonders im Werkzusammenhang.«

»Blumenbergs Schriften zur Literatur erschöpfen sich nie in bloßer Inhaltswiedergabe, immer sind sie gedankenreich, auf etwas Größeres, Umfassenderes bezogen, sind Diagnose, ohne dabei zum Rezept zu verkommen.«

» ... Philosophie als literarische Gattung von allerhöchstem Rang.«

»Der neue Blumenberg kommt gerade recht. Nicht zuletzt weil (und wie!) Blumenberg der Literatur ihren Platz anweist: ihren Platz in einer Welt, deren Maßstab der Mensch ist, der Mensch als geistig sich erkennendes und verwirklichendes Wesen.«

»Das ist allemal eine wertvolle Ergänzung des Blumenberg-Kanons ... «

»Fündig wird hier nicht nur, wer sich für die Rezension der französischen oder amerikanischen Literatur im Nachkriegsdeutschland interessiert, sondern auch der spezifisch philosophisch interessierte Leser ... Einen gesonderten Hinweis verdient die bemerkenswerte Aktualität ...«

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 144 x 225 mm
Gewicht 569 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Dostojewski • Ehrenpromotion an der Universität Gießen 1982 • Kuno-Fischer-Preis der Universität Heidelberg 1974 • Nachkriegsliteratur • Philosophie • Rezension • Rezensionen • Schriften • Sigmund-Freud-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt 1980
ISBN-10 3-518-58697-1 / 3518586971
ISBN-13 978-3-518-58697-6 / 9783518586976
Zustand Neuware
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