Thomas Hobbes' körperbasierter Liberalismus.
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14748-9 (ISBN)
Dieses Buch präsentiert eine neue Deutung des kontraktualistischen Arguments, wie es im englischen "Leviathan" formuliert wird. Die Hobbes-Forschung konzentriert sich auf den rationalen Akteur und ignoriert die Rolle des Körpers für Hobbes' politische Philosophie. Das Buch schließt diese Forschungslücke und entwickelt eine "körpertheoretische Deutung" des kontraktualistischen Arguments: Der Körper prägt den Inhalt und den Status des Arguments entscheidend. Er ist Ursache eines gravierenden argumentlogischen Problems, das Eva Odzuck als biopolitische Aporie beschreibt. Zudem kann die Körperperspektive den Status des Arguments erhellen: Es handelt sich um einen Appell an die körperbasierten Leidenschaften, der auf den Gehorsam der Untertanen zielt. Durch den Nachweis, dass Hobbes' rhetorischen Strategien eine ausdifferenzierte Leidenschaftslehre zu Grunde liegt, leistet das Buch zugleich einen Beitrag zum Problem einer angemessenen Hobbes-Hermeneutik. In Ergänzung zu spieltheoretischen und rechtstheoretischen Deutungen zeigt die "körpertheoretische Deutung des kontraktualistischen Arguments" auf, dass Thomas Hobbes einen "körperbasierten Liberalismus" entwickelt, der theoretisch schwach und (als rhetorische Fassade) moralisch fragwürdig ist.
Eva Odzuck ist seit 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politische Wissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte, Politische Bildung, Demokratietheorie, Wissenschaftstheorie, Hermeneutik und die Politik der Lebenswissenschaften. 2012/13 nahm Odzuck am »Tutzinger Diskurs für Gute Wissenschaft«, einem vom BMBF geförderten, interdisziplinären Diskursprojekt zur Rolle der Lebenswissenschaften in der Demokratie teil. 2015/16 wurde Odzuck durch ein Postdoc-Stipendium des DAAD gefördert und forschte als »Visiting Research Scholar« ein Jahr an der »University of California at Berkeley« zu Politischer Hermeneutik. Frau Odzuck ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens, der American Political Science Association und der European Hobbes Society.
A. Der Körper als Gegenstand der Politikwissenschaft und der Hobbes-Forschung
Der body turn der modernen Sozialwissenschaften – Die Körpervergessenheit der Hobbes-Forschung – Gang der Untersuchung
B. Die politische Logik des Körpers. Eine Analyse von Thomas Hobbes' körperbasiertem Liberalismus
Das kontraktualistische Argument ohne Körper? Rechtstheoretische Deutungen des kontraktualistischen Arguments – Die körpertheoretische Deutung des kontraktualistischen Arguments – Der Status des kontraktualistischen Arguments
C. Fazit: Hobbes' körperbasierter Liberalismus: Einsichten für das 21. Jahrhundert
Das demokratiepolitische Problem der biopolitischen Aporie – Das Problem des machtpolitischen Fundaments – Worte und Taten, oder: die Zukunft des Liberalismus
Literaturverzeichnis
Personenregister
»Eva Odzuck considers the juridical approach's disregard for the concepts of body and passion to lead to a thorough misrepresentation of Hobbes' political theory. As human bodies and their passions determine the matter of Leviathan, Odzuck argues that unless Hobbes' use of body is taken seriously, it is impossible to make sense of Hobbes' contractualist argument.« Dirk Brantl, on: Hobbes Studies, Vol. 32, Issue 1/2019
»Die Dissertation von Eva Helene Odzuck trägt damit nicht nur dazu bei, das Hobbes-Bild zu differenzieren, sondern ebenso das Konzept der liberalen Demokratie neu zu durchdenken.« Dr. Klaus Kremb, auf: Portal für Politikwissenschaft, 04.05.2016
»Néanmoins, l'étude d'Odzuck est une contribution stimulante et précise aux études hobbesiennes, qui tire profit de la quantité inhabituelle de lectures précises sur lesquelles elle fonde ses arguments, et de l'attrait d'une présentation d'un Hobbes cohérent, sans faiblesses logiques ni arguments fallacieux.« Dietrich Schotte, on: Bulletin Hobbes, Numero 30/2016
»Eva Odzuck considers the juridical approach’s disregard for the concepts of body and passion to lead to a thorough misrepresentation of Hobbes’ political theory. As human bodies and their passions determine the matter of Leviathan, Odzuck argues that unless Hobbes’ use of body is taken seriously, it is impossible to make sense of Hobbes’ contractualist argument.« Dirk Brantl, on: Hobbes Studies, Vol. 32, Issue 1/2019
»Die Dissertation von Eva Helene Odzuck trägt damit nicht nur dazu bei, das Hobbes-Bild zu differenzieren, sondern ebenso das Konzept der liberalen Demokratie neu zu durchdenken.« Dr. Klaus Kremb, auf: Portal für Politikwissenschaft, 04.05.2016
»Néanmoins, l’étude d’Odzuck est une contribution stimulante et précise aux études hobbesiennes, qui tire profit de la quantité inhabituelle de lectures précises sur lesquelles elle fonde ses arguments, et de l’attrait d’une présentation d’un Hobbes cohérent, sans faiblesses logiques ni arguments fallacieux.« Dietrich Schotte, on: Bulletin Hobbes, Numero 30/2016
Erscheinungsdatum | 10.02.2016 |
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Reihe/Serie | Beiträge zur Politischen Wissenschaft ; 184 |
Zusatzinfo | 5 Abb.; 316 S., 5 schw.-w. Abb. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 157 x 233 mm |
Gewicht | 482 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Systeme | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie | |
Schlagworte | Hobbes, Thomas • Kontraktualismus • Leviathan (Hobbes) • Politische Ideologien • Politische Philosophie • Politische Strukturen und Prozesse • Soziale und politische Philosophie • Thomas Hobbes |
ISBN-10 | 3-428-14748-0 / 3428147480 |
ISBN-13 | 978-3-428-14748-9 / 9783428147489 |
Zustand | Neuware |
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