Humane Rationalisierung?
In der Arbeitswissenschaft und in der Fabrikpraxis rückte eine Frage nach 1910 ins Zentrum: Wie kann der Faktor Mensch effektiv in die Produktion eingebracht werden? Zugespitzt: Wie werden aus apathischen Arbeitern interessierte Mitarbeiter? Karsten Uhl korrigiert in seiner Geschichte der Fabrik im 20. Jahrhundert unser Bild des Taylorismus und Fordismus, indem er nachweist, dass Unternehmen seit den 1920er Jahren ergänzend zu Disziplinierungsformen die Selbstverantwortung der Arbeiter_innen förderten. Er zeigt, dass die Subjektivität der Arbeitenden beides war: Störgröße und Potenzial. Rationalisierung und Humanisierung wurden bei der Gestaltung des Lebens- und Arbeitsraums Fabrik miteinander verknüpft.
Karsten Uhl (PD Dr.), geb. 1972, leitet bei der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte die Abteilung Dokumentation und Forschungin der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.
»Uhl hat ein überaus lesenswertes Buch vorgelegt. Wer sich mit 'spatial history' oder aber der Produktion von Räumen beschäftigt, wird um dieses Buch zukünftig nicht herumkommen.« Alexandra Oberländer, Technikgeschichte, 84/1 (2017) »It is peculiar that before the publication in 2014 of Karsten Uhl's groundbreaking study on spatial order in German industry in the twentieth century, none of the scholars who specialize in the history of rationalization or 'Fordism' in Germany and North America seem to have considered the role that photography played in this context.« Ulrich Prehn, Central European History, 48 (2015) »Aus einer genuin historischen Perspektive hinterfragt Uhl überaus gewinnbringend vorgebliche Gewissheiten und wartet mit empirisch gut begründeten Gegenthesen zu landläufigen Erklärungsmodellen auf.« Jonathan Voges, Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, 61 (2016) »Dem Buch [gelingt es], eine lange Tradition subjektivierender Techniken in der Fabrikorganisation aufzuzeigen, die von den frühen 1920er-Jahren bis ins 21. Jahrhundert reicht. Das ist ein wichtiger Befund, der weite Beachtung verdient.« Jörg Neuheiser, Archiv für Sozialgeschichte, 56 (2016) »Insgesamt ist ein anregender Band zur deutschen (und europäischen) Industriegeschichte entstanden, der transatlantische Einflüsse (Stichwort: Amerikanisierung) ebenso zutreffend charakterisiert wie er das binnenländische Bild menschenverachtender Industrieprozesse grundlegend zu korrigieren vermag.« Wolfgang Wüst, Neue Politische Literatur, 60 (2015) »Die Studie führt dem Leser die Notwendigkeit vor Augen, weitreichende Thesen über die Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise auch anhand konkreter Untersuchungen auf der Mikro-Ebene auszudifferenzieren. Die Geschichtswissenschaft kann dadurch soziologische Theorien modifizieren helfen, auf die Uhl in seiner Untersuchung immer wieder Bezug nimmt. Damit entfaltet sie auch ihre Erkenntniskraft für ein Verständnis der Gegenwart.« Sebastian Voigt, www.sehepunkte.de, 16/1 (2016) »Alle Abschnitte des Buches sind intensiv erarbeitet, so dass es ein Genuss ist, jede einzelne Seite zu lesen. Seine Bildinterpretationen sind eindringlich und in jeder Hinsicht vorbildlich. Das Buch von Karsten Uhl sollte als Standardwerk Eingang in die universitäre Lehre finden.« Richard Vahrenkamp, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 102/2 (2015) »Spannend und innovativ.« Rüdiger Hachtmann, H-Soz-u-Kult, 18.09.2014 »Auf lesenswerte und beeindruckende Weise transparent wird [...], dass keines der dominanten Modelle von allen Unternehmen zu allen Zeiten angewandt wurde, dass sich arbeits- und sozialwissenschaftliche Paradigmata bei genauerem Hinsehen immer als gebrochen und durchbrochen darstellen.« Hans-Werner Franz, Soziologie heute, 8 (2014) Besprochen in: RKW Bücherdienst, 3 (2014) Technikgeschichte, 84/1 (2017), Denise Ruisinger
