»... daß die offizielle Soziologie versagt hat« (eBook)
XVIII, 160 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-06637-6 (ISBN)
Obwohl nach drei Jahrzehnten des kollektiven Beschweigens seit den 1980er Jahren einige verdienstvolle Arbeiten zur soziologischen Fachgeschichte im Dritten Reich erschienen sind, haben diese nur vereinzelt und in Ausnahmesituationen Eingang ins Herz der Disziplin gefunden. Lange Zeit hat sich so der Mythos von der weißen Weste der Soziologie und der strukturellen Unvereinbarkeit von Soziologie und Nationalsozialismus gehalten. Diesen Mythos zu brechen ist das Ziel der vorliegenden Publikation, die die umfassenden vorhandenen Erkenntnisse zur Geschichte des Faches im Nationalsozialismus einer größeren LeserInnenschaft zugänglich machen möchte. Darüber hinaus wird in bislang nicht geschehener Weise die Bedeutung des Jenaer Soziologentreffens von 1934 für die Entwicklung der Soziologie im Nationalsozialismus und die Stilllegung der DGS herausgearbeitet und abschließend eine ebenso komprimierte wie umfassende Chronologie der Aufarbeitung von 1946 bis heute präsentiert.
Dr. Silke van Dyk ist Professorin für Soziologie an der Universität Kassel und Alexandra Schauer, M. A., ist Doktorandin am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Dr. Silke van Dyk ist Professorin für Soziologie an der Universität Kassel und Alexandra Schauer, M. A., ist Doktorandin am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Inhaltsverzeichnis 5
Entstehung, Wirkung und Ende einer Legende 10
Vorwort zur ersten Auflage von Hans-Georg Soeffner,Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie von 2007 bis 2011 10
Vorwort der Autorinnen zur zweiten Auflage 14
Vorwort der Autorinnen zur ersten Auflage 16
1. Die Anfangsjahre der Soziologie 18
Die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 19
Soziologie in der Weimarer Republik 21
Die Arbeiten von Erhard Stölting und Dirk Kaesler: Soziologie in der Weimarer Republik revisited 23
Quellen 25
2. Von der Weimarer Republik zum Nationalsozialismus 27
Die Soziologentage von 1922 bis 1930 28
Der 3. Soziologentag 1922 in Jena 28
Der 4. Soziologentag 1924 in Heidelberg 31
Der 5. Soziologentag 1926 in Wien 33
Der 6. Soziologentag 1928 in Zürich 34
Der 7. Soziologentag 1930 in Berlin 36
Die Vorbereitungen für den 8. Soziologentag in Kiel 37
Quellen 40
3. Die ›Jenaer Rebellen‹ und die Entwicklung der DGS nach 1933 42
Die Entwicklungen bis zum Soziologentreffen im Januar 1934 43
Ferdinand Tönnnies und Leopold von Wiese 43
Der Auftritt des Soziologieprofessors Franz Wilhelm Jerusalem 44
Leopold von Wieses Strategie der Selbstgleichschaltung 45
Der erzwungene Rücktritt von Ferdinand Tönnies und das Drei- bzw. Viermännerkollegium 46
Die Einladung der ›Jenaer Rebellen‹ zum Soziologentreffen nach Jena 48
Die Einsetzung von Hans Freyer als alleinigem ›Führer‹ der DGS 49
Die Stilllegung der DGS 51
Umstrittene Bewertung der Stilllegung der DGS 51
Die Motivation Hans Freyers zur Stilllegung 52
Kompromittierung der DGS im Nationalsozialismus 54
Quellen 55
4. Das Jenaer Soziologentreffen vom 5. bis 7. Januar 1934 57
Die Universität Jena im Nationalsozialismus 58
Das »Treffen deutscher Soziologen« 59
Die Teilnehmer des Jenaer Soziologentreffens 60
Politische Vertreter des nationalsozialistischen Regimes in Jena 61
Die Vorträge 62
Ernst Krieck (1882–1947) 63
Franz Wilhelm Jerusalem (1883–1970) 64
Alfred Krauskopf (1904–2000) 66
Hans F. K. Günther (1891–1968) 67
Reinhard Höhn (1904–2000) 69
Wilhelm Decker (1899–1945) 71
