Das Hauptwerk

Konstantin Kavafis (1863–1933) gehört zu den bedeutenden europäischen Lyrikern seiner Generation.
In neuerer Zeit ist er mehrfach ins Deutsche übersetzt worden. Leider sind diese Übersetzungen nicht frei von Übersetzungsfehlern und dem Sprachstil des Dichters nicht angemessen. Die jetzt vorliegende Übersetzung möchte den Dichter weiteren Kreisen bekannt machen, aber auch den Ansprüchen einer wissenschaftlichen Ausgabe genügen.
Mehr als 150 Gedichte werden hier vorgeführt. Sie bilden das ‚Hauptwerk‘, nämlich die vom Dichter selbst veröffentlichten und nicht widerrufenen Gedichte. Die Thematik behandelt Lebenphilosophisches, häufig auch persönliches, oft homoerotisch geprägtes Erlebnis; zahlreiche Gedichte schöpfen direkt aus der Kenntnis historischer Quellen der Antike und der byzantinischen Epoche. Voll verständlich werden diese historisierenden Gedichte erst auf dem Hintergrund eines entsprechenden Vorwissens. Aus diesem Grunde wird dieses Vorwissen in der Form von Kommentaren dem jeweiligen Gedichttext unmittelbar an die Seite gestellt.
In direktem Bezug zu den historischen Hintergründen zahlreicher Gedichttexte stehen die Abbildungen von erlesenen Münzen mit Porträts und Symbolen antiker und byzantinischer Herrscher: sie verleihen Text und Kommentar sichtbare Aktualität. Diese Abbildungen empfahlen sich nicht zuletzt dadurch, daß Kavafis in seinen Gedichten gelegentlich auf diese Denkmäler anspielt. Ein genauer Kommentar am Schluß des Buches eröffnet zu diesen ikonographischen Zeugnissen den Zugang.