Von Zahlen, Politik und Macht

Geschichte der schweizerischen Statistik
Buch | Hardcover
176 Seiten
2016
Chronos (Verlag)
978-3-0340-1330-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Von Zahlen, Politik und Macht - Hans Ulrich Jost
34,00 inkl. MwSt
Statistik ist nicht nur ein wichtiges Element der Darstellung demographischer und gesellschaftlicher Phänomene, sondern auch ein zentrales Hilfsmittel der Staatsverwaltung. Wie die meisten modernen Staaten richtete auch der schweizerische Bundesstaat, gefolgt von einem Teil der Kantone, ein statistisches Amt ein. Damit wurde die Statistik zu einer wichtigen Informationsquelle im Prozess der politischen Entscheidungsfindung.
Die Geschichte der amtlichen und heute öffentlichen Statistik der Schweiz zeigt jedoch mehr als nur die Entwicklung eines Verwaltungszweiges. Es geht vielmehr um Machtbeziehungen, um Erkenntnisinteressen, ja um die Deutungshoheit in politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen. In den vergangenen fünfzig Jahren erfuhr diese Statistik eine tiefgreifende Umorientierung. Anstelle eines diskreten Werkzeugs der Verwaltung sollte die amtliche Statistik vermehrt der Bevölkerung Informationen über den Staat, die Wirtschaft und die Gesellschaft liefern. «Es ging nicht zuletzt auch darum», schreibt Carlo Malaguerra, der ehemalige Direktor des Bundesamtes für Statistik, «die Statistik als wichtigen Beitrag im Prozess der demokratischen Entscheidungsfindung, gewissermassen als gemeingesellschaftliches Gut, anzuerkennen. Die öffentliche ­Statistik gilt damit offiziell und weltweit als Rückgrat jedes demokratischen Staatswesens.»
Die Geschichte des eidgenössischen statistischen Amtes und jene der statistischen Büros der Kantone und Kommunen ist bisher noch nie umfassend dargestellt worden. Diese Lücke wird hier nun geschlossen.

Hans-Ulrich Jost (geb. 1940) war von 1981 bis 2005 Professor für neuere Geschichte an der Universität Lausanne und präsidierte von 2005 bis 2014 die Kommission für die Herausgabe der Diplomatischen Dokumente der Schweiz. Er hat zahlreiche Studien zur Geschichte der Schweiz des 19. und 20. Jahrhunderts veröffentlicht.

Zur Einführung

1Statistik und Staat im 18. und 19. Jahrhundert
1.1Anfänge der Statistik im Ancien Régime
1.2Aufbau einer eidgenössischen Statistik
1.3Das BFS im Feuer der Kritik

2Statistik und gesellschaftlicher Wandel um 1900
2.1Neue gesellschaftliche und staatliche Perspektiven
2.2Institutionalisierung der amtlichen Statistik
2.3Probleme, Kontroversen und Ungereimtheiten

3Weltkriege und Wirtschaftskrise
3.1Die Entwicklung des BFS und der lokalen Ämter
3.2Arbeitsamt, BIGA und Lebenskostenindex
3.3Konflikte zwischen Wirtschaft und Statistik
3.4Zweiter Weltkrieg: Statistik und Kriegswirtschaft

4Vom grossen Wirtschaftswachstum zur Ernüchterung, 1950–1980
4.1Aufschwung, Boom und Rezession
4.2Auf- und Ausbau der lokalen Statistik
4.3Sozialstatistik und volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
4.4Die eidgenössische Statistik im Umbruch

5Paradigmawechsel und Umbau, 1980–2000
5.1Der Wandel des internationalen Umfelds
5.2Das Statistikgesetz von 1992
5.3Auf dem Weg zu grundlegenden Reformen
5.4Das Statistikkonzept der 1990er Jahre

6Die öffentliche Statistik des 21. Jahrhunderts
6.1Ausbau und Umzug des BFS
6.2Neue Methoden, komplexe Programme
6.3Probleme beim Start ins 21. Jahrhundert
6.4Statistik, Demokratie und Service public

Postskriptum

Erscheinungsdatum
Mitarbeit Assistent: Carlo Malaguerra
Verlagsort Zürich
Sprache deutsch
Maße 155 x 225 mm
Gewicht 403 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Geschichte Geschichtstheorie / Historik
Schlagworte Geschichte: Theorie und Methoden • Politik • Schweiz, Geschichte; Sozial-/Wirtschafts-Geschichte • Souveränität • Statistik
ISBN-10 3-0340-1330-2 / 3034013302
ISBN-13 978-3-0340-1330-7 / 9783034013307
Zustand Neuware
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