Die Struktur der modernen Literatur

Neue Wege in der Textinterpretation: Erzählprosa und Lyrik. - Mit einem Glossar zu literarischen, linguistischen und philosophischen Grundbegriffen

(Autor)

Buch | Softcover
488 Seiten
2014 | 5. überarb. Aufl.
UTB (Verlag)
978-3-8252-4077-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Struktur der modernen Literatur - Mario Andreotti
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Wer moderne Erzählungen, moderne Gedichte, etwa einen Roman von Franz Kafka oder ein Gedicht von Paul Celan, liest, ist häufig ratlos, weil ihm der Zugang zu solch künstlerisch neuartigen Texten fehlt. Hier setzt der vorliegende Band an, indem er literarische Kategorien aufzeigt, mit denen sich das wirklich Neue moderner Texte adäquat beschreiben lässt.

Der Band berücksichtigt über die klassische Moderne hinaus auch die jüngsten Entwicklungen innerhalb der Post- und der Spätmoderne: von den subkulturellen Formen der Literatur (Pop, Beat, Rap, Slam Poetry) bis zur digitalen Literatur (Hypertext, Handy-Roman).

Andreottis Buch wendet sich, schon seiner leserfreundlichen Darstellung und vielen Textbeispiele wegen, an ein breites literarisch interessiertes Publikum, aber auch an Autorinnen und Autoren, die nach neuen Formen des Schreibens suchen.

Mario Andreotti, Prof. Dr., geb. 1947, Studium der Germanistik und Geschichte in Zürich. 1975 Promotion über Jeremias Gotthelf. 1977 Diplom des höheren Lehramtes. Danach Lehrtätigkeit am Gymnasium und als Lehrbeauftragter für Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität St. Gallen und an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg. Langjähriger Referent in der Fortbildung für die Mittelschullehrkräfte und Leiter von Schriftstellerseminaren. Mitglied des Preisgerichtes für den Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen. Verfasser mehrerer Publikationen (bei Haupt erschien von ihm der UTB Band Traditionelles und modernes Drama) und zahlreicher Beiträge zur modernen Dichtung.