Berichterstattung zum Jenaer Soziologentreffen 72
Das Jenaer Soziologentreffen in der Retrospektive 76
…nach dem Jenaer Soziologentreffen 77
Quellen 78
5. Die Soziologie im Nationalsozialismus 80
Der Mythos von der ›Auslöschung‹ der Soziologie im Nationalsozialismus 81
Vom Bedeutungsverlust der theoretischen Soziologie zur Institutionalisierung als empirischer Wissenschaft 81
Beispiele soziologischen Engagements im NS 83
Hans Freyer und die deutsche Soziologie 84
Akademischer Werdegang 84
Die Zeitdiagnose Hans Freyers 84
Hans Freyer zur Rolle der Soziologie 85
Freyers Rolle im Nationalsozialismus 86
Andreas Walther – vom Kosmopolit zum völkischen Stadtsanierer 87
Akademischer Werdegang 87
Andreas Walthers Soziologieverständnis 87
Das Hamburger Soziologische Seminar im Nationalsozialismus 88
›Ausmerzende Soziologie‹ 89
Die Forschungsstelle für das Volkstum im Ruhrgebiet 90
Die Forschungsstelle und der Nationalsozialismus 90
Empirische Sozialforschung im NS? 91
Quellen 93
6. Nationalsozialistische Verfolgung 95
Soziologie im Exil 96
Theodor Geiger (1891–1952) 98
Karl Mannheim (1893–1947) 101
Julius Lips (1895–1950) 102
René König (1906–1992) 103
Ermordete Sozialwissenschaftler 104
Franz Eulenburg (1867–1943) 104
Maurice Halbwachs (1877–1945) 106
Käthe Leichter (1895–1942) 106
Ernst Kantorowitz (1892–1944) 107
Quellen 108
7. Kontinuitäten nach 1945 110
Kontinuitäten und Brüche 111
Entnazifizierung an den Universitäten am Beispiel der amerikanischen Besatzungszone 112
Das Entnazifizierungsverfahren des Franz Wilhelm Jerusalem 112
Erich Rothacker als Entlastungszeuge für Franz Wilhelm Jerusalem 113
Die Entlastung Jerusalems 116
Personelle Kontinuitäten 116
Karl Valentin Müller (1896 –1963) 117
Wilhelm Brepohl (1893 –1975) 118
Helmut Schelsky (1912 –1984) 120
Elisabeth Noelle-Neumann (1916 –2010) 123
Institutionelle Kontinuitäten 126
Das Beispiel der Sozialforschungsstelle Dortmund 126
Quellen 130
8. 1946: Die Geburtsstunde eines Mythos 133
Die Wiederbelebung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 134
Das Treffen in Bad Godesberg 134
Die Reaktivierung der DGS nach dem Vorbilddes Gelehrtenzirkels der Weimarer Republik 135
Max Horkheimer zur Wiederbelebung der DGS 137
Die Rolle der Besatzungsmächte 138
Die Soziologie und die Re-Educationspläne der Besatzungsmächte 139
Rekonstituierung der DGS und Etablierungder Empirischen Sozialforschung 139
Das Scheitern der Re-Educationspläne der ersten Stunde 140
Die Verhandlungen des 8. Deutschen Soziologentages oder Der erste Nachkriegskongress 141
Die Teilnehmer des ersten Nachkriegskongresses 141
Die gegenwärtige Situation, soziologisch betrachtet ? 143
Heinz Maus – Das Leben eines Außenseiters 145
Heinz Maus im Nationalsozialismus 145
Nach 1945: Einsamer Kritiker in Deutschland 146
Quellen 148
9. Schritte der Aufarbeitung 150
Schritte der Aufarbeitung – von 1946 bis 2014 151
Zentrale Konfliktlinien in der Auseinandersetzungum die Rolle der Soziologie im NS 161
Aufarbeitung und Soziologie in der DDR 163
Quellen 167
Erscheint lt. Verlag | 17.9.2014 |
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Reihe/Serie | Jahrbuch für Soziologiegeschichte | Jahrbuch für Soziologiegeschichte |
Zusatzinfo | XVIII, 160 S. 95 Abb. in Farbe. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Allgemeine Soziologie | |
Schlagworte | Geschichte der Soziologie • Nationalsozialismus • Soziologische Theorie |
ISBN-10 | 3-658-06637-7 / 3658066377 |
ISBN-13 | 978-3-658-06637-6 / 9783658066376 |
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