Die Zukunft der Nationen in Europa. -  Jan Drees Kuhnen

Die Zukunft der Nationen in Europa. (eBook)

Ist das Zeitalter der Nationen und Nationalstaaten in Europa vorüber?
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2009 | 1. Auflage
298 Seiten
Duncker & Humblot GmbH (Verlag)
978-3-428-53146-2 (ISBN)
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Die fortschreitende europäische Integration wirft zunehmend die Frage auf, welche Rolle Nation und Nationalstaatlichkeit gegenwärtig noch spielen bzw. künftig im vereinten Europa spielen werden. Jan Drees Kuhnen liefert eine notwendige Aktualisierung, indem er die bestehenden historischen, philosophischen, verfassungsrechtlichen und verfassungspolitischen Argumentationsstränge unter Einbeziehung soziologischer Erkenntnisse strukturiert und auf dieser Grundlage neue Lösungswege präsentiert. Nach einer begriffs- und problemgeschichtlichen Abhandlung widmet sich der Autor einer verfassungsrechtlichen Analyse der Geltung kollektiver Identität als Verfassungsvoraussetzung, nimmt Stellung zu einer möglichen Festlegung bei der Ausgestaltung des Staatsangehörigkeitsrechts durch verfassungsrechtliche Grundstrukturen und zur Integrationsdebatte und stellt sodann einen staatsangehörigkeitsrechtlichen Entwurf zur Diskussion. Im weiteren Verlauf erstreckt er sein Plädoyer für die Deutung des Grundgesetzes als Verfassung eines deutschen Nationalstaats nach einer Untersuchung der Europäisierung der drei Staatselemente und Überlegungen zu einer eigenständigen europäischen Identität auch auf dessen europäische Überformung. Als Stellungnahme zu einer im Schnittbereich von Verfassungsrecht und Verfassungspolitik angesiedelten Problematik kommt Jan Drees Kuhnen zu dem Ergebnis, daß der Nationalstaat auf absehbare Zeit die primäre Basis eines vereinten Europa ist.

