Geschichte der Philosophie im Überblick. Band 3. Neuzeit (eBook)
584 Seiten
Felix Meiner Verlag
978-3-7873-2468-2 (ISBN)
Franz Schupp (* 3. November 1936 in Wien; ? 11. April 2016) war ein österreichischer römisch-katholischer Theologe und Philosoph. Nach Studium, Priesterweihe und zweifacher Promotion (Dr. theol. und Dr. phil.) war Schupp von 1971 bis 1975 an der Universität Innsbruck Professor für Dogmatik als Nachfolger von Karl Rahner. In den Jahren von 1976 bis 1978 arbeitete er am Leibniz-Archiv Hannover. 1979 übernahm er einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Paderborn. 2002 trat er in den Ruhestand. In Innsbruck machte sich Schupp mit zum Teil provozierenden Beiträgen zur theologischen Diskussion einen Namen. Als Dogmatiker stand er in kritischer Verbindung mit Rahner. Das Werk 'Glaube - Kultur - Symbol' (1974) zählt zu den innovativsten Entwürfen im Bereich der neueren katholischen Sakramententheologie. Schupp gehörte während dieser Zeit noch dem Jesuitenorden an. Nach heftigem Konflikt wegen der angeblich 'aktualistischen' Ausrichtung seines Denkens (Schupp betrachtete die Kritische Theorie als zentrale Herausforderung der gegenwärtigen Theologie) kam es Mitte der 1970er-Jahre zum Bruch. 1974 wurde ihm die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Danach trat Schupp besonders mit Editionen und Kommentaren zu Texten der Logik aus dem 10. bis 17. Jahrhundert hervor. Seine Spezialgebiete waren die mittelalterliche und die von Gottfried Wilhelm Leibniz entwickelte Logik. Einem größeren Leserkreis wurde er durch seine 2003 im Felix Meiner Verlag erschienene, rasch populär gewordene 'Geschichte der Philosophie im Überblick' bekannt. In seinen späten Jahren erschloss Schupp durch Übersetzungen und zweisprachige, kommentierte Ersteditionen bedeutende Texte der mittelalterlichen arabischen Denker Avempace und Averroes erstmals im Deutschen. Franz Schupp starb im April 2016 im Alter von 79 Jahren.
Cover 1
Contents 7
I. Philosophische Bewegungen des Humanismus und der Renaissance 13
1. Der Wechsel des Zentrums: Italien 13
2. Anthropologie, Ethik und Politik 22
3. Der Platonismus 34
4. Die Platon-Aristoteles-Diskussion 40
5. Aristotelismus 42
6. »Humanistische Logik« - Logik zur Zeit des Humanismus 47
7. Nicht-aristotelische Naturphilosophie 51
II. Der Beginn des neuen Weltbildes 53
1. Die Welt des Kopernikus 53
2. Giordano Bruno 57
III. Francis Bacon 68
1. Die historische Situation 68
2. Erkenntnisfortschritt durch experimentelle Wissenschaft 71
3. Hindernisse des Erkenntnisfortschritts 80
4. Die zukünftige technologisch-wissenschaftliche Welt 90
IV. Galileo Galilei 94
1. Der Wissenschaftsbegriff 94
2. Der philosophische Begriffsrahmen 110
3. Der »Fall Galilei« 113
V. René Descartes 122
1. Zweifel und Begründungskritik 124
2. Die rationalistische Methode 130
3. Die rationalistische Methode und das praktische Leben 137
4. Der Leib-Seele-Dualismus 142
5. Der Cartesianismus als kulturelles Phänomen 143
VI. Blaise Pascal 146
1. Pascals Leben und Werke – ein Interpretationsproblem 146
2. Die vollkommene und die realisierbare Methode 148
3. Die Wahrscheinlichkeit 156
4. Die Mitte bei unbekannten Außenpunkten 163
VII. Baruch de Spinoza 167
1. Die Niederlande: Liberalität in Grenzen 167
2. Die Gewißheit und die absolute Methode 172
3. Definition und Beweis 175
4. Spinoza und die jüdische Philosophie des Mittelalters 179
VIII. Thomas Hobbes 185
1. Der verschiedene Ausgangspunkt 185
2. Philosophie als Rechnen 186
3. Die Staatstheorie: Selbsterhaltung, Zwang und Furcht 191
4. Hobbes und Pufendorf 201
IX. John Locke 206
1. Rationalisten und Empiristen 206
2. Ein Weltmann 208
3. Die Naturgeschichte des menschlichen Denkens 212
4. Das natürliche Gesetz, der Staat und der Privatmann 221
X. Isaac Newton 226
1. Newton, der Größte unter allen 226
