Ethik – Normen – Werte (eBook)
IX, 323 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-00110-0 (ISBN)
Während philosophische Theorien üblicherweise die Inkonsistenzen eines modernen Werte-Pluralismus mit neuen ethischen Konzepten heilen wollen, interessiert sich die soziologische Systemtheorie für die schlichte Beobachtung moralischer und ethischer Kommunikation. In den Blick rücken dabei praktische Situationen, in denen ethische Konzepte, moralische Subjekte, normative Ansprüche und Werte entstehen und anschlussfähig werden. Dieser Band versammelt empirische Studien zu so unterschiedlichen Kontexten wie Krankenhäusern, Wirtschaftsorganisationen, politischen Debatten und Mode und vermittelt so einen Eindruck von den unterschiedlichen Gegenwarten einer sich moralisch beschreibenden Gesellschaft.
Dr. Armin Nassehi ist Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Dr. Irmhild Saake ist akademische Rätin am Institut für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Dr. Jasmin Siri ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Dr. Armin Nassehi ist Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dr. Irmhild Saake ist akademische Rätin am Institut für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.Dr. Jasmin Siri ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Inhaltsverzeichnis 6
Die Autorinnen und Autoren 8
Kapitel 1 11
Ethik – Normen – Werte. Eine Einleitung 11
Literatur 19
Teil I 20
Soziologie als Reflexionstheorie der Ethik 20
Kapitel 2 21
Die „Theodizee des Willens“ als Bezugsproblem des Ethischen 21
1 Die klassische „Theodizee des Willens“ – Motive und Gründe 23
2 Vom moralischen Pluralismus zur funktionalen Differenzierung der Gesellschaft 31
3 Eine neue „Theodizee des Willens“ – die Multiplikation von Sprechern und die Kulturalisierung des Ethischen/Ethisierung des Kulturellen 38
4 Die Theodizee des politischen Willens – Legitimation durch Verfahren 44
Literatur 47
Kapitel 3 50
Soziologie der Ethik. Semantiken symmetrischer Kommunikation 50
1 Gleichheit als Gegenteil von sozialer Ungleichheit 54
2 Gleichheit im Angesicht des „besseren Arguments“ 58
3 Gleichheit als Gegenbegriff zur Asymmetrie 60
4 Gleichheit als Differenz von Betroffenheiten 65
5 Schluss 70
Literatur 72
Teil II 75
Die Moral der Gesellschaft 75
Kapitel 4 76
Demoralisiert die Liebe? Normen, Normativität und Normalität in zeitgenössischen Theorien der Intimität 76
1?????Die Normativität des Liebens 78
2?????Normalisierungskritik: Sex, Gender und Intimität 82
3?????Die Theodizee der Liebe in einer Gesellschaft der Gegenwarten 92
Literatur 98
Kapitel 5 100
Auf schmalem Grat mit Leib und Seele. Zum politischen Umgang mit Tod und Verwundung am Beispiel des 100
1 Tod und Verwundung im Einsatz als Problem militärischer Ethik 100
2 Tod und Verwundung als militärsoziologisches Argument 103
3 Aus gutem Grund - Annahmen zu einer militärsoziologischen Ethikforschung über den 105
4 Die Krisenbedürftigkeit des Politischen: Ethikkrisen und Krisenethiken im zivil-mi 109
5 „Nichts ist gut in Afghanistan.“ - Ein Krisen-Fazit 127
Literatur 128
Kapitel 6 135
‚Unternehmen sind nun mal Teil der Gesellschaft‘ – Wertekommunikation in Wirtschaftsorganisationen zwischen Routine und Moral 135
1 Problemaufriss 135
2 Werte beobachten – Wertekommunikation beobachten 136
Werte als Integrations- und Orientierungsmaxime 136
Werte aus einer kommunikationstheoretischen Perspektive 138
Analytische Herangehensweise 141
3 Die Routine der Wertekommunikation und ihre Funktionen 142
Die Unbestimmtheit der Gesellschaft 142
Die Unbestimmtheit der Organisation 145
Die Unbestimmtheit der Zukunft 146
4 Wertekommunikation zwischen Routine und Moral 148
Werte als Medium der Sozialdimension 149
Interne und externe Immunreaktionen 150
5 Fazit: Die Paradoxie der Wertekommunikation 156
Literatur 157
Kapitel 7 161
Modische Moderne, moderne Moral. Unbestimmtheit als Signum der modernen Gesellschaft 161
1 Mode als Parabel auf die moderne Gesellschaft 162