Vorwort5
Vorwort zur fünften Auflage8
1. „Moderne Literatur“: eine Bestimmung nach neuen, ganzheitlichen Kriterien15
1.1 Moderne Literatur aus herkömmlicher Sicht15
1.2 Moderne Literatur:
ein neuer Zugang aus strukturaler Sicht18
1.3 Die Gestaltung des literarischen Textes24
1.3.1 Makro- und Mikrostruktur:
Handlungs- und Bildebene im literarischen Text24
1.3.2 Die Gestaltung der literarischen Figur26
1.3.3 Die Gestaltung der fiktionalen Wirklichkeit28
1.4 Die Struktur traditioneller und moderner Texte:
zwei Beispiele aus der Erzählprosa32
1.5 Gestisches Schreiben als Weg zu einem modernen Schreiben42
1.6 Traditionelle vs moderne Literatur:
eine zusammenfassende Gegenüberstellung44
1.7 Subjekt- und Sprachkritik als epochale Vorgange:
der Beginn der literarischen Moderne47
1.7.1 Moderne Subjektkritik als Auflösung des traditionellen Subjektbegriffs48
1.7.2 Moderne Sprachkrise und Sprachkritik52
2. Vorläufer einer modernen Dichtung57
3. Im Spannungsfeld von Tradition und Moderne: die Entwicklung der deutschen Literatur seit dem Naturalismus61
4. Die geistigen Kräfte unserer Epoche:
ihre Auswirkungen auf die moderne Literatur87
4.1 Naturwissenschaften, Technik und Wirtschaft88
4.1.1 Naturwissenschaften89
4.1.1.1 Physik89
4.1.1.2 Mathematik92
4.1.2 Technik und Wirtschaft93
4.2 Geisteswissenschaften und Kunst95
4.2.1 Philosophie96
4.2.2 Christliche Religion und Kirchen111
4.2.3 Literaturwissenschaft114
4.2.4 Zwischen Kunst und Kommerz:
die Situation der Schriftsteller115
4.2.5 Psychologie120
4.2.6 Musik124
4.2.7 Malerei126
5. Die Gattungsformen in der modernen Literatur129
5.1 Grenzen der traditionellen Gattungsbegriffe129
5.2 Überblick über die wichtigsten traditionellen und modernen Gattungsformen132
6. Epik: Erzählen in der modernen Prosa135
6.1 Der Strukturwandel in der modernen Erzählprosa:
ein erster Überblick135
6.2 Allgemeines zur Erzählprosa:
Merkmale epischen Erzählens136
6.2.1 Der erzählende Text als Fiktion137
6.2.2 Die Gestaltung des Erzählers139
6.2.3 Der Blick vom Olymp oder der des Zeitungsboten aus der Vorstadt?: vier typische Erzählsituationen142
6.3 Traditionelles Erzählen:
der feste, persönliche Erzähler146
6.4 Modernes Erzählen: der entpersönlichte Erzähler150
6.4.1 Der neutrale Erzähler151
6.4.2 Die Auflösung des festen, persönlichen Erzählers152
6.4.2.1 Der paradoxe Erzähler152
6.4.2.2 Erlebte Rede und innerer Monolog153
6.4.2.3 Die Textmontage:
literarische Collage und Ruckblende157
6.4.2.4 Der Perspektivenwechsel:
polyperspektivisches Erzählen162
6.4.2.5 Der Wechsel der Fiktionsebenen: die Metalepse166
6.4.2.6 Das epische Präsens als neue Erzählzeit:
Tempuswechsel in der modernen Erzählprosa168
6.4.2.7 Diskontinuitat als modernes Erzählprinzip170
6.5 Postmodernes Erzählen:
das Spiel mit traditionellen Mustern172
6.5.1 Der ironisch gebrochene Erzähler172
6.5.2 Intertextualitat und Mehrfachkodierung175
6.6 Traditionelle Figurengestaltung: die feste Figur178
6.7 Moderne Figurengestaltung: die gestische Figur184
6.7.1 Drei Falle moderner, gestischer Figurengestaltung187
6.7.1.1 Der Gestus als Grund- und Kollektivhaltung187
6.7.1.2 Figuren als Rollenträger: der Gestuswechsel196
6.7.1.3 Die Montage als zentrales Stilprinzip der Moderne202
6.7.1.3.1 Die Montage der Figur als Gestusmontage203
6.7.1.3.2 Die Montage von Figur und Erzähler211
6.7.2 Die Reduktion der modernen Figur:
der Held ohne Eigenschaften und ohne Namen213
6.8 Traditionelle vs moderne Erzählprosa:
ihre Merkmale im Überblick218
7. Die Gattungsformen der modernen Erzählprosa223
7.1 Die Erzählung in Tradition und Moderne223
7.2 Struktur und Entwicklung des bürgerlichen Romans225
7.3 Exkurs: Der bürgerliche Trivialroman und seine Rezeption in der Moderne228
7.4 Struktur und Entwicklung der Novelle235
7.5 Struktur und Entwicklung des modernen Romans240
7.6 Struktur und Entwicklung der modernen Kurzgeschichte244
7.7 Traditionelle und moderne Parabel251
7.8 Zwei epische Sonderformen: Tagebuch und Essay in der modernen Literatur257
