Stadtplanung für die Welt? (eBook)

Internationales Expertenwissen 1900-1960
eBook Download: PDF
2016 | 1. Auflage
400 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-647-37044-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Stadtplanung für die Welt? -  Phillip Wagner
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Grenzübergreifende Expertennetzwerke fungierten im 20. Jahrhundert als Foren für die Entwicklung wissenschaftsbasierter Ordnungskonzepte, mit denen gesellschaftliche Probleme planerisch gelöst werden sollten. Dennoch besaßen diese Zusammenschlüsse keine Sanktionsmittel für die Durchsetzung ihrer Ideen. Außerdem waren sie anfällig für fachliche und politische Konflikte. Doch wie konnten Expertennetzwerke trotz dieser Spannungen als grenzüberschreitende Foren funktionieren? Welchen Beitrag lieferten sie außerdem für die Verbreitung und Durchsetzung szientistischer Ordnungskonzepte? Die Studie untersucht diese Fragen anhand der International Federation for Housing and Town Planning (IFHTP), die mit der Stadtplanung ein markantes Expertisefeld repräsentierte und darüberhinaus eines der größten Netzwerke ihrer Art war, an der sich Planer aus Europa, den USA und zeitweise den Kolonien beteiligten. Anhand der IFHTP und ihren spannungsvollen Bezügen zu anderen Netzwerken sowie dem Völkerbund und den UN argumentiert die Studie, dass die Protagonisten der Expertenverbände unterschiedliche Internationalisierungspraktiken entwickelten, mit denen sie Expertenwissen konstruierten und Ordnungskonzepte universalisierten. Auf diese Weise förderten sie die Aneignung ihrer Forderungen in den jeweiligen beteiligten Gesellschaften. Indem die Studie den Wandel der Internationalisierungspraktiken erstmals umfassend kulturgeschichtlich analysiert, wirft sie neues Licht auf die Konjunkturen des Experteninternationalismus.

Dr. Phillip Wagner ist Historiker an der Humboldt Universität zu Berlin. Für die seinem Buch 'Stadtplanung für die Welt?' zugrunde liegende Dissertation wurde er 2016 mit dem Nachwuchspreis der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung ausgezeichnet.

Dr. Phillip Wagner ist Historiker an der Humboldt Universität zu Berlin. Für die seinem Buch "Stadtplanung für die Welt?" zugrunde liegende Dissertation wurde er 2016 mit dem Nachwuchspreis der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung ausgezeichnet.

