Das Streben nach Demokratie, Volkssouveränität und Menschenrechten in Deutschland am Ende des 18. Jahrhunderts.

Zum Staats- und Verfassungsverständnis der deutschen Jakobiner.
Buch | Softcover
174 Seiten
2001
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-10008-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Streben nach Demokratie, Volkssouveränität und Menschenrechten in Deutschland am Ende des 18. Jahrhunderts. - Oliver Lamprecht
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Verfassungsgeschichtsschreibung setzt regelmäßig erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts an, wenn nach den Grundlagen für den modernen Verfassungsstaat in Deutschland gesucht wird. Der Autor stellt dar, daß dieser Ansatz zu spät ist, denn bereits in den 1790er Jahren war das Nachdenken über das Wesen des Staates und darüber, wie er für die Menschen und von den Menschen zu organisieren sei, richtungsweisend. Erarbeitet wurden die neuen Theorien zu den Bestandteilen eines Gemeinwesens von einer kleinen Gruppe Intellektueller. Die Rede ist von den deutschen Jakobinern. Sie hatten politische Erfahrungen häufig in Lesegesellschaften und Geheimbünden gemacht oder von Vordenkern der Zeit vor 1789 profitiert. Daneben wurden sie durch die Französische Revolution angeregt und geprägt. Im einzelnen wird ihren Ideen durch die Auswertung von jakobinischen Verfassungstexten, Erklärungen, Reden und publizistischen Artikeln nachgegangen.

Das Bild, das bei der Beschäftigung mit dem jakobinischen Staats- und Verfassungsverständnis zutage tritt, erscheint im Deutschland des ausgehenden 18. Jahrhunderts wahrlich revolutionär. Die deutschen Jakobiner entwickelten stadtrepublikanische Freiheitstraditionen und das moderne Naturrecht weiter und stellten den Menschen in den Mittelpunkt ihres gesellschaftlichen Verständnisses. Sie traten vehement für die Gewährung der Menschen- und Bürgerrechte ein. Ihre Vorstellungen von Volkssouveränität, Demokratie und Organisation des Staates waren in der Gesamtschau so neuartig, daß sie sich lange nicht durchsetzen konnten. Erst heute ist mit dem Grundgesetz in Deutschland eine Verfassung in Kraft, mit der die deutschen Jakobiner in weiten Teilen sehr zufrieden sein müßten.

Inhaltsübersicht: 1. Einleitung: Fragestellung - Literatur/Methode/Quellen - 2. Die Strömungen im verfassungsrechtlichen Denken im Deutschland des ausgehenden 18. Jahrhunderts: Ausgangslage - Allgemeine Strömungen - Strömungen mit verfassungsrechtlichen Bezügen - 3. Der Jakobinismus: Der Jakobinismus in Frankreich - Der Jakobinismus in Deutschland - 4. Aktives Engagement oder Theorie - zu den Berührungspunkten zwischen deutschem Jakobinismus und dem Staats- und Verfassungsrecht: Vorbetrachtung: Die Bedeutung von Staat und Verfassung - Praktische Aktivitäten - Theoretische Bezüge zum Verfassungsrecht - 5. Ausgewählte und vertiefte Aspekte des jakobinischen Staats- und Verfassungsverständnisses: Aussagen zur Staatsorganisation - Aussagen zu Menschen- und Bürgerrechten - Die Deutschen Jakobiner und ihr Verhältnis zur Revolution - 6. Fortwirkungen des jakobinischen Gedankenguts - 7. Zusammenfassung und Schlußbetrachtung - Literaturverzeichnis - Personen- und Sachregister

Erscheint lt. Verlag 27.9.2001
Reihe/Serie Schriften zur Verfassungsgeschichte ; 63
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 242 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Militärgeschichte
Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Recht / Steuern Rechtsgeschichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Deutschland, Geschichte; Recht • Deutschland /Staatsrecht, Verfassungsrecht • HC/Recht/Allgemeines, Lexika • Jahrhundert, 18. /Verfassung • Jakobiner • Verfassungsrecht
ISBN-10 3-428-10008-5 / 3428100085
ISBN-13 978-3-428-10008-8 / 9783428100088
Zustand Neuware
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