2 Unbestimmtheit als Signum der modernen Gesellschaft 163
3 Mode und die Institutionalisierung von Unbestimmtheiten 168
4 Mode, Moral und die Ethisierung der Moral 170
Literatur 174
Kapitel 8 176
Die Amoralität der Politik und die Moralität ihrer Skandale 176
1 Politik, Macht und Moral 178
2 Öffentlichkeit und Skandal 182
Die Krise der organisierten Öffentlichkeit (mit Jürgen Habermas) 184
Die Krise der Öffentlichkeit im Singular (mit Kurt Imhof) 185
Das öffentliche Sprechen über Politik (mit Armin Nassehi) 187
3 Der Skandal und seine Protagonisten 189
Politik und Medien 190
Der Skandalfall als Beispiel für eine Kopplung von Politik und Massenmedien 192
Die Gefahr des Bumerangs: Skandale als Kontingenzmaschinen 192
4 Die Funktionalität des politischen Skandals 194
Die unterschiedlichen Funktionen des Skandals: Theorie, Funktionssystem und Organisation 195
Skandalöse Funktionalität 197
Literatur 198
Teil III 200
Die Ethisierung der Moral 200
Kapitel 9 201
Von Kommunikation über Ethik zu „ethischer Sensibilisierung“. Symmetrisierungsprozesse in diskursi 201
1 Der Diskurs als „ethische Sensibilisierung“. Beispiele aus Fallbesprechungen 206
Das gute Verhalten 208
Der Patient als „Mensch“ 213
Das ambivalente Verfahren 217
2 Das Bezugsproblem der Partizipation: Asymmetrie 222
3 Symmetrisierungsprozesse: Die Illegitimität des vernünftigen Arguments 226
Literatur 228
Kapitel 10 230
Ethische Expertise. Ethikkommissionen und Klinische Ethik-Komitees als Räume ethischer Rede 230
1 Problemaufriss 230
2 Ethikkommissionen und Klinische Ethik-Komitees 233
Ethikkommissionen 233
Klinische Ethik-Komitees 235
3 Ethische Expertise als Antwort auf eine Krise professioneller Expertise? 235
Wissen und Argumente 236
Konsensfiktion und Reduktion von Komplexität durch Entscheidungen 244
4 Ethische Expertise in einer Gesellschaft der Gegenwarten 246
Was leisten Ethikkommissionen? 248
Was leisten Ethik-Komitees? 250
5 Fazit 251
Literatur 252
Kapitel 11 255
Was ist ein ethischer Fall? Zur Gegenwart ethischer Deliberation im Krankenhaus 255
1 Die Unbestimmtheit praktischer Ethik 257
2 Folgeprobleme: Ethische Deliberation im Krankenhaus 258
Verfügbarkeit von Zeit: Dauerirritation von Entscheidungslagen 266
3 Ethisierte Rechtfertigung 270
Literatur 272
Kapitel 12 275
Kontexte der Rationierungsdebatte – Die Thematisierung von Mittelknappheit in der akademischen und der klinischen Ethik 275
1?????Gute Gründe gegen Mittelknappheit: die spezifisch akademische Anschlussfähigkeit des medizinethischen Rationierungsdiskurses 277
2?????Von der Zurückweisung des Rationierungsverdachts in Klinischen Ethikkomitees zur Formulierung einer Organisations- und Professionskritik???? 284
3?????Welche Empirie für die Medizinethik? – Ein soziologisches Plädoyer für einen gesellschaftstheoretischen Forschungsansatz 293
Literatur 296
Kapitel 13 299
From Square Problems to Round Reasoning: A Systems Theoretical View of Medical Ethics Problems and Their Solution Practices 299
1 The Advancement of Medicine and the Resulting Problems: An Introduction 299
2 The Self-Demarcation of the Medical Sphere and Ethical Problématiques: Locations and Influences 302
Outsourcing the A-Medical? Evidence-Based Medicine and Self-Demarcation 303
3 Ethics Organizations in A Society Without A Centre: An Interactional Fix for An Impossible Task 314
References 320
Erscheint lt. Verlag | 7.11.2014 |
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Reihe/Serie | Studien zu einer Gesellschaft der Gegenwarten | Studien zu einer Gesellschaft der Gegenwarten |
Zusatzinfo | IX, 323 S. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Ethik |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Allgemeine Soziologie | |
Schlagworte | Diskurs der Moderne • Ethische Sensibilisierung • Gesellschaftstheorie • Systemtheorie • Wertekommunikation |
ISBN-10 | 3-658-00110-0 / 3658001100 |
ISBN-13 | 978-3-658-00110-0 / 9783658001100 |
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