Literatur und Tod bei Blanchot und Rilke

Eine philosophisch-literarische Annäherung an ihre Romane „Der Allerhöchste“ und „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“
Buch | Softcover
162 Seiten
2016 | Auflage
ibidem (Verlag)
978-3-8382-0907-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Literatur und Tod bei Blanchot und Rilke - Adalbert Feszler
24,90 inkl. MwSt
  • Titel nicht im Sortiment
  • Artikel merken
Die Thematik Literatur und Tod ist ein zentraler Aspekt sowohl in den theoretischen und erzählerischen Schriften Maurice Blanchots als auch in verschiedenen Ebenen von Rainer Maria Rilkes Malte-Roman. In Adalbert Feszlers nun vorliegender Studie wird erstmals im deutschsprachigen Raum Blanchots Roman Der Allerhöchste aus dem Jahre 1948 in einem komparatistischen Ansatz mit Blick auf Rilkes 1910 erschienenen Malte-Roman untersucht. Dabei versteht es Feszler, die Todesthematik beider Romane in faszinierender Weise gattungspoetologisch mit der Problematik des Erzählens und dem Fragmentcharakter der beiden Romane zu verknüpfen. So stützt er seine Analyse unter anderem auf Sprachtheorien Blanchots und Rilkes sowie ihnen nahestehender Autoren wie Roland Barthes und Michel Foucault. Wenn Blanchots Sichtweise über die Literatur, die als Literatur, als geschriebene Sprache, nur noch den „Schatten einer Referenz zur Realität“, zum gelebten Leben, aufzuweisen scheint, dann stellt sie sich außerhalb einer kommunikativen Sprache. Während bei Blanchot die Bedrohlichkeit des Lebens durch den Tod vor allem durch sprachliche Auflösungstendenzen, die sich im Roman Der Allerhöchste zeigen, zum Ausdruck gebracht wird, ist bei Rilke vielmehr die Angst vor dem anonymen Sterben, also dem urbanen „anonymen Tod“, vorherrschend, wobei er diesem einen „eigenen Tod“ als ein Idealbild gegenüberstellt. Im Unterschied zu Blanchot, der den Tod als eine Grenze, ein Überschreiten des individuellen Subjekts, einen absoluten „Bruch mit Welt und Zeit“ annimmt und ihn als das ganz Andere aus dem Leben ausklammert (in einer Nähe zum Denken von Emmanuel Levinas), versucht es Rilke durch das versöhnliche Hereinnehmens des Todes ins je eigene Leben mit der Idee des individuellen „eigenen Todes“.

Adalbert Feszler studierte Volkswirtschaft, Philosophie und Literaturwissenschaft. Nach langer Tätigkeit als Lehrer an der Frankenlandschule Walldürn lebt Adalbert Feszler heute in Hardheim im Odenwald.

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 218 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Latein / Altgriechisch
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte Blanchot, Maurice • Literatur • Literaturwissenschaft: 1900 bis 2000 • Maurice Blanchot • Rainer Maria Rilke • Rilke, Rainer Maria • Tod (Motiv in d. bild. Kunst/Literatur)
ISBN-10 3-8382-0907-9 / 3838209079
ISBN-13 978-3-8382-0907-4 / 9783838209074
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Per Aspera ad Astra. Intensivkurs für Studierende zur Vorbereitung …

von Roland Glaesser

Buch | Softcover (2023)
Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg
23,00