Zwischen Ereignis und Erzählung

Konversion als Medium der Selbstbeschreibung in Mittelalter und Früher Neuzeit
Buch | Hardcover
VI, 327 Seiten
2016
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-046882-3 (ISBN)
104,95 inkl. MwSt
Die Antike und ihre Rezeption wurden bisher weitgehend in den Grenzen von Fachdisziplinen erforscht. In der Reihe Transformationen der Antike steht dagegen die interdisziplinäre Kontextualisierung der produktiven Transformationen antiker Wissenschaften und Künste im Vordergrund. Dargestellt wird der langwellige, von der Spätantike bis zur Moderne reichende Prozess der Herausbildung des Wissenschaftssystems der Kunstgattungen und der kulturellen Selbstkonstruktion der europäischen Gesellschaften. Die Reihe geht hervor aus dem Sonderforschungsbereich „Transformationen der Antike“ und dem „August Boeckh-Antikezentrum“ an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Projekte untersuchen Transformationsprozesse insbesondere auf drei Ebenen: die konstitutiven Funktionen der Antike bei der Ausbildung der europäischen Wissenschaftsgesellschaft und ihrer Disziplinen; die Rolle der Antike bei der Entstehung mittelalterlicher, neuzeitlicher und moderner kultureller Identitäten; sowie die künstlerischen, literarischen, übersetzerischen und medialen Formen von Rezeption und Transformation.
Konversion wird im christlichen Kontext meist als einschneidende Erfahrung von Überwältigung und Neuperspektivierung verstanden, wie sie im paulinischen Damaskus-Erlebnis imaginiert wird. Im historischen Wandel wie auch im Spannungsfeld der Religionen und Konfessionen aber ist Konversion auf ganz unterschiedliche Art und Weise verstanden worden, so dass eine allzu enge Definition der Komplexität ihrer Phänomene kaum gerecht wird. Mit dem Fokus auf die in Konversionsnarrativen häufige Verknüpfung von Religionswechsel und Identitätsbildung untersucht der vorliegende Band, wie das Potential, den Status zu wechseln und ein ‚neuer‘ Mensch zu werden, in Mittelalter und Früher Neuzeit je unterschiedlich performativ wirksam wird. Konversionsberichte, Biographien, Dramen und Erzählungen fungieren dabei als Medien der Selbstbeschreibung, insofern sie an der Ausbildung wie auch am Wandel individueller wie kollektiver religiöser Identitäten beteiligt sind. In einem weiten historischen und medialen Spektrum wird das Spannungsverhältnis von Ereignis und Erzählung ausgelotet, um die vielfältigen Darstellungs- und Funktionalisierungsmöglichkeiten von Konversion in Mittelalter und Früher Neuzeit zu analysieren.

J. Weitbrecht, Universität Kiel; W. Röcke, Humboldt-Universität Berlin; R. von Bernuth, University of North Carolina, Chapel Hill, USA.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Transformationen der Antike ; 39
Zusatzinfo 1 b/w ill.
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 703 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte Antike /Rezeption • Conversion • development of religious identity • drama of conversion • Konversion • Konversionsdrama • medieval conversion narrative • mittelalterliche Konversionserzählung • Religiöse Identitätsbildung
ISBN-10 3-11-046882-4 / 3110468824
ISBN-13 978-3-11-046882-3 / 9783110468823
Zustand Neuware
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