Workers of the World

Eine Globalgeschichte der Arbeit
Buch | Softcover
503 Seiten
2017
Campus (Verlag)
978-3-593-50619-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Workers of the World - Marcel van der Linden
57,00 inkl. MwSt
Die historische Forschung, die sich mit arbeitenden Menschen beschäftigt, nahm zuletzt eine völlig neue Wendung: Die Geschichte der Arbeit verließ die ausgetretenen eurozentristischen Pfade und wurde "globalisiert". Historiker befassen sich seither, umfassend und systematisch, auch mit den Arbeitsverhältnissen in Asien, Afrika und Lateinamerika und gewinnen dadurch einen neuen Blick auf die europäische Sozialgeschichte. "Workers of the World", Marcel van der Lindens bahnbrechendes Standardwerk zur neuen "Global Labor History", liegt mit diesem Band erstmals vollständig in deutscher Sprache vor.
Die historische Forschung, die sich mit arbeitenden Menschen beschäftigt, nahm zuletzt eine völlig neue Wendung: Die Geschichte der Arbeit verließ die ausgetretenen eurozentristischen Pfade und wurde »globalisiert«. Historiker befassen sich seither, umfassend und systematisch, auch mit den Arbeitsverhältnissen in Asien, Afrika und Lateinamerika und gewinnen dadurch einen neuen Blick auf die europäische Sozialgeschichte. »Workers of the World«, Marcel van der Lindens bahnbrechendes Standardwerk zur neuen »Global Labor History«, liegt mit diesem Band erstmals vollständig in deutscher Sprache vor.

Marcel van der Linden forscht am Internationalen Institut für Sozialgeschichte, ist Professor für die Geschichte der sozialen Bewegungen in Amsterdam und Präsident der International Social History Association.

