Investitionen und ihre Risiken.

Zur Lage nicht geschäftsführender Anleger in Unternehmen des Späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Italien und Deutschland.

(Autor)

Buch | Softcover
386 Seiten
2016
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14945-2 (ISBN)
109,90 inkl. MwSt
Die hier behandelten Verlustrisiken nicht geschäftsführender Investoren in Unternehmen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit unterschieden sich abhängig von dem jeweiligen Anlagemodell teils sehr. Sie richteten sich nach der Höhe der Gewinnaussicht und dem Grad der Unternehmenseinbindung, wobei das Risiko in Darlehensverhältnissen am geringsten ausfiel. Im Rahmen von Formen einer commenda waren Anleger bereits etwas in das Unternehmen des Kapitalempfängers eingebunden, verloren jedoch höchstens ihre Investition. Nicht geschäftsführenden Gesellschaftern drohten dagegen wegen ihrer Mithaftung für Gesellschaftsverluste weitere Verluste, wozu man aber Haftungsbeschränkungen entwickelte.
Untersucht wurde die Risikogestaltung für nicht geschäftsführende Investoren in Unternehmen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, die auf Personenzusammenschlüssen basierten. Das betrifft insbesondere Darlehensgeber und nicht geschäftsführende Teilhaber in Unternehmensformen der sogenannten commenda und in Familiengesellschaften sowie deren Haftungsverhältnisse. Besonders beachtet wurden die relevanten Handelsräume Italiens und Süddeutschlands inklusive deren Verknüpfungen.

Das Anlagerisiko war stets mit der Höhe der Gewinnaussicht und dem Grad der Unternehmenseinbindung verbunden, wobei das Risiko in Darlehensverhältnissen am geringsten ausfiel. Im Rahmen von Formen einer commenda waren Anleger bereits etwas in das Unternehmen des Kapitalempfängers eingebunden, verloren jedoch höchstens ihre Investition. Nicht geschäftsführenden Gesellschaftern drohten dagegen wegen ihrer Mithaftung für Gesellschaftsverluste weitere Verluste, wozu man aber bald Haftungsbeschränkungen entwickelte.

Clemens Butzert studierte ab 2005 mit dem Schwerpunkt »Grundlagen des Rechts« Rechtswissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und bestand 2009 die erste juristische Staatsprüfung. Im Anschluss absolvierte er am Landgericht Darmstadt das Rechtsreferendariat inklusive eines Aufenthalts an der Verwaltungshochschule Speyer. Die zweite Staatsprüfung bestand Butzert im Jahr 2012. Unterstützt durch die International Max Planck Research School for Comparative Legal History promovierte er ab 2013 bei Prof. Dr. Albrecht Cordes an der Goethe-Universität Frankfurt am Main zu Anlagerisiken nicht geschäftsführender Investoren in Unternehmen des Späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Italien und Deutschland. Seit 2015 ist Butzert als Rechtsanwalt tätig.

A. Einführung

B. Verlustrisiken in »Darlehensverhältnissen«

Das auf das römische mutuum zurückgehende Darlehen – Der Rentenkauf – Das Seedarlehen – Das depositum – Zwischenbetrachtung

C. Verlustrisiken in commenda-Verhältnissen

Grundsätzliches zur commenda – Einzelne Ausgestaltungen der commenda

D. Verlustrisiken in der compagnia Italiens

Die Vereinigung der compagnia – Investitionen nicht Geschäftsführender als Darlehens- und Depositengeber – Investitionen nicht Geschäftsführender als Gesellschafter

E. Verlustrisiken in deutschen Handelsgesellschaften

Gesellschaften in Deutschland – Investitionen nicht geschäftsführender Gesellschafter – Anfänge von Haftungsbeschränkungen für nicht geschäftsführende Gesellschafter – Haftung gemäß dem kaiserlichen Privileg für Nürnberg von 1464 – Gesetzliche Ausformungen nach Erlass des Privilegs in Nürnberg – Anwendung der normierten Haftungsbeschränkung in Nürnberg – Normierung und Anwendung einer Haftungsbeschränkung in anderen Städten – Nicht geschäftsführende Gesellschafter in Städten ohne eine Haftungsbeschränkung – Ergebnis zu den deutschen Regelungen bis ins 16. Jahrhundert