»It is peculiar that before the publication in 2014 of Karsten Uhl's groundbreaking study on spatial order in German industry in the twentieth century, none of the scholars who specialize in the history of rationalization or ›Fordism‹ in Germany and North America seem to have considered the role that photography played in this context.«
»Aus einer genuin historischen Perspektive hinterfragt Uhl überaus gewinnbringend vorgebliche Gewissheiten und wartet mit empirisch gut begründeten Gegenthesen zu landläufigen Erklärungsmodellen auf.«
»Die Studie führt dem Leser die Notwendigkeit vor Augen, weitreichende Thesen über die Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise auch anhand konkreter Untersuchungen auf der Mikro-Ebene auszudifferenzieren. Die Geschichtswissenschaft kann dadurch soziologische Theorien modifizieren helfen, auf die Uhl in seiner Untersuchung immer wieder Bezug nimmt. Damit entfaltet sie auch ihre Erkenntniskraft für ein Verständnis der Gegenwart.«
»Alle Abschnitte des Buches sind intensiv erarbeitet, so dass es ein Genuss ist, jede einzelne Seite zu lesen. Seine Bildinterpretationen sind eindringlich und in jeder Hinsicht vorbildlich.Das Buch von Karsten Uhl sollte als Standardwerk Eingang in die universitäre Lehre finden.«
»Auf lesenswerte und beeindruckende Weise transparent wird [...], dass keines der dominanten Modelle von allen Unternehmen zu allen Zeiten angewandt wurde, dass sich arbeits- und sozialwissenschaftliche Paradigmata bei genauerem Hinsehen immer als gebrochen und durchbrochen darstellen.«
»Spannend und innovativ.«
»Dem Buch [gelingt es], eine lange Tradition subjektivierender Techniken in der Fabrikorganisation aufzuzeigen, die von den frühen 1920er-Jahren bis ins 21. Jahrhundert reicht. Das ist ein wichtiger Befund, der weite Beachtung verdient.«
»Uhl hat ein überaus lesenswertes Buch vorgelegt.Wer sich mit ›spatial history‹ oder aber der Produktion von Räumen beschäftigt, wird um dieses Buch zukünftig nicht herumkommen.«
»Insgesamt ist ein anregender Band zur deutschen (und europäischen) Industriegeschichte entstanden, der transatlantische Einflüsse (Stichwort: Amerikanisierung) ebenso zutreffend charakterisiert wie er das binnenländische Bild menschenverachtender Industrieprozesse grundlegend zu korrigieren vermag.«
Besprochen in:RKW Bücherdienst, 3 (2014)Technikgeschichte, 84/1 (2017), Denise Ruisinger
Erscheint lt. Verlag | 19.5.2014 |
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Reihe/Serie | Histoire ; 62 |
Verlagsort | Bielefeld |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 225 mm |
Gewicht | 628 g |
Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Technikgeschichte | |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Wirtschaftsgeschichte | |
Wirtschaft ► Allgemeines / Lexika | |
Schlagworte | Arbeit • Augsburger Kammgarn-Spinnerei • Body • Economic History • economy • Fabrik • Fordism • Fordismus • Geschichte des 20. Jahrhunderts • Geschichtswissenschaft • History • History of technology • History of the 20th Century • Industrial Labour • Industriearbeit • Klöckner-Humboldt-Deutz • Körper • Social History • Sozialgeschichte • Stollwerck • Taylorism • Taylorismus • Technikgeschichte • Wirtschaft • Wirtschaftsgeschichte • Work |
ISBN-10 | 3-8376-2756-X / 383762756X |
ISBN-13 | 978-3-8376-2756-5 / 9783837627565 |
Zustand | Neuware |
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