Versunkene Wortschätze (eBook)
136 Seiten
Duden (Verlag)
978-3-411-91161-5 (ISBN)
Abc-Buch, das [zu Abc]: Lesebuch, nach dem die Schüler der ersten Klasse lesen und schreiben lernen.
ab|de|ri|tisch [auch: …'rı…] <Adjektiv> [nach den Bewohnern der altgriechischen Stadt Abdera, den Abderiten, die schon in der Antike im Ruf der Kleinstädterei standen]: einfältig, schildbürgerhaft.
ạb|din|gen <Verb; dingte ab, hat abgedungen/(auch:) abgedingt>: jemandem etwas abhandeln; etwas durch Vereinbarung erlangen: dieses Recht kann mir keiner abdingen.
ạb|dos|sie|ren <schwaches Verb; hat> [zu französisch dos = Rücken]: abschrägen.
Abend, der; -s <ohne Plural>: Westen: der Wind weht von Abend her.
Abend|sei|te, die: Westseite.
Ạb|de|ckerei, die; -, -en: Arbeitsstätte des Abdeckers, der Abdeckerin.
ạb|kar|gen, sich <schwaches Verb; hat> (gehoben): absparen: sich etwas von seinem geringen Lohn, vom Munde abkargen.
Ạb|wasch|schaff, das [mittelhochdeutsch schaf = offenes Gefäß; Kornmaß; kleines Schiff, althochdeutsch scaph = Gefäß, ursprünglich = Ausgehöhltes, verwandt mit schaffen] (süddeutsch, österreichisch): Spülschüssel.
achar|niert [a∫…] <Adjektiv> [zu französisch acharner, eigentlich = aufs Fleisch hetzen, zu: chair = Fleisch] (gehoben): hitzig, erbittert.
ad|mi|ra|bel <Adjektiv; …abler, -ste> [lateinisch admirabilis]: bewundernswert.
Ae|ro|drom, das; -s, -e: Flughafen, Flugplatz.
Ạf|fen|fett, das <ohne Plural> (umgangssprachlich abwertend): minderwertiges (Speise-)Fett.
f|fer, der; -s, - [mittelhochdeutsch effer, affære]: jemand, der andere äfft.
Äf|fe|rei, die; -, -en [mittelhochdeutsch efferīe, afferīe]: Irreführung, Täuschung.
Af|fi|on, das; -s [italienisch affione < türkisch afyon = Opium]: mit Ambra und Safran zu Dicksaft eingekochtes Opium.
af|frös <Adjektiv> [französisch affreux, zu: affre = Schrecken, Entsetzen < provenzalisch afre, aus dem Gotischen] (bildungssprachlich): abscheulich, scheußlich, hässlich.
Ạf|ter|bil|dung, die: Halb-, Pseudobildung.
Ạf|ter|glau|be, der (Religion): Irrglaube, Aberglaube.
Ạf|ter|mie|te, die: Untermiete.
Ạf|ter|mie|ter, der: Untermieter.
Ạf|ter|mon|tag, der (schwäbisch): Dienstag.
Ạf|ter|mu|se, die: falsche Muse.
Ạf|ter|re|de, die: üble Nachrede.
Ạf|ter|weis|heit, die: Schein-, Pseudoweisheit.
Ago|gi|at, der; -en, -en [neugriechisch agōgiátēs, zu griechisch ágein = führen, fahren]: Pferde-, Maultiertreiber.
Ahn|frau, die (gehoben): Stammmutter eines Geschlechts.
Ak|ti|ve, die/eine Aktive; der/einer Aktiven, die Aktiven/zwei Aktive (umgangssprachlich): nicht selbst gedrehte Zigarette.
à la mode [ala'mɔd; französisch, zu französisch mode = Mode]: der Mode entsprechend, nach der neuesten Mode: Sie ist ganz à la mode gekleidet.
À LA MODE
Als sich ab dem 18. Jahrhundert der europäische Adel Frankreich zum Vorbild nahm, wurde Französisch zur Sprache des Hofes und der Gebildeten – die französische Lebensart samt ihrer Küche, ihrer Kleidermode und ihrer Kultur wurde schlechthin zum letzten Schrei. Oder, wie man in den einschlägigen Kreisen zu sagen pflegte: Sie war à la mode. Manchem Bürger schien das alles aber reichlich geziert oder gar überspannt, und so gab es auch viele abschätzige, spöttische Kommentare: In den Bezeichungen Alamodetracht oder Alamodeliteratur, Alamodewesen und Alamodezeit schwingt unverkennbar auch die Überzeugung mit, nicht von harmloser Frankophilie sei die Rede, sondern von törichter Frankomanie.
all|da <Adverb>: ebenda, dort.
