Eine aristotelische Theorie der Haltung

Hexis und Euexia in der Antike
Buch | Hardcover
348 Seiten
2016
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-3100-0 (ISBN)
68,00 inkl. MwSt
Mit ›Haltung‹ verbindet man in der Regel eine gewisse Unbeugsamkeit gegen die Wechselfälle der Zeit. Der Autor versucht mit Rückgriff auf das antike Konzept der »hexis«, das in den aristotelischen Ethiken als Bestimmung der Tugenden auftritt, Haltung anders, nämlich aus dem Geist der Bewegung zu denken: Haltung hat nichts Starres, sondern verfügt als Instrument der Zeitlichkeit vielmehr über einen subversiven, flexiblen Sinn für den »kairos« einer Situation. Nur so kann Haltung zum Vermögen werden, Grund des eigenen Handelns zu bleiben.

Haltung antwortet damit auf ein anthropologisches wie politisches Grundproblem: Wie kann es gelingen, als Mitglied einer dynamischen Gemeinschaft weder im Strudel ihrer Bewegungen unterzugehen noch aber völlig aus ihr herauszufallen und zum Einzelgänger zu werden?

Die antike Kulturgeschichte, der in diesem Band kursorisch nachgegangen wird, hat mit den Mitteln der Philosophie, Kunst, Gymnastik und Medizin immer wieder versucht, dieses Problem mit Entwürfen einer exemplarischen ›guten Haltung‹ (euexia) verbindlich zu beantworten. Diese Verbindlichkeit zu hinterfragen, gehört aber selbst zum Vermögen von Haltung, die damit auf entschiedene Weise kritisch wird. Mit ›Haltung‹ verbindet man in der Regel eine gewisse Unbeugsamkeit gegen die Wechselfälle der Zeit. Der Autor versucht mit Rückgriff auf das antike Konzept der »hexis«, das in den aristotelischen Ethiken als Bestimmung der Tugenden auftritt, Haltung anders, nämlich aus dem Geist der Bewegung zu denken: Haltung hat nichts Starres, sondern verfügt als Instrument der Zeitlichkeit vielmehr über einen subversiven, flexiblen Sinn für den »kairos« einer Situation. Nur so kann Haltung zum Vermögen werden, Grund des eigenen Handelns zu bleiben.

Haltung antwortet damit auf ein anthropologisches wie politisches Grundproblem: Wie kann es gelingen, als Mitglied einer dynamischen Gemeinschaft weder im Strudel ihrer Bewegungen unterzugehen noch aber völlig aus ihr herauszufallen und zum Einzelgänger zu werden?

Die antike Kulturgeschichte, der in diesem Band kursorisch nachgegangen wird, hat mit den Mitteln der Philosophie, Kunst, Gymnastik und Medizin immer wieder versucht, dieses Problem mit Entwürfen einer exemplarischen ›guten Haltung‹ (euexia) verbindlich zu beantworten. Diese Verbindlichkeit zu hinterfragen, gehört aber selbst zum Vermögen von Haltung, die damit auf entschiedene Weise kritisch wird.

»Wüschners Werk bietet in überaus anregender Weise die Formulierung einer an Aristoteles orientierten Haltungs-Theorie, die insbesondere ethische wie subjekttheoretische Überlegungen befruchten wird. Die Perspektiven, die aufgemacht werden, sind zumeist gehaltvoll und zeugen von echtem sachlichen Interesse. Das Buch verdient es ohne Zweifel, zahlreiche Leser zu finden. Wer sich über Haltung fundiert informieren will, muss zu diesem Titel greifen.«
Steffen Kluck, Philosophischer Literaturanzeiger 70 / 4 / 2017

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Paradeigmata ; 35
Sprache deutsch
Maße 154 x 229 mm
Gewicht 636 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Ethik
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie Altertum / Antike
Schlagworte Antike Philosophie • Aristoteles • Ethik • Kulturphilosophie • Tugendlehre
ISBN-10 3-7873-3100-X / 378733100X
ISBN-13 978-3-7873-3100-0 / 9783787331000
Zustand Neuware
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