7.8.1 Tagebuchartige Elemente im modernen Roman258
7.8.2 Essayistische Elemente im modernen Roman262
8. Lyrik: Das traditionelle Gedicht265
8.1 Der populare Lyrikbegriff: eine notwendige Korrektur265
8.2 „ich sag das ist ein Gedicht“:
Zum Begriff und Wesen der Lyrik269
8.3 Struktur und Entwicklung der traditionellen Lyrik271
8.3.1 Vorindividuelle Lyrik: das Gesellschaftsgedicht275
8.3.2 Individuelle Lyrik: das Erlebnisgedicht277
8.3.3 Objektive Lyrik: das Dinggedicht279
9. Moderne Lyrik als entpersönlichte Lyrik281
9.1. Was ist ein modernes Gedicht?281
9.2 Lyrische Formen der klassischen Moderne:
asthetisch-autonome und politische Tradition282
9.3 Lyrische Formen der nachklassischen Moderne285
9.3.1 Lyrik der Neuen Subjektivität: die Wiederkehr des Ich285
9.3.2 Postmoderne Lyrik: der Rückgriff auf die Tradition287
9.3.3 Lyrik der ‚Zweiten Moderne’: die Erneuerung des Sprachexperiments in der Transitpoesie288
9.4 Die Entpersönlichung des lyrischen Ich im modernen Gedicht290
9.4.1 Die Abkehr vom Ich im modernen Gedicht291
9.4.2 Der Perspektivenwechsel im modernen Gedicht294
9.4.2.1 Exkurs: Die Verselbständigung der Teile im modernen Gedicht296
9.4.2.2 Exkurs: Verdinglichung des Ich und Personifikation der Dinge im modernen Gedicht298
9.4.3 Die Montage im modernen Gedicht301
9.4.4 Das Zitat im modernen Gedicht310
9.4.5 Das Prinzip der Reduktion im modernen Gedicht312
9.5 Traditionelles vs modernes Gedicht:
Gegenüberstellung ihrer Hauptmerkmale316
10. Moderne politische Lyrik als spezifisch gestische Lyrik321
10.1 Deutsche Lyrik: Dualismus von Kunst und Politik322
10.2 Politische Lyrik: Einheit von Kunst und Tendenz323
10.3 Formen moderner politischer Lyrik326
10.3.1 Brechts „Die Nachtlager“ als dialektische Lyrik326
10.3.2 Erich Frieds „Aufhellung dunkler Punkte“
als ideologiekritische Lyrik329
10.3.3 Peter Maiwalds „Feindbild“ und Enzensbergers
„ins lesebuch fur die oberstufe“ als Agitations- und Protestlyrik331
10.3.4 Peter Ruhmkorfs „Der Feldherr“ als parodistische Lyrik334
10.3.5 Dieter Hoss’ „Personalabbau“ als reduzierter Text336
10.4 Subkultur und Avantgarde:
Pop, Social Beat, Rap, Slam Poetry337
10.4.1 Die Pop- und Beat-Lyrik338
10.4.2 Was die Mikrofone halten:
Hip-Hop, Rap, Beatboxing und Slam Poetry341
10.5 Die moderne Ballade als Antiballade347
10.5.1 Die Struktur der traditionellen Ballade348
10.5.2 Die Struktur der modernen Ballade350
11. Experimentelle Literatur und konkrete Poesie357
11.1 Die literarische Collage: Abkehr vom geschlossenen Kunstwerk358
11.1.1 Das dadaistische Montagegedicht358
11.1.2 Von der Montage zur Textcollage362
11.2 Die konkrete Poesie:
Sprache als autonomes Spielmaterial364
11.2.1 Was ist konkrete Poesie?365
11.2.2 Figurengedicht und konkrete Poesie367
11.2.3 Akustische Poesie: Laut- und Sprechgedichte369
11.2.4 Visuelle Poesie: Ideogramm, Typogramm, Piktogramm und Text/Bild-Collage374
11.3 Das Sprachexperiment:
Sprache als eigenständige Realität378
11.4 Digitale Literatur:
Das Verschwinden des Autors im Netz381
11.5 Das Handy als Versuchslabor:
Literatur für mobile Geräte386
12. Alles Technik oder was? Einige Kriterien guter literarischer Texte389
Arbeitsvorschläge zu den Kapiteln 1 – 12395
Anmerkungen407
Glossar zu literarischen, linguistischen und philosophischen Grundbegriffen414
Namenregister481

Erscheint lt. Verlag 17.9.2014
Reihe/Serie UTB Uni-Taschenbücher
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Maße 120 x 185 mm
Gewicht 494 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Erzählprosa • Erzählprosa, Franz Kafka, Gedicht, Kurzgeschichte, Lyrik, Novelle, Paul Celan, Roman, Slam Poetry • Franz Kafka • Gedicht • Gegenwartsliteratur • Gegenwartsliteratur / Moderne Literatur • Kurzgeschichte • Lyrik • Novelle • Paul Celan • Roman • Slam Poetry
ISBN-10 3-8252-4077-0 / 3825240770
ISBN-13 978-3-8252-4077-6 / 9783825240776
Zustand Neuware
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