ạl|ler|art <unbestimmtes Gattungszahlwort; indeklinabel>: allerlei: allerart schöne Dinge.
ạl|ler|en|den <Adverb>: überall.
ạl|ler|wärts <Adverb>: überall.
ạl|ler|we|ge, ạl|ler|we|gen, ạl|ler|wegs <Adverb> (landschaftlich): überall und immer, unaufhörlich.
ạll|fall|sig <Adjektiv>: etwaig.
Aloi [a'la], der; -s [französisch aloi]: (gesetzlich festgelegter) Feingehalt einer Münze.
l|teln <schwaches Verb; ist>: langsam alt werden: er ältelt.
Ạna|nas|erd|bee|re, die (österreichisch fachsprachlich und ostösterreichisch umgangssprachlich): Gartenerdbeere mit großen Früchten.
Ạn|geld, das; -[e]s, -er: Handgeld, Vorauszahlung: ein Angeld bekommen.
ạn|hä|gern <schwaches Verb; hat> [zu obersächsisch Heger = Sandhügel im Fluss]: (von Flüssen, Bächen usw.) Sand, Schlamm anlagern.
Apo|s|tịlb, das; -s, - [zu griechisch apostílbein = erglänzen, leuchten]: bis 1978 gesetzliche Einheit der fotometrischen Einheit der Leuchtdichte.
MAL WIEDER ÄRGER GEHABT?
Früher klang es noch ganz anders, wenn man Ärger hatte.
Unsere Facebook-Fans erinnern sich an hanebüchene Geschichten (Irene Brau): Wurde man verhohnepipelt (Grit Silcher), dann half nur eins: seinen Unbill hinunterschlucken und Contenance bewahren (Silvio Meile). Hochachtung (Jens Fischwasser), wenn einer das schafft, das ist schließlich kein Kinkerlitzchen (Irene Brau)!
Ạr|bei|ter|fo|rel|le, die (umgangssprachlich scherzhaft): Hering.
Ạr|bei|ter|sekt, der (umgangssprachlich scherzhaft): Mineralwasser.
Ạr|ger, der Arge/ein Arger; des/eines Argen: Teufel, Satan.
Ar|kan|po|li|tik, die [zu lateinisch arcanus = geheim]: Geheimpolitik.
Ạrm|gei|ge, die: Bratsche.
Asot, der; -en, -en [zu griechisch ásōtos = sittlich verdorben; ausschweifend, eigentlich = nicht zu retten]: Wüstling, Schlemmer.
At|ta|che|ment [ata∫(ə)'mã], das; -s, -s [französisch attachement]: Anhänglichkeit, Zuneigung: sein Attachement an den verehrten Lehrer.
Au|gen|glas, das <Plural …gläser>: a) <meist Plural> (österreichisch) Brille; b) Vorrichtung aus Glas zur Verbesserung der Sehleistung des Auges (z. B. Brille, Zwicker, Monokel)
AUGENGLAS
»Ein geschliffenes Glas zum Behuf blöder Augen«: So prosaisch, wie es eben nur Lexikografen vermögen, definierte Johann Christoph Adelung das Augenglas in seinem »Grammatisch-kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart«. Der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe dagegen erhob es in seinem West-östlichen Divan in die Sphäre der Poesie: »Ich sehe heut durchs Augenglas der Liebe«, schrieb er dort schwelgerisch. Und wir? Wir greifen einfach zur Brille.
Aus|bund, der, -[e]s: [Waren]muster.
AUSBUND
»Sie ist ein Ausbund an Höflichkeit« – also geradezu ein vorbildlich höflicher Mensch. Während uns eine solche Formulierung, die das Wort Ausbund im übertragenen Sinne verwendet, durchaus...
Erscheint lt. Verlag | 7.11.2016 |
---|---|
Reihe/Serie | Sprach-Infotainment |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Sprachwissenschaft |
Schlagworte | Deutsch • Deutsche • früher • Hochdeutsch • Nostalgie • Nostalgisch • Sprache • Wörter • Wortherkunft |
ISBN-10 | 3-411-91161-1 / 3411911611 |
ISBN-13 | 978-3-411-91161-5 / 9783411911615 |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Größe: 5,2 MB
Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopierschutz. Eine Weitergabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persönlichen Nutzung erwerben.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich