Die Logik der Psychoanalyse
Die Psychoanalyse erscheint auf den ersten Blick als eine bunte Sammlung von Variationen eines im Kern unscharfen Paradigmas. Sie kann keine einheitliche denotative Theorie entwickeln, sondern muss mit einem konnotativen Symbolsystem und weitgehend analogen Begriffen arbeiten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Defizit, sondern vielmehr um ein Strukturmerkmal, das durch den Gegenstand der Psychoanalyse bedingt ist.
Schülein beschäftigt sich mit der Logik psychoanalytischer Theorien. Statt eine weitere wissenschaftstheoretische Standortbestimmung der Psychoanalyse vorzunehmen, erklärt er, warum diese keine einheitliche Theorie ist, sondern ein vieldeutiges Paradigma, das von verschiedenen Schulen unterschiedlich interpretiert und verwendet wird.
Johann Schülein, Professor für Soziologie an der Wirtschaftsuniversität Wien; Präsident der Sigmund-Freud-Gesellschaft (Wien).
Inhalt
Vorbemerkung
1 Die Entwicklung von Freuds Wissenschaftstheorie
1.1 Die Ausgangssituation
1.2 Erste wissenschaftstheoretische Reflexionen
1.3 Die Ubergangskrise
1.4 Die Konsolidierung der Psychoanalyse
1.5 Wissenschaftliche Weltanschauung und gesellschaftliche Evolution
1.6 Uber Freuds wissenschaftstheoretische Vorstellungen
2 Die Entwicklung der wissenschaftstheoretischen Diskussion
2.1 Nach Freud
2.2 Heinz Hartmanns "Grundlagen"
2.3 Das Konzept von David Rapaport
2.4 "Controversial Discussions"
2.4.1 Schwierigkeiten der Darstellung
2.4.2 Der Aufbruch: Die angelsachsische Diskussion
2.4.3 Ricoeur, Habermas, Lorenzer: Drei europaische Konzepte
2.5 Weiterentwicklungen
2.5.1 Die angelsachsische Diskussion
2.5.2 Die deutschsprachige Diskussion
2.5.3 Zur Struktur der Entwicklung
3 Erkenntnis und Realitatsstruktur
3.1 Von der Wissenschaftstheorie zur Erkenntnistheorie
3.2 Das Problem der Realitatsstruktur
3.3 Die logische Differenz von Realitat und das Spektrum von Realitatstypen
3.4 Selbstreflexive Mechanismen und Selbstreflexion
4 Theoriebedarf und Theorieschicksal
4.1 Theorie
4.2 Denotative und konnotative Theorie
4.3 Begründungsprobleme konnotativer Theorien
4.4 Zur Funktionsweise konnotativer Theorien
4.4.1 Der Prozess der Theorie
4.4.2 Theorie als Produkt
4.5 Balanceprobleme der Theorie
4.6 Konnotative Theorie und Selbstreflexion
4.7 Konnotative Theorie und Institutionalisierung
4.7.1 Institutionalisierung
4.7.2 Biografische Institutionalisierung
4.7.3 Soziale Institutionalisierung
4.8 Konnotative Theorien und Praxis
4.9 Primare und sekundare Risiken
5 Psychoanalyse als konnotative Theorie
5.1 Psychoanalyse im Feld von Theorien: Ein kurzer Rückblick
5.2 Zum Gegenstand der Psychoanalyse
5.3 Zur Entwicklung der psychoanalytischen Diskussion
5.4 Aspekte der Theorie
5.4.1 Der Kontakt zum Gegenstand
5.4.2 Theorie: Prozess und Produkt
5.4.3 Aspekte der Institutionalisierung und Psychoanalytische Theorie
6 Und nun?
Literatur
Erscheinungsdatum | 20.06.2016 |
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Reihe/Serie | Bibliothek der Psychoanalyse |
Verlagsort | Gießen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 486 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Psychoanalyse / Tiefenpsychologie |
Schlagworte | Erkenntnistheorie • Psychoanalyse • Wissenschaftstheorie |
ISBN-10 | 3-8379-2557-9 / 3837925579 |
ISBN-13 | 978-3-8379-2557-9 / 9783837925579 |
Zustand | Neuware |
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