Vorwort 8
Inhaltsverzeichnis 10
Abkürzungsverzeichnis 14
Einleitung 18
A. Die Entwicklung des Nationsbegriffs 24
I. Kurze Begriffsgeschichte 
24 
1. Das mittelalterlich-lateinische „natio“ als polyseme Grundlage 24
2. Zusammenfassung 29
II. Die neuzeitliche Entwicklung in Deutschland 29
1. Vom Kampfbegriff gegen Kaiser und Papst zum eigenbewußtseinsstiftenden Konsensbegriff im ausgehenden Mittelalter 
30 
2. Von der Nation als Appellationsinstanz im politisch-religiösen Konflikt zur geistig-kulturellen Bezugsgröße des barocken Kultur- und Sprachpatriotismus 33
3. Die Politisierung des Nationsbegriffs nach der Französischen Revolution 37
4. Zusammenfassung 42
III. Grundauffassungen des Nationsbegriffs 43
1. Nation als Staats- und Kulturnation 46
a) Staatsnation und Kulturnation bei Friedrich Meinecke 46
b) Weitere Ansätze 
49 
aa) Staatsnation, Sprach- oder Kulturnation und Willens- oder Gefühlsnation bei Friedrich Hertz 49
bb) Westliche und östliche Auffassung von Nation bei Hans Rothfels 50
cc) Westeuropäische, mitteleuropäische und osteuropäische Phase bei Theodor Schieder 51
dd) Westlicher, östlicher und südlicher Ansatz bei Uri Ra’anan 53
ee) Volksnation, Kulturnation, Klassennation und Staatsbürgernation bei M. Rainer Lepsius 54
ff) Politisch-voluntativer und ethnisch-kultureller Nationsbegriff bei Ernst-Wolfgang Böckenförde 55
c) Die beiden Grundmodelle der Nation 56
aa) Die subjektiv-politisch konstituierte Nation 57
bb) Die objektiv-kulturell determinierte Nation 59
d) Die Nationsbildungen Frankreichs und Deutschlands als Beispiel 60
aa) Die französische Nation als Willensgemeinschaft 60
bb) Die deutsche Nation als Schicksalsgemeinschaft 63
e) Johann Gottfried Herder als unpolitischer Stammvater der Kulturnation 67
2. Jüngere Auffassungen von Nation 69
3. Zusammenfassung 70
B. Der Aufbau der Nation 72
I. Die Nation als Kollektivform 72
1. Mögliche Kriterien für Nationalität 79
a) Abstammung 80
b) Kultur 82
aa) Geschichte 83
bb) Sprache 86
cc) Religion 88
c) Territorium und Staatsangehörigkeit 89
2. Der Nationsbildungsprozeß 90
3. Zusammenfassung 95
II. Atomistischer und organischer Aufbau bei Karl Renner und Otto Bauer 96
1. Die atomistische Auffassung 100
2. Die organische Auffassung 101
a) Territoriale organische Auffassung 102
b) Personale organische Auffassung 103
3. Das System der nationalen Autonomie 103
4. Zusammenfassung 105
III. Bestandsaufnahme im heutigen Europa 105
1. Nationalstaaten erster Kategorie 107
2. Nationalstaaten zweiter Kategorie 108
3. Nationalstaaten dritter Kategorie 110
4. Zusammenfassung 111
C. Versuche einer Modifikation des Nationalstaates 113
I. Die Idee eines Weltstaates 113
1. Ursprünge in der antiken Philosophie 114
2. Kant als Kosmopolit 115
3. Kants Entwurf „Zum ewigen Frieden“ 118
4. Zusammenfassung 121
II. Die Friedensbewegungen 122
1. Anfänge im angelsächsischen Raum 123
2. Die schwierige Situation in Deutschland 124
3. Unvereinbarkeit von Pazifismus und Nation im Nationalsozialismus 127
4. Die Rehabilitierung nach dem Zweiten Weltkrieg 128
5. Zusammenfassung 133
III. Die Neue Ostpolitik als Zäsur im Umgang mit der Nation 134
1. Wandel durch Annäherung 134
2. Der Einfluß des Bundesverfassungsgerichts auf Grundfragen der Nation 136
3. „Selbstanerkennung“ der Bundesrepublik 140
4. Zusammenfassung 142
D. Die Nation als rechtliche Grundlage des Verfassungsstaates 143
I. Die Bedeutung kollektiver Identität für die demokratische Legitimation von Herrschaft 143
1. Die Nation als Träger der verfassunggebenden Gewalt 145
2. Kollektive Identität als Verfassungsvoraussetzung 149
3. Identifikationsdefizit und Nationalstaatsgedanke 154
4. Zusammenfassung 157
II. Der Zusammenhang von Staatsangehörigkeit und Nationalitätskonzept 158
1. Die Entwicklung des Staatsangehörigkeitsrechts in Deutschland 159
a) Das Gesetz über die Erwerbung und den Verlust der Bundes- und Staatsangehörigkeit von 1870 160
b) Das Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz von 1913 als Institution potentiell geschlossener Staatlichkeit 162
c) Der Bruch im Dritten Reich 165
d) Die Rückkehr unter dem Grundgesetz 168
2. Ius sanguinis und ius soli als Ausdruck der Nationalitätskonzepte 172
3. Verfassungsrechtliche Grundstrukturen für die Regelung der deutschen Staatsangehörigkeit 178
a) Bindung durch Tradition? 180
b) Bindung durch das Demokratieprinzip? 180
c) Bindung durch Art. 16 Abs. 1 GG und Art. 116 Abs. 1 GG? 183
d) Die Lehre von der materiellen Staatsangehörigkeit 187
4. Zusammenfassung 191
III. Aufgabe der traditionellen Definition der Nation in Deutschland? – Vom geschlossenen Nationalstaat zu einem „offenen“ Staat? 192
1. Der Begriff des Verfassungspatriotismus 192
2. Der ethnisch-kulturelle Nationsbegriff und die Schwierigkeiten bei der Eingliederung von Ausländern 198
3. Unterscheidung zwischen Staatszugehörigkeit und Nationalität 210
4. Zusammenfassung 213
E. Die staatliche Ordnung in Form des Nationalstaates und die europäische Integration 215
I. Kurzer Rückblick auf den Europagedanken 215
1. Vorläufer des Europagedankens 216
2. Vom Schuman-Plan bis zum Vertrag von Lissabon 220
3. Zusammenfassung 225
II. Auswirkungen der europäischen Integration auf Staatsgebiet, Staatsvolk und Staat 225
1. Staatsgebiet 228
2. Staatsvolk 229
3. Staatsgewalt 232
4. Zusammenfassung 235
III. Nationale Identität im Interesse der europäischen Integration 236
1. Ein Europa der Regionen? 236
2. Ein Europa der Nationen? 240
3. Zusammenfassung 249
Ergebnisse im Überblick 250
Literaturverzeichnis 254
Sachverzeichnis 294

Erscheint lt. Verlag 2.12.2009
Reihe/Serie Schriften zum Europäischen Recht
Zusatzinfo 2 Abb.; 298 S.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Europa • Integration • Nation
ISBN-10 3-428-53146-9 / 3428531469
ISBN-13 978-3-428-53146-2 / 9783428531462
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