Inhalt

Vorwort9

Danksagung15

1.Einführung17

I. Konzepte von Arbeit33

2.Wer sind die ArbeiterInnen?35

2.1Der komplexe Prozess der Kommodifizierung von Arbeitskraft36

2.2Fließende Übergänge39

2.3Implizite Annahmen46

2.4Neue Konzepte51

3.Warum "freie" Lohnarbeit?57

3.1Hintergründe und Anfänge58

3.2Verbreitung64

3.3Normalisierung74

4.Warum Besitzsklaverei?81

4.1Auswahlkriterien84

4.2Stabilitätsprobleme92

4.3Schlussfolgerungen97

II. Mutualistische Varianten99

5.Das mutualistische Universum101

5.1Typologie102

5.2Querverbindungen115

5.3Weshalb Mutualismus?126

6.Versicherungen auf Gegenseitigkeit131

6.1Gründung135

6.2Zwei Seiten137

6.3Finanzen139

6.4Stärken und Schwächen dieser Organisationsform140

6.5Zusammenschlüsse143

6.6Schwierigkeiten bei der Abdeckung145

6.7Konkurrenz147

6.8Staatliche Interventionen151

6.9Schlussfolgerungen154

7.Konsumgenossenschaften157

7.1Gründung159

7.2Erfolg164

7.3Konzentration173

8.Produktionsgenossenschaften177

8.1Gründung178

8.2Management180

8.3Innerbetriebliche Demokratie181

8.4Kapital182

8.5Der Verkauf183

8.6Mitgliedschaft185

8.7Geschäftsfelder186

8.8Äußere Bedingungen189

8.9Verwässerung191

III. Formen des Widerstands199

9.Streiks201

9.1Streik: allgemeine Merkmale210

9.2Der Verlauf von Streiks215

10.Konsumentenprotest239

10.1Konsumentenboykott und gewerkschaftliche Gütesiegel241

10.2Einseitige Preis- oder Mengenanpassungen246

11.Gewerkschaften249

11.1Die Gründung von Gewerkschaften251

11.2Gewerkschaften und Streiks255

11.3Dominanzbereich260

11.4Interne Bedrohungen des Dominanzbereichs264

11.5Externe Bedrohungen des Dominanzbereichs269

11.6Vergrößerung des Dominanzbereichs275

11.7Prekäre Demokratie278

11.8Strukturelle Verschiebungen in den internen Beziehungen280

11.9Tarifverhandlungen285

11.10Die Interaktion mit den Behörden287

11.11Zentralisierung, Bürokratisierung, Opposition289

12.Der Internationalismus der Arbeiterklasse293

12.1Eine Grammatik der Beweggründe296

12.2Die fünf Entwicklungsstadien der Arbeiterbewegung301

IV. Erkenntnisse aus benachbarten Disziplinen319

13.Weltsystemtheorie321

13.1Die Kohärenz der "Formen der Arbeitsorganisation"325

13.2Arbeitskämpfe333

13.3Indirekte Beiträge342

13.4Schlussfolgerungen348

14.Die Verflechtungen der Subsistenzarbeit355

14.1Der Verflechtungsansatz357

14.2Definitionen von Subsistenzarbeit360

14.3Formen der Verflechtung363

14.4Ressourcen der Subsistenzarbeit366

14.5Die feministische Perspektive368

14.6Zur Frage der Relevanz für eine globale Geschichte der Arbeit369

14.7Schlussfolgerungen372

15.Die Iatmul375

15.1Die Iatmul vor ihrer kapitalistischen Eingliederung377

15.2Der Beginn der kapitalistischen Eingliederung380

15.3Nach der kapitalistischen Eingliederung385

15.4Siedlungen in den Städten388

15.5Schlussfolgerungen393

16.Ausblick397

16.1Der Kapitalismus398

16.2Die Klassen405

16.3Telekonnektionen - weltweite Verbindungen412

16.3Eine letzte Bemerkung417

Anmerkungen zur Übersetzung419

Literatur421

Register490

»Eine bemerkenswert ehrgeizige und nützliche Studie, ... ein Standardwerk für alle, die sich mit der globalen Geschichte der Arbeit beschäftigen.«, Journal of Global History

»Van der Lindens Studie kann als eine historische wie aktuelle Ergänzung zu den Arbeiten von Marx und Co gelesenwerden. Sie ist auch insofern verdienstvoll, als sie den Blick über Europa und Nordamerika hinaus ausweitet und die globalen Verhältnisse in den Blick nimmt. Van der Lindens Erkenntnisse sind für die heutige Linke von allerhöchster Relevanz.« Janis Ehling, Z. Zeitschrift marxistische Erneuerung, 04.12.2017

»Eine von begrifflicher Schärfe geprägte Erweiterung des Forschungsfeldes 'Geschichte der Arbeiter', welches sich diesem systematisch annähert und viele neue Forschungsimpulse bereithält.«, Media-Mania.de, 12.01.2017

»Ein großartiges Buch.«, International Review of Social History, 14.06.2017

»Eine bemerkenswert ehrgeizige und nützliche Studie, … ein Standardwerk für alle, die sich mit der globalen Geschichte der Arbeit beschäftigen.«, Journal of Global History

»Van der Lindens Studie kann als eine historische wie aktuelle Ergänzung zu den Arbeiten von Marx und Co gelesenwerden. Sie ist auch insofern verdienstvoll, als sie den Blick über Europa und Nordamerika hinaus ausweitet und die globalen Verhältnisse in den Blick nimmt. Van der Lindens Erkenntnisse sind für die heutige Linke von allerhöchster Relevanz.« Janis Ehling, Z. Zeitschrift marxistische Erneuerung, 04.12.2017

»Eine von begrifflicher Schärfe geprägte Erweiterung des Forschungsfeldes ›Geschichte der Arbeiter‹, welches sich diesem systematisch annähert und viele neue Forschungsimpulse bereithält.«, Media-Mania.de, 12.01.2017

