Erst leben, dann spielen - Marcel Reich-Ranicki

Erst leben, dann spielen

Über polnische Literatur
Buch | Softcover
200 Seiten
2002 | 2., Aufl.
Wallstein (Verlag)
978-3-89244-500-5 (ISBN)
18,00 inkl. MwSt
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Seit seiner Rückkehr aus Polen nach Deutschland im Jahre 1958 beschäftigte sich Marcel Reich-Ranicki immer wieder mit polnischer Literatur. Er schrieb Kritiken, Porträts, Nachrufe und auch zusammenfassende Rückblicke. Sie wurden zunächst in der "Welt", dann in der "Zeit" und ab 1974 in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" veröffentlicht. Der vorliegende Band bietet eine Auswahl dieser Arbeiten. Behandelt werden Schriftsteller, die die polnische Literatur des 20. Jahrhunderts, zumal der Zeit nach 1945, geprägt haben und die beinahe alle in deutscher Übersetzung erschienen sind - von Bruno Schulz und Jaroslaw Iwaszkiewicz bis zu Slawomir Mrozek und Marek Hlasko. Ein größerer Essay analysiert "Die Rolle des Schriftstellers in Polen" im Laufe der Jahrhunderte. 1962 schrieb Reich-Ranicki: "Bücher polnischer Autoren werden von westdeutschen Zeitungen meist gelobt, mitunter überschwenglich gerühmt. Aber sie werden wenig verkauft. Man begegnet dieser Literatur oft mit Sympathie und mit Interesse. Aber man liest sie kaum. Von polnischen Schriftstellern wird in der Bundesrepublik bisweilen nicht ohne Hochachtung gesprochen. Aber ihre Namen sind, von Ausnahmen abgesehen, so gut wie unbekannt." Seitdem sind 40 Jahre vergangen, doch an dem Zustand, den Reich-Ranicki beklagt, hat sich trotz vielfacher Bemühungen der Presse und der Verlage nur wenig geändert. Nach wie vor ist die Resonanz auf die polnische Literatur hierzulande bescheiden. Das hat nicht zuletzt mit der Tatsache z tun, daß diese Literatur, stets mit der schwierigen Situation in Polen befaßt, der Losung folgen mußte: "Erst leben, dann spielen."

Der Autor: Marcel Reich-Ranicki ist gegenwärtig der einflußreichste Literaturkritiker in Deutschland. Seit er seine Autobiographie "Mein Leben" (1999) veröffentlichte, ist den Lesern seine intensive und lebenslange Beziehung zur polnischen Literatur noch deutlicher geworden.

Marcel Reich-Ranicki, geboren 1920 in Wloclawek an der Weichsel, ist in Berlin aufgewachsen. Er war 1960 - 1973 ständiger Literaturkritiker der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" und leitete 1973 - 1988 in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" die Redaktion für Literatur und literarisches Leben. In den Jahren 1968/69 lehrte er an amerikanischen Universitäten, 1971 - 1975 war er ständiger Gastprofessor für Neue Deutsche Literatur an den Universitäten von Stockholm und Uppsala, seit 1974 ist er Honorarprofessor an der Universität Tübingen, in den Jahren 1991/1992 bekleidete er die Heinrich-Heine-Gastprofessur an der Universität Düsseldorf. Seit 1988 leitete er das "Literarische Quartett" im Zweiten Deutschen Fernsehen. Reich-Ranicki erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem: die Ehrendoktorwürde der Universitäten Uppsala, Augsburg, Bamberg und Düsseldorf, den Ricarda-Huch-Preis (1981), den Thomas-Mann-Preis (1987), den Bayerischen Fernsehpreis (1991), den Ludwig-Börne-Preis (1995), die Ehrendoktorwürde der Berliner Humboldt-Universität (2007), den Henri Nannen Preis für sein journalistisches Lebenswerk (2008), die Ehrenmedaille für Literatur der Ludwig-Börne-Stiftung (2010), den Internationalen Mendelssohn-Preis (2011) sowie den Kulturpreis der B.Z. für sein Lebenswerk (2012).

"Ich habe mich immer wieder bemüht, um Verständnis für die polnische Literatur zu werben. Aber ich bin mir dessen bewußt, daß die Resonanz auf diese Literatur in Deutschland nach wie vor bescheiden ist. Das hat verschiedene Gründe. Doch der wichtigste hat mit historischen und politischen Umständen zu tun, genauer: mit der ungewöhnlichen Vergangenheit Polens. Ähnlich wie vor hundert, ja vor zweihundert Jahren sehen sich die polnischen Schriftsteller genötigt, der Losung zu folgen: 'Erst leben, dann spielen.'"(Aus der Vorbemerkung von Marcel Reich-Ranicki)

Reihe/Serie Göttinger Sudelblätter
Sprache deutsch
Maße 123 x 210 mm
Gewicht 254 g
Einbandart Englisch Broschur
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Slavistik
Schlagworte Hardcover, Softcover / Slawische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • HC/Slawische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • Polen, Literatur
ISBN-10 3-89244-500-1 / 3892445001
ISBN-13 978-3-89244-500-5 / 9783892445005
Zustand Neuware
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