Wieviel Bart darf sein? Jüdische Figuren im skandinavischen Theater

(Autor)

Buch | Softcover
389 Seiten
2016 | 1. Auflage
Narr Francke Attempto (Verlag)
978-3-7720-8579-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wieviel Bart darf sein? Jüdische Figuren im skandinavischen Theater - Clemens Räthel
59,00 inkl. MwSt
Die Darstellung von Juden auf der Bühne erzählt immer auch etwas über die Position jüdischer Minderheiten in der Mehrheitsgesellschaft. Mit diesem Ansatzpunkt beleuchtet Wie viel Bart darf sein? zum einen die Darstellung der bisher außer Acht gelassenen jüdischen Charaktere in den skandinavischen Theatern, zum anderen stellt es die Wechselwirkungen zwischen Aufführungspraxis und gesellschaftlichen Prozessen ins Zentrum. So entsteht ein lebendiges Bild, das mehrdimensional die Sonderstellung Skandinaviens beleuchtet und aktuelle Integrations-Debatten um eine historisch-ästhetische Dimension erweitert.
Die Darstellung von Juden auf der Bühne ist so alt wie das europäische Theater selbst. Zumeist treffen dabei negativ gezeichnete Figuren auf ihre in aufklärerischer Absicht erschaffenen edlen Glaubensgenossen. Die Auseinandersetzungen, die um diese Darstellungen geführt werden, spiegeln dabei häufig gesellschaftlich virulente Diskurse über das Verhältnis der nicht-jüdischen Mehrheit zur jüdischen Minderheit: Wie (un-)sichtbar soll der Andere auftreten, welche Bedingungen werden an gesellschaftliche Teilhabe geknüpft - oder anders gefragt: Wie viel Bart darf sein?Dieser Band untersucht die bisher außer Acht gelassenen jüdischen Bühnenfiguren in den skandinavischen Nationaltheatern im 18. und 19. Jahrhundert. In der Begegnung zwischen Aufführungspraxis, gesellschaftspolitischen Prozessen und dramatischen Texten entsteht ein lebendiges Bild, das mehrdimensionaldie Sonderstellung dieser Länder beleuchtet. Zugleich hinterfragt das Buch die Annahme von vermeintlich homogenen nordeuropäischen Gesellschaften und bereichert aktuelle Integrationsdebatten um einehistorisch-ästhetische Dimension.

Clemens Räthel studierte in Berlin und Stockholm und promovierte sich 2014 an der Humboldt-Universität. Er forscht am Nordeuropa-Institut der HU zu Theater und Literatur der skandinavischen Länder.

1. Einleitung
2. Männer mit Bärten - Juden und andere Maskierte in
Ludvig Holbergs Komödien
3. Zwischen den Jahrhunderten - Peter Andreas Heibergs
(jüdische) Grenzgänger
4. Juden imWunderland? - Johan Ludvig Heiberg, 'Kong Salomon' und das Goldene Zeitalter
5. Mit gestohlenen Löffeln und merkwürdigen Dialekten -
Judendarsteller am Königlichen Theater
6. Geheimnisvolle Präsenz - Norwegen und seine/keine
Juden
7. Aus Gustavs Zeit - Das Königliche Theater in Stockholm
8. "Von mir wisst ihr wenig oder nichts." - Richard Cumberlands 'Juden' als Evergreen am Dramaten
9. Schlussbemerkungen

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 150 x 220 mm
Gewicht 606 g
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Theater / Ballett
Geisteswissenschaften Geschichte
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte 18. und 19. Jahrhunder • 18. und 19. Jahrhundert • Antisemitismus • Judenbilder • Juden (Motiv) • Skandinavien • Theater • Theater (Einzelne Länder)
ISBN-10 3-7720-8579-2 / 3772085792
ISBN-13 978-3-7720-8579-6 / 9783772085796
Zustand Neuware
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