Kindzentrierte psychodynamische Familientherapie
Dieses Buch entwickelt praxistaugliche Konzepte für die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, bei der die Elternarbeit nicht ein »begleitendes«, sondern ein zentrales Geschehen im therapeutischen Prozess darstellt. Eindringlich wird der elterliche Reifungsprozess beschrieben, durch den es den Eltern möglich wird, das Kind empathisch, sicherheitsgebend und regulierend zu begleiten. Dieses Behandlungskonzept integriert neue Erkenntnisse der Affektregulations- und Bindungstheorie, die beide darauf hinweisen, dass sich das innerpsychische und das interpersonelle Geschehen in einem ständigen Austausch befinden.
Eva Rass versammelt im vorliegenden Buch grundlegende Aufsätze Anna Ornsteins zu ihrer selbstpsychologisch ausgerichteten analytischen Kinderpsychotherapie und ergänzt sie durch biografische und theoretische Erläuterungen.
Dr. med. Anna Ornstein ist Psychoanalytikerin und em. Professorin für Kinderpsychiatrie an der University of Cincinnati sowie Lehrbeauftragte für Psychiatrie an der Harvard University (Massachusetts Mental Health Center).
Eva Rass, Dr. paed., ist analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Dozentin und Supervisorin, war Vorstand des Institutes für Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in Heidelberg. Sie lehrt an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und an der Ärztlichen Akademie für Kinder und Jugendliche in München.
Inhalt
1. Einleitung
2. Einblick in das Leben und Schaffen von Anna Ornstein
3. Einblick in das Konzept der analytischen Selbstpsychologie
3.1 Selbstdefinition
3.2 Selbstobjektbedürfnisse
3.3 Der Prozess der Selbstentwicklung
3.4 Störfaktoren in der Entwicklung
4. Die Herstellung des Kontaktes mit der inneren Welt des Kindes
4.1 Von der psychoanalytischen Technik der Kinderbehandlung hin zum »therapeutischen Milieu«
4.2 Der Einfluss der Behandlungstheorie auf die Methode
4.2.1 Die kollaborative Technik
4.2.2 Die Technik der Familientherapie
4.3 Begriffliche Integration intrapsychischer und interpersonaler Faktoren
4.4 Unterwegs zu einer Theorie der psychoanalytischen Kindertherapie
4.4.1 Eine Entwicklungsdiagnose
4.4.2 Die Konzeptualisierung eines Behandlungsprozesses und die Verwendung eines Modells
5. Elternschaft als Funktion des Erwachsenenselbst
Eine psychoanalytische Betrachtung der Entwicklung
5.1 Anpassung, Entwicklung und Pathogenese
5.2 Die Selbst-Selbstobjekteinheit und die elterlichen Selbstobjektfunktionen
5.3 Selbstentwicklung und Empathie der Eltern
5.4 Elterliches Fehlverhalten: Diagnose und Behandlung
5.5 Klinische Beispiele
6. Anne und Vivienne:
Die frühe Adoleszenz zweier Teenager
6.1 Die »Lockerung« der psychischen Struktur während der Kleinkindzeit und der frühen Adoleszenz
6.2 Die Beziehung zwischen den Entwicklungsaufgaben in der Kleinkindzeit und in der frühen Adoleszenz
6.3 Die Selbstobjektbedürfnisse des Kleinkindes und des Frühadoleszenten
6.4 Aggression, Sexualität und die Kohäsion des Selbst
6.5 Annes und Viviennes frühe Lebenserfahrungen
6.6 Schlussfolgerung
7. Der Kleine Hans: Seine Phobie und sein Ödipuskomplex
»Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben« (S. Freud 1909)
7.1 Die historische Perspektive
7.2 Die analytische Selbstpsychologie und der Ödipuskomplex
7.2.1 Die kindliche Bereitschaft in die ödipale Phase einzutreten
7.2.2 Das Erleben der ödipalen Leidenschaft
7.2.3 Die Lösung des Konflikts
7.3 Anmerkungen zur Analyse der Pferdephobie des Kleinen Hans
7.4 Eine selbstpsychologische Interpretation der Phobie
7.5 Eine selbstpsychologische Perspektive auf die Bewältigung der Phobie und weitere Anmerkungen zur ödipalen Entwicklungsphase
7.6 Der Vater als der Therapeut
7.7 Anmerkungen zum »negativen Ödipuskomplex«
7.8 Zusammenfassung
8. Veränderte Formen von Elternschaft
Anmerkungen zu den Ursprüngen und den Konsequenzen von unmodifizierter Grandiosität
8.1 Historische Perspektive
8.2 Idealisierung und die Umwandlung der kindlichen Grandiosität und des Allmachtserlebens
8.3 Behandlungsempfehlungen
8.4 Diskussion und Zusammenfassung
9. Kindzentrierte Familienbehandlung
Konzeptuelle Rahmenbedingungen und Implikationen für die Behandlung
9.1 Unterschiedliche Familienkonstellationen
9.2 Der Verlauf des diagnostisch-therapeutischen Interviews: Der therapeutische Dialog
9.3 Abschließende Bemerkungen
10. Verluste in der Kindheit – Erinnerungen im Erwachsenenalter
10.1 Einleitung
10.2 Die Kinder von Theresienstadt
10.3 Die Harlow-Studie
10.4 Das Leben der Kinder aus Theresienstadt als Erwachsene
10.5 Bindung, Trauer und »das Leben geht weiter«
10.6 Erinnerung und psychische Kontinuität
10.7 Zusammenfassung
11. Abschließende Betrachtung
Literatur
Namensregister
Sachregister
Erscheint lt. Verlag | 25.2.2014 |
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Reihe/Serie | Bibliothek der Psychoanalyse |
Verlagsort | Gießen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 292 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Familien- / Systemische Therapie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Schlagworte | Familientherapie • Kinderpsychotherapie • Psychoanalyse • Psychodynamik • Selbstpsychologie |
ISBN-10 | 3-8379-2339-8 / 3837923398 |
ISBN-13 | 978-3-8379-2339-1 / 9783837923391 |
Zustand | Neuware |
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