Die Botschaft der Weisen

Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, warum die Drei Weisen aus dem Morgenland dem Jesuskind als Geschenke gerade Gold, Weihrauch und Myrrhe darbrachten? Nun, wenn es Euch interessiert, dann kann ich gern erzählen, was mir in jener Nacht darüber kundgetan wurde: Nachdem die Magier den Aufgang des Sterns des neuen Königs gesehen hatten, beauftragten sie ihre Diener, so rasch als möglich eine Karawane für den langen und beschwerlichen Weg zu rüsten. Sie selbst aber zogen sich, jeder allein, in die Einsamkeit eines stillen Raumes zurück, um dort auf den Willen Gottes zu lauschen und das wertvollste Geschenk für diesen einzigartigen neugeborenen König zu erfragen. Vor dem inneren Auge des Herzens wog jeder der Weisen nun alle irdischen Reichtümer, und jeder von ihnen erkannte plötzlich in bedrängender Klarheit, dass kein irdisches Gut der Größe des neugeborenen Königs gerecht werden kann. Doch mit leeren Händen wollten sie ihm auch nicht huldigen. Da war guter Rat teuer: Was sollten sie in ihre Schatzbeutel stecken? In dieser Entscheidungsnot kam unerwartet der in ihnen wohnende Geist zu Hilfe, und sie erkannten auf einmal kristallklar, dass der materielle Wert keines irdischen Gutes als Geschenk für den neugeborenen König taugen würde, dass sie sich also mit dem Symbolwert, dem Sinnbild all dieser Reichtümer, auseinandersetzen müssten. Den Kaspar ließ sein nunmehr geschärftes inneres Auge erkennen, dass Gold nicht nur ein Symbol des Reichtums ist ...