Mein Kampf

Spiegel-Bestseller
Eine kritische Edition
Buch | Hardcover
1948 Seiten
2016
Institut für Zeitgeschichte (IfZ) (Verlag)
978-3-9814052-3-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mein Kampf - Adolf Hitler
79,00 inkl. MwSt
Mehr als zwölf Millionen Mal wurde Adolf Hitlers Propagandaschrift „Mein Kampf“ bis 1945 gedruckt und unters Volk gebracht. Seither war jegliche Neuauflage untersagt. Erstmals, 70 Jahre nach dem Tod Hitlers, veröffentlicht das Institut für Zeitgeschichte eine wissenschaftlich kommentierte Gesamtausgabe dieses berüchtigten Buches.

„Mein Kampf“ ist Hitlers wichtigste politische Schrift. Sie ist gleichermaßen stilisierte Autobiografie, ideologisches Programm, Parteigeschichte, Hetzschrift und Anleitung zur Erringung der Macht, weit über Deutschland hinaus. Nirgendwo sonst hat Hitler das, was er glaubte und wollte, so offen und detailliert erläutert wie hier.

„Mein Kampf“ ist damit eine der zentralen Quellen des Nationalsozialismus. Die kritische Edition des Instituts für Zeitgeschichte bereitet diese Quelle umfassend auf: Sie ordnet die historischen Fakten ein, erklärt den Entstehungskontext, legt Hitlers gedankliche Vorläufer offen und kontrastiert seine Ideen und Behauptungen mit den Ergebnissen der modernen Forschung. Nicht zuletzt zeigt die Edition auf, wie Hitlers Ideologie nach 1933 die verbrecherische Politik des NS-Regimes prägte.

„Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition“ setzt auf historisch-politische Aufklärung und wendet sich in Form und Stil deshalb bewusst an einen breiten Leserkreis.
Trailer
Am 31. Dezember 2015, 70 Jahre nach Hitlers Todesjahr, sind die Urheberrechte an dessen Buch »Mein Kampf« erloschen. Das Institut für Zeitgeschichte hat es sich zum Ziel gesetzt, unmittelbar nach Ablauf dieser Frist eine wissenschaftlich kommentierte Gesamtausgabe vorzulegen.

Unter der Leitung von Dr. Christian Hartmann hat ein Historikerteam »Mein Kampf« in mehrjähriger Arbeit umfassend aufbereitet: Im Zentrum der kritischen Kommentierung stehen die Dekonstruktion und die Kontextualisierung von Hitlers Schrift: Wie entstanden seine Thesen? Welche Absichten verfolgte er damit? Welchen gesellschaftlichen Rückhalt besaßen Hitlers Behauptungen unter seinen Zeitgenossen? Welche Folgen hatten seine Ankündigungen nach 1933? Und vor allem: Was lässt sich mit dem Stand unseres heutigen Wissens Hitlers unzähligen Behauptungen, Lügen und Absichtserklärungen entgegensetzen?

Dies ist nicht nur eine historiografische Aufgabe. Angesichts des hohen Symbolwerts, den Hitlers Buch noch immer hat, ist die Entmystifizierung von »Mein Kampf« auch ein Beitrag zur historisch-politischen Aufklärung.

»Mein Kampf« ist eine der zentralen Quellen des Nationalsozialismus. Zu ihrer Bedeutung und Wirkung hat Eberhard Jäckel bereits 1981 geschrieben: Selten oder vielleicht tatsächlich nie in der Geschichte hat ein Herrscher, ehe er an die Macht kam, so genau wie Adolf Hitler schriftlich entworfen, was er danach tat. Nur deswegen verdient der Entwurf Beachtung. Anderenfalls wären die frühen Aufzeichnungen, die Reden und die Bücher, die Hitler verfaßte, höchstens von biographischem Interesse. Erst die Verwirklichung erhebt sie in den Rang einer historischen Quelle.

Hitlers Politik, die von ihm initiierten Kriege und Verbrechen haben die Welt vollkommen verändert. Schon deshalb wurden alle Texte, die sich von ihm erhalten haben − seine Reden, seine frühen Aufzeichnungen, seine Gespräche mit Diplomaten, seine Monologe im Führerhauptquartier, seine Weisungen für die Kriegführung und schließlich auch sein Testament − längst veröffentlicht. Dagegen liegt von dem umfangreichsten und in gewisser Weise auch persönlichsten Zeugnis Hitlers keine wissenschaftlich erschlossene Fassung vor. Nur in Auszügen wurde »Mein Kampf« bislang publiziert – eine Lücke, die innerhalb der NS-Forschung seit langem als Desiderat gilt.

Ziel der Edition ist es daher, »Mein Kampf« als bedeutende zeithistorische Quelle zu erschließen, den Entstehungskontext von Hitlers Weltanschauung nachzuzeichnen, seine gedanklichen Vorläufer offenzulegen und seine Ideen und Behauptungen mit den Ergebnissen der modernen Forschung zu kontrastieren.

Das Institut für Zeitgeschichte verfügt in der wissenschaftlichen Edition von NS-Schriften bereits über vielfältige Expertise: Zwölf Teilbände umfasst beispielsweise die in den Jahren 1991 bis 1998/2003 erschienene Sammlung von »Hitlers Reden, Schriften, Anordnungen 1925-1933«. Ebenfalls vom IfZ herausgegeben wurden 1961 Hitlers Zweites Buch, in den 1990er Jahren die Tagebücher von Joseph Goebbels sowie unlängst die Tagebücher des NSDAP-Chefideologen Alfred Rosenberg. Deshalb ist es nur folgerichtig, wenn sich das Institut nun auch dieser Herausforderung stellt und mit »Mein Kampf« eine Quelle ediert, die sich sicher nicht so präsentieren lässt wie andere historische Dokumente. Gefragt ist vielmehr neben nüchterner, handwerklich präziser Wissenschaft eine kritische und selbstbewusste Auseinandersetzung mit Hitlers Text, mit einem Wort: eine Edition mit Standpunkt.