F. Schlussbetrachtung

Quellen- und Literaturverzeichnis

Nicht editierte Handschriftenquellen – Drucke und Quelleneditionen – Literatur

Stichwortverzeichnis

»Insgesamt liefert Butzert mit dem gesellschaftsrechtlichen Kern seiner Arbeit einen wichtigen Baustein zur Handelsgeschichte vor der Industrialierung.« Heinrich Lang, in: Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Heft 2/2018

»In der Gesamtschau bleibt eine Untersuchung, deren klare Fragestellung und gründliche Quellenauswertung vorbildlich sind. Sie ist anschaulich und prägnant geschrieben, beruht auf einer sorgfältigen Auswertung der älteren und jüngeren Literatur und wird von einer überzeugenden Struktur getragen. In ihrer abwägenden Darstellung sowohl regionaler Sonderwege wie auch transalpiner Verknüpfungen bietet die Studie anschlussfähige Überlegungen zur Organisation, Abwicklung und vor allem Finanzierung von Handel durch Unternehmen nördlich und südlich der Alpen. Butzert kann so aus einem klar definierten Blickwinkel ein Panorama spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gesellschaftsrechts in Deutschland und Italien zeichnen - ein echter Gewinn für die rechtshistorische Forschung zu Wirtschaftsstrukturen in Mitteleuropa.« Dr. Carsten Fischer, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung, Band 134/2017

»Insgesamt liefert Butzert mit dem gesellschaftsrechtlichen Kern seiner Arbeit einen wichtigen Baustein zur Handelsgeschichte vor der Industrialierung.« Heinrich Lang, in: Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Heft 2/2018

»In der Gesamtschau bleibt eine Untersuchung, deren klare Fragestellung und gründliche Quellenauswertung vorbildlich sind. Sie ist anschaulich und prägnant geschrieben, beruht auf einer sorgfältigen Auswertung der älteren und jüngeren Literatur und wird von einer überzeugenden Struktur getragen. In ihrer abwägenden Darstellung sowohl regionaler Sonderwege wie auch transalpiner Verknüpfungen bietet die Studie anschlussfähige Überlegungen zur Organisation, Abwicklung und vor allem Finanzierung von Handel durch Unternehmen nördlich und südlich der Alpen. Butzert kann so aus einem klar definierten Blickwinkel ein Panorama spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gesellschaftsrechts in Deutschland und Italien zeichnen - ein echter Gewinn für die rechtshistorische Forschung zu Wirtschaftsstrukturen in Mitteleuropa.« Dr. Carsten Fischer, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung, Band 134/2017

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriften zur Rechtsgeschichte ; 177
Zusatzinfo Abb.; 386 S.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 588 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Militärgeschichte
Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Rechtsgeschichte
Recht / Steuern Wirtschaftsrecht Gesellschaftsrecht
Schlagworte 14. Jahrhundert (1300 bis 1399 n. Chr.) • 15. Jahrhundert (1400 bis 1499 n. Chr.) • 16. Jahrhundert (1500 bis 1599 n. Chr.) • Deutschland • Deutschland, Geschichte; Recht • Frühe Neuzeit / Frühneuzeit (Einzelne Länder); Deutschland • Frühe Neuzeit / Frühneuzeit (Einzelne Länder); Italien • Frühe Neuzeit / Frühneuzeit; Recht • Frühneuzeit (Einzelne Länder); Deutschland • Frühneuzeit (Einzelne Länder); Italien • Frühneuzeit; Recht • Gesellschaftsrecht • Gesellschaftsrecht (GesR) • Gesellschaftsrechtsgeschichte • Haftungsbeschränkung • Investitionsrisiken • Italien • Italien, Geschichte; Recht • Kapitalanlage • Rechtsgeschichte • Spätmittelalter (Einzelne Länder); Deutschland • Spätmittelalter (Einzelne Länder); Italien • Spätmittelalter; Recht • Unternehmensbeteiligung
ISBN-10 3-428-14945-9 / 3428149459
ISBN-13 978-3-428-14945-2 / 9783428149452
Zustand Neuware
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