»Ein großartiges Buch.«, International Review of Social History, 14.06.2017

Vorwort
Was ist Global Labour History?
Die globale Geschichte der Arbeit, Thema des vorliegenden Buches von Marcel van der Linden, ist ein vergleichsweise neues Feld, das viele unterschiedliche Aspekte umfasst. Zu ihren wichtigsten Anliegen gehört die stärkere intellektuelle und institutionelle Einbeziehung der Geschichtsschreibung über und im "globalen Süden". Dies sollte freilich nicht die Tatsache verdecken, dass etwa HistorikerInnen aus Lateinamerika, wie ihre nordamerikanischen und europäischen KollegInnen, seit Dekaden spezifische Aspekte der Geschichte der Arbeit erforschen. Afrikanische und südasiatische HistorikerInnen haben etwas später damit begonnen, oft mit einem Fokus entweder auf eine bestimmte Region oder einen spezifischen Typus von Arbeit, etwa Plantagenarbeit.
Anregungen aus den Diskussionen über Kolonialismus und Postkolonialismus waren in zahlreichen Anläufen zu globalen Perspektiven in der Geschichtsforschung von wesentlicher Bedeutung. Dies gilt auch für die Geschichte der Arbeit. In diesem Bereich ist das wechselseitige Verhältnis von sozialem Wandel innerhalb der Kolonialstaaten bzw. den kolonialisierten Gebieten weiterhin von Interesse. Eine weiterhin zentrale Frage lautet, wie Kolonialismus die Geschichte der Arbeit geprägt hat. Eine wichtige Institution in diesem Zusammenhang ist die Sklavenplantage als formative Erfahrung in der Entwicklung großer, strikt organisierter und eng überwachter Unternehmen. Wie hat diese Erfahrung Vorstellungen, Organisation und Praktiken von Arbeit in der Welt geformt? Schließlich bietet auch ein Argument von Karl Marx wichtige Anregungen: Folgen wir ihm, sind der Zugang zu Land und die Möglichkeit der Migration Hindernisse für die ursprüngliche Akkumulation. Warum bleibt diese Problematik auch nach langen und intensiven Kolonisierungsanstrengungen noch aktuell?
In diesem Rahmen kann die Übertragung von Arbeitsmustern (einschließlich Rechtsformen von Arbeit, Arbeitsethik, Ausbildung und Disziplin) vom Westen in die Kolonien untersucht werden, wobei sich die realen Auswirkungen solcher Übertragungen oftmals von den mit ihnen verbundenen Absichten unterschieden - zentrale Konzepte sind Transfer, Anverwandlung, Abstoßung und Wandel. Gleichzeitig ist es von großer Bedeutung, die Einflüsse in entgegengesetzter Richtung - von der Kolonie in die Metropole - festzuhalten und zu erforschen. Migrationen sind in diesem Zusammenhang ein wichtiges Forschungsfeld.
Europäische und westliche HistorikerInnen, die sich mit dem Phänomen "Arbeit" beschäftigen, neigten dazu, ihre Perspektiven auf der Grundlage oft sehr spezifischer Beispiele zu "universalisieren". Sie pflegten etwa die Forschungen von Karibik-SpezialistInnen zu ignorieren, für die seit den Arbeiten von Eric Williams und C. L. R. James aus den 1930er und 1940er Jahren das Verhältnis von Plantagenarbeit und globalem Kapitalismus zentral war. Die lange Tradition indischer Forschung zu Arbeit und Kapitalismus verdient ebenso Beachtung wie die etwas rezenteren afrikanischen Anstrengungen in diesem Bereich. Globale Geschichtsforschung, die oft auf regionalwissenschaftlicher Forschung basiert, hat zur Hervorhebung hybrider Konstellationen geführt, z. B. wenn rekonstruiert wurde, wie SklavInnen von ihren BesitzerInnen aufgefordert wurden, das Haus oder die Plantage zu verlassen und außerhalb dieser Sphären Lohnarbeit anzunehmen, einen Teil ihres damit erzielten Einkommens aber an ihre Herren abzugeben. Die Kombination von Sklavenarbeit und Lohnarbeit ebenso wie die von Leibeigenschaft und Kapitalismus (z. B. in Russland um 1900) scheinen die These von der außerordentlichen Bedeutung der vertraglich vereinbarten freien Lohnarbeit, wie sie gemäß klassischer Sicht im Kapitalismus vorherrschte, zu relativieren. Neudefinitionen von Klasse könnten hier die Folge sein. Die Beziehung zwischen freier und unfreier Arbeit ist ein zentrales Thema der Global Labour History.
Während im Westen die Geschichte der Arbe

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Globalgeschichte ; 23
Übersetzer Bettina Hoyer, Tim Jack, Sebastian Landsberger
Zusatzinfo 4 Abbildungen
Verlagsort Frankfurt
Sprache deutsch
Original-Titel Workers of the World: Essays Toward a Global Labor History
Maße 143 x 214 mm
Gewicht 680 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Geschichte Allgemeine Geschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Wirtschaftsgeschichte
Schlagworte Afrika • Amerika • Arbeit • Arbeit / Arbeitswelt • Arbeiter • Arbeiterklasse • Arbeitslohn • Asien • Außereuropäische und Globalgeschichte • China • Europa • Familie • Gehalt • Globalgeschichte • Globalisierung • Indien • Japan • Lohn • Lohnarbeit • Mittelamerika • Mutualismus • Sklaven • Sklaverei • Subsistenzarbeit • Südamerika • unbezahlte Arbeit
ISBN-10 3-593-50619-X / 359350619X
ISBN-13 978-3-593-50619-7 / 9783593506197
Zustand Neuware
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