Sämtliche Werke
Der vorliegende Band zeigt auf, dass das Interesse an diesen Spielen angebracht ist. Hier sind Texte erhalten, die nicht wie sonst üblich von einem Schulmeister, Kleriker oder Gelehrten stammen, sondern dem Publikum von einem wissbegierigen Handwerker vorgelegt wurden. Dieser traf eine ungewöhnliche Stoffwahl. Sein Werk vertritt nämlich jenes humanistische Bildungsgut einer eidgenössischen Renaissance, mit dem er als Lateinunkundiger nicht unmittelbar vertraut sein konnte. Neben der Hinwendung zum Altertum greifen die Spiele auch den damaligen stadtbürgerlichen Kontext auf und versuchen ihn mitzuprägen. Aus theatergeschichtlicher Perspektive sind Gottharts Werke Zeugen einer Entwicklung, die vom geistlichen Spiel und vom Fasnachtsspiel zum mehrtägigen städtischen Grossanlass geführt haben.
Erstmals werden hier die Spiele Georg Gottharts in einer ausführlich kommentierten Edition präsentiert. Der umfassende Studienteil wird ergänzt um die Edition des ersten Stücks «Histori vom Kampf zwischen den Römern und denen von Alba»; die zwei weiteren Dramen Gottharts («Ein schön lustiges Spil oder Tragedi von Zerstörung der grossen und vesten königlichen Statt Troia oder Ilio» und «Ein schöne lehrriiche Histori und Comoedia, von dem Läben deß frommen und Gottsförchtigen Tobiae») werden online zur Verfügung gestellt.
1Georg Gotthart und seine Zeit
1.1Wer war der dichtende «Bürger und Eisenkrämer»?
1.2Der historische Hintergrund: Solothurn um 1600
1.3Das Geschehen in Frankreich beeinflusst Solothurn
1.4Georg Gottharts Spiele scheren aus der Solothurner Spieltradition aus
2Gottharts Werk: Stofftradition, Vorlagen und Dramatisierung
2.1Der ‹Kampf der Römer›
2.2‹Troia›
2.3Das Bibeldrama ‹Tobias›
2.4Historie, lustige Tragödie und lehrreiche Komödie – Gottharts Gattungs-bezeichnungen
3Die Aufführungen
3.1Der Rat redet mit
3.2Spielort, Bühne und besondere Effekte
3.3Die Musik, ein wichtiges Element der Spiele Gottharts
3.4Wirkung, Nachleben und Spieldauer
3.5Die Beteiligten
4Die Drucke
4.1‹Kampf der Römer›, 1584 bei Ulman und Imhof in Bern
4.2‹Troia›, 1599 bei Maess in Freiburg im Üechtland
4.3‹Tobias›, 1619 in Augsburg bei Sara Mang, verlegt von Hederlin, Luzern
4.4Es gibt qualitative Unterschiede
4.5Erhaltene Exemplare
5Schrift, Sprache, Vers und Reim
5.1Graphemik: Die verwendeten Drucktypen
5.2Phonemik: Ausgewählte Aspekte
5.3Besonderheiten in der Metrik und bei den Reimformen
6Hinweise zur Interpretation
6.1Wie ein Spiegel: Das Spiel als Lehrstück
6.2Das Spiel als Interdiskurs
6.3Der ‹gemeine Nutz›
6.4Herrschaftskritik und Erziehung
6.5Beratungen, Abstimmungen und Wahlen
6.6Der Solddienst
6.7Der Tobit-Stoff als Spezialfall
7Georg Gottharts Spiele sind lohnende Untersuchungsobjekte
8Anhang
8.1Vergleich der Kriegsordnungen
8.2Gottharts ‹Troia› und der Theaterzettel von Sitten
9Literaturverzeichnis
10Abbildungsverzeichnis
‹Kampf der Römer› – Edition
Rechenschaftsbericht
Text
Verzeichnis der Rollen
Stellenkommentar
Auszug aus Georg Gottharts Bibliothek
Erscheinungsdatum | 20.05.2016 |
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Reihe/Serie | Schweizer Texte, Neue Folge ; 46 |
Verlagsort | Zürich |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 225 mm |
Gewicht | 710 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturgeschichte |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | Drama • Humanismus • Theater |
ISBN-10 | 3-0340-1331-0 / 3034013310 |
ISBN-13 | 978-3-0340-1331-4 / 9783034013314 |
Zustand | Neuware |
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