Die Kommentierung von ist »Mein Kampf« nicht nur eine wissenschaftliche Aufgabe. Es gibt kaum ein Buch, das mit so vielen Mythen überfrachtet ist, das so viel Abscheu und Ängste weckt, Neugier und Spekulation hervorruft und nicht zuletzt mit der Aura des Geheimnisvollen, des Verbotenen wirbt. Ein Tabu, an dem sich auch gut verdienen lässt.

Daher versteht sich diese kritische Edition von auch als Beitrag zur historisch-politischen Aufklärung. Es gilt, Hitler und seine Propaganda nachhaltig zu dekonstruieren und damit der nach wie vor wirksamen Symbolkraft dieses Buchs den Boden zu entziehen. Auch auf diese Weise lässt sich einem ideologisch-propagandistischen wie kommerziellen Missbrauch von »Mein Kampf« entgegenwirken.

Aufgabe einer wissenschaftlich kommentierten Fassung ist es daher auch, die Debatte zu versachlichen und ein seriöses Gegenangebot zur ungefilterten Verbreitung von Hitlers Propaganda, seinen Lügen, Halbwahrheiten und Hasstiraden zu machen. Die Edition des Instituts für Zeitgeschichte setzt auf politische Aufklärung und wendet sich in Form und Stil deshalb bewusst an einen breiten Leserkreis.

Durch eine Art Einrahmung des Originaltexts in Form einer Einleitung und einer ausführlichen wissenschaftlichen Kommentierung entsteht ein Subtext zu »Mein Kampf«, durch den rasch klar wird, wie Hitlers Ideologie entstand, wie selektiv und verzerrt er die Wirklichkeit wahrnahm und auch, welche schrecklichen Folgen sich aus ihr ergaben.

Die Historikerinnen und Historiker des Instituts für Zeitgeschichte haben den Originaltext Stück für Stück auseinandergenommen und ihn mit mehr als 3.500 Anmerkungen versehen. Diese wissenschaftlichen Kommentare erfüllen eine Vielzahl verschiedenster Aufgaben:
  • Hintergrundinformationen zu den dargestellten Personen und Ereignissen
  • Erläuterung zentraler ideologischer Begriffe
  • Offenlegung von Hitlers Quellen
  • Erklärung der ideengeschichtlichen Wurzeln
  • Zeitgenössische Kontextualisierung
  • Korrektur von Fehlern und einseitigen Darstellungen
  • Ausblick auf die Folgen von Hitlers Schrift
  • Neue Beiträge zur Grundlagenforschung

Ungewöhnlich ist dabei für eine Edition, dass das Editionsteam auch die Zeit nach 1933 in den Blick nimmt und damit Hitlers Programmatik mit seinem politischen Handeln während der Jahre 1933 bis 1945 vergleicht.

Unterstützt wurde das Kernteam, das in der Hochphase der Kommentierung aus bis zu sechs Historikerinnen und Historikern bestand, durch Expertinnen und Experten anderer wissenschaftlicher Disziplinen, um Hitlers Fülle an Behauptungen an den Ergebnissen der modernen Forschung zu messen. Als externe interdisziplinäre Berater waren deshalb auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Germanistik, Biologie, Japanologie, Judaistik, Kunstgeschichte, Pädagogik und Wirtschaftsgeschichte angeschlossen.

Dr. Christian Hartmann (Jg. 1959), Projektleiter, hat Geschichte, Germanistik und Sport studiert und ist seit 1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte. Er war Leiter des Projekts »Wehrmacht in der NS-Diktatur« und ist Dozent an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg.

Dr. Roman Töppel (Jg. 1976), hat sein Studium in Neuerer und Neuester Geschichte, Mittelalterlicher Geschichte und Politikwissenschaft absolviert. Seine Forschungsschwerpunkte sind Militärgeschichte sowie die deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert.

Dr. Othmar Plöckinger (Jg. 1965), ist Gymnasiallehrer für Deutsch, Geschichte und Mathematik in Salzburg. Er ist Experte für die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte von »Mein Kampf« und Autor des Standardwerks »Geschichte eines Buches. Adolf Hitlers ‚Mein Kampf‘ 1922-1945«.

Dr. Thomas Vordermayer (Jg. 1983), hat Neuere und Neueste Geschichte, Geschichte der Frühen Neuzeit und Volkskunde studiert. In seiner preisgekrönten Dissertation untersuchte er die völkische Szene zwischen Weimarer Republik und früher Bundesrepublik.

Erscheinungsdatum
Mitarbeit Sonstige Mitarbeit: Edith Raim, Martina Seewald-Mooser, Angelika Reizle, Pascal Trees
Verlagsort München, Berlin
Sprache deutsch
Maße 210 x 280 mm
Gewicht 5368 g
Einbandart Leinen
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Schlagworte Hitler, Adolf • Kommentierte Edition • Mein Kampf (Hitler) • Nationalsozialismus • NSDAP • Politische Propaganda • Politisches Denken • Quelle
ISBN-10 3-9814052-3-4 / 3981405234
ISBN-13 978-3-9814052-3-1 / 9783981405231
Zustand Neuware
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