Titel Page 4
Copyright 5
Table of Contents 6
Body 10
Vorwort 10
Einleitung 12
1. Im Spannungsfeld zwischen Großbritannien und der Welt: die Inszenierung von Expertenwissen im Jahrzehnt um den Ersten Weltkrieg 40
1.1 Von England in die Welt: die Internationalisierung der Gartenstadt 41
1.1.1 Die Gartenstadtbewegung in Großbritannien 41
1.1.2 Auf den internationalen Wohnungskongressen 46
1.1.3 Studienreisen und Vortragsfahrten 53
1.2 Weltweite Werbung für englische Modelle: eine »Propagandagesellschaft« für die Gartenstadt 61
1.2.1 Kontroversen um ein Programm 61
1.2.2 Völkerbund und Verbandsreform 66
1.3 »The Message of Garden Cities and Town Planning«: die Vortragsreise in Australien und Neuseeland 69
1.3.1 Gartenstadt und Empire 69
1.3.2 Skandalisierungen, Bildstrategien und Wissenschaftsrhetorik 73
1.4 »Un besoin universel«? Seminare, Ausstellungen und Arbeitsgruppen für den belgischen Wiederaufbau 79
1.4.1 Wiederaufbaukonferenz und belgisches Stadtplanungsgesetz 79
1.4.2 Die Marginalisierung der Gartenstadt 84
1.4.3 Eine zweite Tagung für den Wiederaufbau 89
1.5 Von Gartenstädten zu War Villages: Unterstützung für ein staatliches Wohnungsbauprogramm in den USA 92
1.5.1 Pläne, Diagramme und Diafilme 92
1.5.2 Transatlantisches Lobbying 95
1.6 Internationale Kongresse zwischen Werbung für die Gartenstadt und wissenschaftlichen Debatten über den Wiederaufbau 98
1.6.1 Tagungen für die Gartenstadt 98
1.6.2 Eine neue Arbeitsordnung 101
2. Globaler Konsens oder europäische Fragmentierung? Rituale als Internationalisierungspraktiken in den 1920er Jahren 106
2.1 Das Programm einer ritualisierten Expertenkooperation 107
2.1.1 Rituale und Konsens 107
2.1.2 Liberaler gegen sozialistischen Internationalismus 112
2.2 Internationale Konferenzen: auf dem Weg zu einer Übereinkunft über Stadt- und Regionalplanung? 119
2.2.1 Internationale Funktionäre und lokale Mitveranstalter 120
2.2.2 Die Konstruktion eines Übereinkommens 125
2.2.3 Die Partialität des Konsens: Europa, USA und die Kolonien 134
2.3 Eine Wanderausstellung für die Welt? 146
2.3.1 Transnationale Ausstellungsorganisation 146
2.3.2 Konflikte um Geld 149
2.4 »Making rules«? Das internationale Darstellungssystem für Stadtpläne 154
2.4.1 Zwischen britischen, deutschen und amerikanischen Methoden 154
2.4.2 Grenzen der internationalen Verregelung 163
3. Szientistische Strategien im Zeitalter der Extreme: Transnationale Wissenschaft als hierarchische Performance zwischen Wirtschaftskrise und Weltkrieg 168
3.1 Wissenschaftliche Rationalität statt politischer Ideologie? Das Projekt einer transnationalen Planungswissenschaft 169
3.1.1 »Removing ambiguities and securing control« 169
3.1.2 Wissenschaftliche Neutralität gegen politische Konflikte 173
3.1.3 Sozialliberalismus versus Nationalsozialismus 182
3.2 Zwischen Wirtschaftskrise und Völkerbund: die Permanent Technical Commission 187
3.2.1 Stadtplanerische Strategien gegen die Große Depression 187
3.2.2 Ein Vorbild für den Völkerbund? 190
3.2.3 Forschungspraxis im Schatten der Krise 195
3.3 Ein Begriffssystem für Stadt und Region: das Glossar für Wohnungswesen und Stadtplanung 199
3.3.1 Die Suche nach einem Modus Operandi 199
3.3.2 Zusammentragen, Übersetzen und Anordnen 204
3.3.3 Eine intersprachliche Ordnung für Stadt und Region 207
3.4 Internationale Konferenzen: die Standardisierung eines integralen Stadt-, Regional- und Nationalplanungswissens 211
3.4.1 Auf dem Weg zu einem neuen Programm? 212
3.4.2 Sammeln, Vergleichen und Evaluieren 221
3.4.3 Die Instrumentalisierung der Konferenzen in Europa, den USA und Mexiko 227
3.5 Unter deutscher Flagge: Zwischen Propaganda und transnationalen Studien 239
3.5.1 Eine Konvention für den Schutz der Städte im Luftkrieg 239
3.5.2 Nationalsozialistische Raumplanung für Europa? 243
3.5.3 »Grundsätze für den Wiederaufbau« 249
4. Europäischer Wiederaufbau und neue Weltordnung: Transnationale Wissenschaft als pluralistische Performance in den 1940er und 1950er Jahren 256
4.1 Vom Wiederaufbau zur Weltgeltung? Die Rekonfiguration der transnationalen Planungswissenschaft 257
4.1.1 Innovatives Expertenwissen produzieren 257
4.1.2 Die Herausforderung der Vereinten Nationen 265
4.2 Europäischer Wiederaufbau als Gemeinschaftsprojekt? Interalliierte Kooperation im Zweiten Weltkrieg 271
4.2.1 Zusammenarbeit in London 271
4.2.2 Gemeinsame Studien, getrennte Wege 277
4.3 Internationale Konferenzen: die Ausdifferenzierung einer integralen National-, Regional- und Stadtplanung und der westeuropäische Wiederaufbau 286
4.3.1 Die Hauptsitzungen in der Kritik 286
4.3.2 Study Groups und die Grenzen der Standardisierung in Westeuropa 294
4.4 Zwischen Kaltem Krieg und Dekolonisation: Study Groups in der UN-Entwicklungshilfe 304
4.4.1 Lissabon 1952: Fachwissen für Forschungsprojekte 304
4.4.2 Neu Delhi 1954: Expertise für Entwicklungshilfemissionen 311
5. Schluss 324
5.1 Internationalisierungspraktiken 324
5.2 Spannungsfelder des inoffiziellen Experteninternationalismus 338
5.3 Experteninternationalismus in der Hochmoderne 343
Glossar 348
a) Funktionäre der IFHTP, 1913–1954 348
b) Biographien der wichtigsten Funktionäre 349
Abkürzungen 358
Quellen- und Literaturverzeichnis 361
a) Ungedruckte Quellen 361
b) Literatur 363
Personenregister 397

Erscheint lt. Verlag 12.9.2016
Reihe/Serie Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft
Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft.
Zusatzinfo mit 22 Abb.
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Schlagworte Geschichte des 20. Jahrhunderts • Globalgeschichte • Raumplanung • Stadtentwicklung • Stadtplanung • Wissenschaftsgeschichte
ISBN-10 3-647-37044-4 / 3647370444
ISBN-13 978-3-647-37044-6 / 9783647370446
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