Menschliche Willensfreiheit und göttliche Vorsehung bei Augustinus, Proklos, Apuleius und John Milton (eBook)
804 Seiten
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-033043-4 (ISBN)
Das Buch behandelt das Thema Willensfreiheit und Vorsehung aus Sicht vier verschiedener Autoren. Zunächst werden die philosophischen, nicht vom Kriterium des Bewusstseins abhängigen Willenskonzeptionen des Kirchenvaters Augustinus sowie des Neuplatonikers Proklos erörtert. Mittels erkenntniskritischer Analysen zeigen beide eine Wirklichkeit des Geistigen auf, als deren höchster Urgrund Gott aufscheint. Weder Providenz noch Prädestination sind deterministisch aufzufassen - eine Theodizee erscheint möglich. Ein weiterer Hauptteil zu Apuleius' Goldenem Esel weist die literarische Relevanz des Themas für das Werkganze nach, speziell für eine Lösung des sog. 'Bruchs' zwischen den ersten zehn Büchern und dem Isis-Buch. Abschließend wird dieselbe Thematik in John Miltons Paradise Lost untersucht.
Vorwort 12
Verzeichnis häufig gebrauchter Abkürzungen der Primärtexte
16
I. Göttliche Vorsehung und menschliche Willensfreiheit beiAugustinus 18
1. Einleitung und Problemstellung (sol. I) 18
2. De quo imo altoque secreto evocatum est liberum arbitriummeum? Vorüberlegung: Der freie Wille – Faktum oder Potenzder Freiheit? 23
3. Hat der Mensch einen freien Willen? 27
3.1. Wer ist grundsätzlich für das Böse verantwortlich? 27
3.2. Ist schlecht und böse zu handeln etwas Lernbares? 31
3.3. Die verkehrte Begierde und die in Gott ruhende bona voluntas 33
3.4. Der freie Wille – ein Übel an sich oder ein Vehikel für göttlicheStrafen? 41
4. Augustins erkenntnistheoretisch-ontologischer Exkurs (lib.arb. II): Die Ableitung des Primats des Guten
48
4.1. 'Vorspann Gebet': Die Suche nach Gott als die Suche mitGott. Glaube und Philosophie als wechselnde Perspektiven imaugustinischen Dialog 48
4.2. Si enim fallor, sum – eine theologische Erkenntnisgrundlegungcartesianischer Art? 53
4.3. Sinnliche Wahrnehmung als aktive Erkenntnisform in Beziehungzum potentiellen Gegenstand der Wahrnehmungserkenntnis 63
4.4. Ontologische Schlussfolgerungen aus der Erkenntnistheorie 78
4.5. Das allen zugängliche intelligible Licht als Perspektive aufGott 85
5. Die Gutheit des freien menschlichen Willens als Potenz unddas in Gott aktualisierte gute Wollen (lib. arb. II-III) 108
6. Woher rührt die Abkehr des Willens vom Gutem? Ist das'nichts' das malum principale? (lib. II-III und civ. XI-XIV) 122
7. Praevidentia Dei contra liberum arbitrium hominis?Determiniert Gottes Vorherwissen den menschlichen Willen?(lib. arb. III) 160
8. Der Begriff potestas: Die Möglichkeit des Wollens undHandelns und die koordinierende und integrierendeProvidenz (civ. V) 170
9. Allwissen statt Vorherwissen als Grundlage für AugustinsBegriff der Prädestination? oder: Weshalb das überzeitlicheBestimmtsein in Gottes Erkennen keinen geschichtlichenDeterminismus erzeugt (lib. arb. III civ. XI
10. Das Ende des freien Willens in der "Logik des Schreckens"?Ein Ausblick auf Augustins Prädestinationslehre oder:Warum der Wille trotzdem bleibt (Simpl. I, 2 conf. u.a.)
11. Der freie Wille des Menschen in der kooperativen Bezogenheitauf die vorausliegende Gnade Gottes als befreiter Wille undseine freiwillige Abkehr in die Unfreiheit (gr. et lib. arb.,corrept., praed. sanct., persev.). Zusammenfassung deraugustinischen Argumentationswege 238
II. Göttliche Vorsehung und menschliche Willensfreiheit beiProklos 256
1. Wieso Providenz? Der Primat des Einen vor dem Vielen 256
2. Vorbereitende Überlegungen zu 'Sein', Transzendenz und Immanenzam Beispiel 'Dreieck' 264
3. Das überseiende Eine und das Sein: Providenz über und imSein 275
3.1. Das Seiende als mikton aus Begrenztheit und Unbegrenztheit 275
3.2. Die Prinzipien Peras (Grenze), Apeiria (Nicht-Grenze) undSein 279
4. Vorsehung – das Vermitteln von Einheit aus dem Überseiendenan die seienden Eidê und das erkennende Erzeugen undBewahren des Veränderlich-Seienden durch die Eidê(Zusammenfassung) 308
5. Providenz im Kontext der Willensfreiheit bei Proklos 322
5.1. Problemstellungen und Vorüberlegungen 322
5.2. Proklos' Tria Opuscula circa Providentiam (nach Moerbeke) 328
5.2.1. Providenz als gut-böser Automatismus? oder: Wo ist dieWillensfreiheit? 328
5.2.2. Erkennt die Providenz Kontingentes im Voraus? Ist Kontingentesetwas Seiendes? 358
5.2.3. Exkurs zum Bestimmtsein des Kontingenten und seiner Relevanzfür Proklos' Theodizee – eine Auseinandersetzungmit der Interpretation von Opsomer und Steel 369
5.2.4. Spezielle Fragen zum Verhältnis Providenz – Willensfreiheit 375
6. Pronoia / Providenz bei Proklos. Zusammenfassung 384
Anhang: Ergänzende Exkurse zu den ersten beiden Hauptteilen 393
Zu Augustinus (Teil I) 393
Exkurs 1: Zu den Soliloquia als 'Selbstgesprächen' 393
Exkurs 2: Ist der Wille frei, wenn sein Wollen unbestimmt, 'vollkommenunabhängig' ist? 396
Exkurs 3: Zur angeblichen Beimischung des nihil und der Zugehörigkeitdes malum zur 'vollständigen Schöpfung' bei Augustinusnach Schäfer und zum Status der Potentialität des Bösen 399
Exkurs 4: Augustins angebliche Begriffstrennung voluntas –arbitrium (den Bok, Horn, Jaspers) und die stoische Synkatathesislehrevs. conf. VIII 404
Exkurs 5: Augustinus und die Theorie der Scientia Media 419
Exkurs 6: Augustins Auseinandersetzung mit Cicero über dasgöttliche Vorherwissen 422
Exkurs 7: Esaus Schicksal – gemäß Augustinus ohne Gunstberufen? 424
Zu Proklos (Teil II) 426
Exkurs 8: Proklos' Bestimmung des Authypostaton, des 'Sichselbst-Hypostasierenden' 426
Erscheint lt. Verlag | 2.5.2013 |
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Reihe/Serie | ISSN |
ISSN | |
Topics in Ancient Philosophy / Themen der antiken Philosophie | Topics in Ancient Philosophy / Themen der antiken Philosophie |
Verlagsort | Berlin/Boston |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Allgemeines / Lexika |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Geschichte der Philosophie | |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie Altertum / Antike | |
Schlagworte | Augustinus • Vorsehung • Willensfreiheit |
ISBN-10 | 3-11-033043-1 / 3110330431 |
ISBN-13 | 978-3-11-033043-4 / 9783110330434 |
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