Das Handeln des Anderen
Pikarischer Roman und Ökonomie im 17. Jahrhundert
Seiten
Die Buchreihe Frühe Neuzeit – begründet 1987 von Jörg Jochen Berns, Gotthard Frühsorge, Klaus Garber, Wilhelm Kühlmann und Jan-Dirk Müller – dient der Grundlagenforschung in Editionen, Monographien und Sammelbänden. Dabei strebt sie nicht die großräumige Überschau an, die vorschnelle Synthese oder prätentiöse Konstruktion, sondern nimmt den Umweg über die Arbeit am Detail und die Erkundung verschütteter Traditionszusammenhänge.
Obwohl für das Verständnis der Texte hochrelevant, wurde die spannungsreiche Wechselbeziehung zwischen pikarischem Erzählen und ökonomischem Wissen der Frühen Neuzeit bisher nicht systematisch untersucht. Dies ändert die Arbeit, indem sie an Haupttexten der Gattung - vom "Lazarillo de Tormes" (1554) bis zu den ausgreifenden Romanprojekten H.J.C. von Grimmelshausens (um 1622–1676) und Johann Beers (1655–1700) – wesentliche Schnittstellen und Konfliktkonstellationen dieser Wechselbeziehung analytisch beleuchtet. Es zeigt sich, dass die Dynamik pikarischen Erzählens, die seine Faszinationskraft bis heute ausmacht, nicht zuletzt aus der in ihm performierten Durchkreuzung etablierter ökonomischer Ordnungsvorstellungen resultiert. In ihrem Handeln und Erzählen machen Picaros ein Anderes der Ökonomie sichtbar, das in engem Zusammenhang mit frühneuzeitlichen Prozessen des Wissenswandels einerseits und der sozialen Funktion von Romanliteratur andererseits steht.
Obwohl für das Verständnis der Texte hochrelevant, wurde die spannungsreiche Wechselbeziehung zwischen pikarischem Erzählen und ökonomischem Wissen der Frühen Neuzeit bisher nicht systematisch untersucht. Dies ändert die Arbeit, indem sie an Haupttexten der Gattung - vom "Lazarillo de Tormes" (1554) bis zu den ausgreifenden Romanprojekten H.J.C. von Grimmelshausens (um 1622–1676) und Johann Beers (1655–1700) – wesentliche Schnittstellen und Konfliktkonstellationen dieser Wechselbeziehung analytisch beleuchtet. Es zeigt sich, dass die Dynamik pikarischen Erzählens, die seine Faszinationskraft bis heute ausmacht, nicht zuletzt aus der in ihm performierten Durchkreuzung etablierter ökonomischer Ordnungsvorstellungen resultiert. In ihrem Handeln und Erzählen machen Picaros ein Anderes der Ökonomie sichtbar, das in engem Zusammenhang mit frühneuzeitlichen Prozessen des Wissenswandels einerseits und der sozialen Funktion von Romanliteratur andererseits steht.
Simon Zeisberg, Freie Universität Berlin.
"Dabei leistet Zeisberg einerseits einen innovativen Beitrag zur Pikaresken-Forschung, die ökonomische Aspekte bislang fast ausnahmslos auf der
Grundlage sozialhistorischer Kontexte erfasste; andererseits legt sie aber auch einen wichtigen Grundstein für die »angefangene Geschichte der
Beziehungen von pikareskem Roman und Ökonomie« (416), deren Fortsetzung mit Neugier zu erwarten ist." Sarah Möller in: Germanistik, 1-2/2020, 263-264
Erscheinungsdatum | 10.04.2019 |
---|---|
Reihe/Serie | Frühe Neuzeit ; 216 |
Verlagsort | Berlin/Boston |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 794 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | early modern period • economy • Frühe Neuzeit • Ökonomie • Picaresque novel • pikarischer Roman |
ISBN-10 | 3-11-046947-2 / 3110469472 |
ISBN-13 | 978-3-11-046947-9 / 9783110469479 |
Zustand | Neuware |
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