Über die Seele. De anima

Zweisprachige Ausgabe

(Autor)

Klaus Corcilius (Herausgeber)

Buch | Softcover
XCVIII, 260 Seiten
2017
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-2789-8 (ISBN)
22,90 inkl. MwSt
Neue Übersetzung eines der faszinierendsten und philosophisch ergiebigsten Texte des Aristoteles. Die zweisprachige Ausgabe bietet einen gegenüber den Vorgängerausgaben verbesserten griechischen Text.
Aristoteles' Traktat De anima untersucht die Natur der Seele. Unter 'Seele' ist dabei jedoch nicht das subjektive Zentrum unseres mentalen Lebens zu verstehen, sondern dasjenige Prinzip, dessen Vorhandensein lebendige von leblosen Körpern unterscheidet. Es umfasst alle Formen des Lebendigen, also pflanzliches, tierisches und menschliches Leben. Ziel der Schrift ist es, die Seele zu definieren, d.h. zu erklären, was es für diese Formen des Lebendigen jeweils heißt, lebendig zu sein. Diskutiert werden: der vegetative Selbsterhalt, Wahrnehmung, menschliches Denken sowie die Ortsbewegung der Lebewesen. De anima gehört zu den faszinierendsten, philosophisch lohnendsten, aber auch schwierigeren Schriften des Aristoteles.Die zweisprachige Studienausgabe bietet eine vollständige Neuübersetzung. Benutzt wird die Edition des griechischen Textes von Aurelius Förster (Budapest 1912), von der sich die heutzutage sehr verbreitete Ausgabe von W. D. Ross textkritisch hat leiten lassen (OCT 1956 und 1971). Sie ist auch durch die späteren Ausgaben von Siwek (Rom 1965) und Jannone (Paris 1966) nicht ersetzt. Eine Einleitung führt in die Grundlagen und Voraussetzungen der aristotelischen Seelenlehre ein und gibt einen Überblick über den Gedankengang der Schrift. Der Kommentarteil ist so knapp wie möglich gehalten. Im Anhang sind ein Glossar und ein Verzeichnis der Abweichungen von der Ausgabe von Ross beigefügt.

Aristoteles wird 384 v. Chr. in Stagira (Thrakien) geboren und tritt mit 17 Jahren in die Akademie Platons in Athen ein. In den 20 Jahren, die er an der Seite Platons bleibt, entwickelt er immer stärker eigenständige Positionen, die von denen seines Lehrmeisters abweichen. Es folgt eine Zeit der Trennung von der Akademie, in der Aristoteles eine Familie gründet und für 8 Jahre der Erzieher des jungen Alexander des Großen wird. Nach dessen Thronbesteigung kehrt Aristoteles nach Athen zurück und gründet seine eigene Schule, das Lykeion. Dort hält er Vorlesungen und verfaßt die zahlreich überlieferten Manuskripte. Nach Alexanders Tod, erheben sich die Athener gegen die Makedonische Herrschaft, und Aristoteles flieht vor einer Anklage wegen Hochverrats nach Chalkis. Dort stirbt er ein Jahr später im Alter von 62 Jahren. Die Schriften des neben Sokrates und Platon berühmtesten antiken Philosophen zeigen die Entwicklung eines Konzepts von Einzelwissenschaften als eigenständige Disziplinen. Die Frage nach der Grundlage allen Seins ist in der „Ersten Philosophie“, d.h. der Metaphysik jedoch allen anderen Wissenschaften vorgeordnet. Die Rezeption und Wirkung seiner Schriften reicht von der islamischen Welt der Spätantike bis zur einer Wiederbelebung seit dem europäischen Mittelalter. Aristoteles’ Lehre, daß die Form eines Gegenstands das organisierende Prinzip seiner Materie sei, kann als Vorläufer einer Theorie des genetischen Codes gelesen werden.

Klaus Corcilius (geb. 1966) studierte Philosophie und Gräzistik in Hamburg, Berlin und Dublin. 2009 wurde er Juniorprofessor für antike Philosophie an der Universität Hamburg und 2011 Associate Professor an der University of California in Berkeley. Corcilius arbeitet zu allen Bereichen der antiken Philosophie und hauptsächlich zu Aristoteles.

"Hervorragende Übersetzung." Berliner Zeitung, 03.06.2017

»Hervorragende Übersetzung.«
Berliner Zeitung, 03.06.2017

»Corcilius, der in den 1990ern in einer Band im Umfeld der Hamburger Schule spielte, mithin schon andere Dinge gesehen hat als bloß seinen Schreibtisch, gibt einem mit seiner ruhigen Art der Darstellung das Gefühl, als sei nicht nur die Seele im allgemeinen in bester Verfassung, sondern auch die Welt überhaupt. In Zeiten, in denen man täglich Angst vor den Meldungen aus der Politik haben muss, wünscht man sich, dass dieses Buch in die Hände der Weltenlenker fällt, die mit dem Gegenteil von rationalem Verhalten die Nachrichten beherrschen. Und dass der eine oder andere Hitzkopf durch die Lektüre zur Besinnung gebracht werden könnte.«
Tim Caspar Boehme, tageszeitung 07.07.2018

Erscheint lt. Verlag 8.5.2017
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek ; 681
Übersetzer Klaus Corcilius
Vorwort Klaus Corcilius
Sprache deutsch; Greek, Ancient (to 1453)
Maße 122 x 190 mm
Gewicht 297 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie Altertum / Antike
Schlagworte Altgriechisch; Zweisprachige Lektüre • Antike Philosophie • Erkenntnistheorie • Psychologie • Seele
ISBN-10 3-7873-2789-4 / 3787327894
ISBN-13 978-3-7873-2789-8 / 9783787327898
Zustand Neuware
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