2. Experimentalphilosophie 231
3. Der absolute Raum und die absolute Zeit 238
4. Newton, Wissenschaftsentwicklung und Aufklärung 243
XI. Gottfried Wilhelm Leibniz 248
1. Die Barockfigur des »Universalgelehrten« 248
2. Das Projekt der Allgemeinen Wissenschaft (Scientia generalis) 249
3. Wahrheit – Wahrscheinlichkeit 261
4. Die »Logik« des Handelns 265
5. Die beste aller möglichen Welten 267
6. Bilanz des Rationalismus 271
XII. David Hume 279
1. Die Philosophie des alltäglichen Lebens 279
2. Das Erfahrungsurteil des alltäglichen Lebens und der Wissenschaft 281
3. Bilanz der empiristischen Erkenntnistheorie 287
4. Sittlichkeit und Rechtsordnung 290
5. Das Uhrmacherargument 296
XIII. Die Philosophie der Aufklärung 301
1. Die Philosophie der Aufklärung in Frankreich 301
2. Die Philosophie der Aufklärung in Deutschland 317
XIV. Die Philosophie des 19. Jahrhunderts. Einleitung und Überblick 328
1. Die Äquivokation des Philosophiebegriffs - das (vorläufige) Ende der philosophischen Kommunikationsgemeinschaft 329
2. Systeme und Kritik der Systeme 340
XV. Immanuel Kant 344
1. Der formale Charakter der Philosophie 344
2. Der »sichere Gang einer Wissenschaft« 346
3. Formale und transzendentale Logik 351
4. Erkenntniskritik als Transzendentalphilosophie 355
5. Die Vernunftideen und der transzendentale Schein 357
6. Die Vernunftideen im Gebrauch der praktischen Philopsophie 362
7. Die Autonomie der praktischen Vernunft 365
XVI. Der frühe Deutsche Idealismus: Fichte, Schelling 374
1. Die Spannung von Reflexion und konkretem Handeln 374
2. Die Ich-Handlung als radikaler Ausgangspunkt 376
3. Der ästhetische Standpunkt im Systemfragment 383
4. Sittlichkeit, Gewissen und Staat 388
5. Die Erhebung zum Absoluten 390
XVII. Georg Wilhelm Friedrich Hegel 392
1. Praxis, Geschichte, Religion und Philosophie (Jugendschriften) 392
2. System: Die Untrennbarkeit von Methode und Gehalt 396
3. Spekulative Erkenntnis, Negation, Dialektik 401
4. Geschichte und System 408
5. Das Ziel der Geschichte und der Staat 415
XVIII. Die Spätphilosophie Schellings 422
1. Der Mythos als Interpretationsproblem 422
2. Mythos – Offenbarung – Vernunft 424
3. Die Kritik der historischen Vernunft: Schelling und Comte 433
XIX. Ludwig Feuerbach 437
1. Sinnlichkeit, Natur 437
2. Die Kritik an Hegel 441
3. Feuerbach und Schleiermacher 449
XX. Karl Marx 454
1. Marx und der Marxismus 454
2. Kritik und Praxis 456
3. Die Aufhebung der Entfremdung 463
XXI. Sören Kierkegaard 472
1. Der Schriftsteller 472
2. Paradox gegen Synthese 474
3. Die drei Stufen der Existenz 478
4. Zur Problematik der Existenzphilosophie 481
XXII. Arthur Schopenhauer 485
1. Ein Außenseiter 485
2. Die Welt als Wille und Vorstellung 486
3. Leiden und Erlösung 494
XXIII. Friedrich Nietzsche 500
1. Die tragische und die theoretische Daseinsform 500
2. Nihilismus 506
3. Die Überwindung des Nihilismus 508
XXIV. Charles Sanders Peirce 515
1. Wissenschaftsoptimismus 515
2. Die pragmatische Maxime - Wissenschaft als Handlung 517
3. Erkenntnis und Evolution 520
4. Die Theorie der Zeichen 523
5. Pragmatismus und Pragmatizismus 527
XXV. Gottlob Frege 530
1. Die Begriffsschrift 530
2. Sinn und Bedeutung 535
3. Funktion und Begriff, Begriff und Gegenstand 541
4. Frege und das Leibniz-Programm 548
XXVI. Ludwig Wittgenstein 550
1. Wittgenstein in der Wiener Kultur der Jahrhundertwende 550
2. Sagen und Zeigen 560
3. Alle Philosophie ist Sprachkritik 566
4. Sagen und das Unsagbare 569
Literaturverzeichnis 581
Erscheint lt. Verlag | 1.1.2007 |
---|---|
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Geschichte der Philosophie |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit | |
Schlagworte | Humanismus • Neuzeit • Renaissance |
ISBN-10 | 3-7873-2468-2 / 3787324682 |
ISBN-13 | 978-3-7873-2468-2 / 9783787324682 |
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