Vom Lieblingsautor zum Außenseiter

Ein Beitrag zur Kanondebatte des 18. Jahrhunderts

(Autor)

Buch | Softcover
2014
Peter Lang Gmbh, Internationaler Verlag Der Wissenschaften
978-3-631-65782-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vom Lieblingsautor zum Außenseiter - Uwe Hentschel
80,20 inkl. MwSt
Das Buch untersucht die Literaturgeschichtsschreibung des 18. Jh. Wie finden Autoren unter veränderten Bedingungen von Buchmarkt und Literaturgesellschaft ihren Platz? Der Streit um ästhetische Konzepte, die Profilierung/Abwertung literarischer Formen, die Herausbildung eines autonomen Literaturbegriffs und neue Lesebedürfnisse spielen eine Rolle.
Schriftsteller wie Johann Christoph Rost, Christian Ludwig Liscow, Salomon Geßner oder Garlieb Helwig Merkel, die heute nur noch Literaturhistorikern bekannt sind, avancierten während ihrer Schaffenszeit zu Bestsellerautoren; ihren Werken bescheinigten die Zeitgenossen Originalität und Ausstrahlungskraft. Die Nachgeborenen verweigerten ihnen jedoch die Aufnahme in den nationalen Kanon. In der sich ausdifferenzierenden Literaturgesellschaft des 18. Jahrhunderts, in der um die Anerkennung immer neuer ästhetischer Konzepte, mithin und vor allem um (Markt-)Einfluss gestritten wurde, zeichnete sich bereits ihr Untergang ab. Sie gehören zu den Verlierern der frühen Literaturgeschichtsschreibung. Was zum Aufstieg, vor allem aber zum Vergessen führte, wird am Beispiel von elf Autoren aus dem Zeitraum zwischen Früh- und Spätaufklärung untersucht. Die Beschäftigung mit diversen Exklusionspraktiken versteht sich als ein Beitrag zur noch jungen historischen Kanonforschung des 18. Jahrhunderts.

Uwe Hentschel studierte Germanistik an der Universität Leipzig. Nach Anstellungen an den Universitäten Leipzig und Chemnitz erfolgte 1999 seine Habilitation. Seit 2008 ist er als außerplanmäßiger Professor an der Universität Chemnitz tätig. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts.

Inhalt: Einleitung: zu ästhetischen Normbildungsansätzen - Johann Jakob Bodmer: der dichtende Patriarch - Johann Christoph Rost: ein zu Unrecht vergessener Verserzähler - Christian Ludwig Liscow: der zu früh gekommene Pasquillant - Johann Wilhelm Ludwig Gleim: der verkannte Briefschreiber - Christian Fürchtegott Gellert: der empfindsame Moralist - Salomon Geßner: Modeautor mit «Stubenmoral» - Johann Georg Hamann: «Grillenfänger» oder «Prophet»? - Christoph Martin Wieland, Johann Georg Scheffner, Wilhelm Heinse: vom Makel erotischen Dichtens - Garlieb Helwig Merkel: Aufklärer und Kunstverächter.

Erscheint lt. Verlag 15.12.2014
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 430 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 18. Jahrhundert • Außenseiter • Beitrag • Deutsche Literaturgeschichte • Hentschel • Jahrhunderts • Kanondebatte • Lieblingsautor • Literarischer Kanon • Literaturgeschichtsschreibung • Literaturgesellschaft
ISBN-10 3-631-65782-X / 363165782X
ISBN-13 978-3-631-65782-9 / 9783631657829
Zustand Neuware
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