MARS / Die Kantatentexte von Benedetto Pamphilj (1653–1730)

Benedetto Pamphilis Dichtungen werfen eine Reihe von Fragen auf: Welchen Stellenwert und welche Funktion hat die dichterische Tätigkeit für den Kardinal? Warum schreibt Pamphili über einen Zeitraum von 50 Jahren hinweg Kantatentexte? Dient das Dichten primär der schöngeistigen Betätigung oder verfolgt die Kantatenproduktion auch repräsentative Ziele? Möchte er damit seine Sonderstellung innerhalb der Gesellschaft hervorheben? Außerdem ist zu fragen, welche Themen und Sujets Pamphili in seinen Dichtungen bevorzugt und weshalb. Auf welche Weise beeinflussen diese die musikalische Umsetzung? Wie sind die verwendeten Themen und Sujets in Zusammenhang mit Pamphilis Stellung als Geistlicher zu interpretieren? Inwieweit determiniert die Text- und Erzählstruktur die musikalische Umsetzung? Wie gehen die Komponisten damit um? Von welchen Komponisten werden seine Texte vertont? Welche Funktion erfüllen die Mehrfachabschriften und -vertonungen?
Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit tragen zum besseren Verständnis der Rolle der Künste innerhalb der adeligen Gesellschaft um 1700 bei und konturieren die Bedeutung Benedetto Pamphilis für die römische Kantatenproduktion deutlicher.