Konservatismus - Konturen einer Ordnungsvorstellung. -  Johann Baptist Müller

Konservatismus - Konturen einer Ordnungsvorstellung. (eBook)

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2010 | 1. Auflage
VI, 223 Seiten
Duncker & Humblot GmbH (Verlag)
978-3-428-52336-8 (ISBN)
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Diese Abhandlung, in der vorwiegend amerikanische, deutsche, englische und französische Autoren zu Wort kommen, geht davon aus, dass der Konservatismus genau so legitim ist wie seine gegnerischen Ordnungsvorstellungen Liberalismus und Sozialismus. Dabei wird seinem Verständnis zu ihnen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In diesem Zusammenhang interessiert auch die Frage, seit wann es überhaupt einen konservativen Ideenkreis gibt. Von großem Interesse ist dabei das Problem, ob sich der konservative Ideenkreis den vornehmlich gefühlsbetonten Überlegungen seiner Autoren verdankt oder aber auf einen vernunftorientierten Ton gestimmt ist. Für diese Interpretationsvariante spricht schon der Tatbestand, dass sich der Konservative mit seinen weltanschaulichen Gegnern rational auseinanderzusetzen hat. Bei der Analyse der Binnenstruktur des Konservatismus wird minuziös erörtert, ob das rigide marktorientierte Denken eines F. A. von Hayek Heimatrecht in der konservativen Denkfamilie beanspruchen kann. Schließlich votieren die meisten ihrer Anwälte für die gemeinwohlorientierte Intervention in das System der Bedürfnisse. Johann Baptist Müller stellt die Frage, wie es um die Zukunftsaussichten des in Rede stehenden Ideenkreises bestellt ist. Neben den Pessimisten kommen dabei auch die Optimisten umfänglich zu Wort. Dabei ist zu hoffen, dass der Konservatismus der kommenden Zeit dem reformorientierten Edmund Burke folgt. T. S. Eliot zufolge führt die dogmatische Fortschrittsfeindlichkeit zum Stillstand, der schiere Progressus zum Chaos. Der Rekurs auf Burke gibt dem liberalen Konservatismus vor den politischen Prinzipien des theokratischen Konterrevolutionärs Joseph de Maistres eindeutig den Vorzug. Jeder Versuch, diese zu neuem Leben zu erwecken, ist zum Scheitern verurteilt und führt in die Irre. Das gilt auch für seine Schüler, die immer noch die Französische Revolution ungeschehen machen wollen.

Inhaltsverzeichnis 6
I. Die Konservatismusforschung als Problemkomplex 8
1. Die Genesis des Konservatismus 8
2. Der Konservatismus als homogene oder widersprüchliche Ordnungskonzeption? 11
3. Die Theoriefähigkeit des Konservatismus 14
4. Der Konservatismus als Denunziationsobjekt seiner ideologischen Feinde 20
II. Die Geschichte der Moderne in konservativer Perspektive 27
1. Der Fortschritt im Spannungsfeld von progressiver und konservativer Interpretation 27
2. Der radikale Antiprogressismus Joseph de Maistres 36
3. Charles Maurras als reaktionärer Modernist 42
4. Die Konservative Revolution im Spannungsfeld von Traditionalismus und Umsturz 46
5. Die gemäßigte Fortschrittskonzeption Edmund Burkes 52
6. Der Einfluss Edmund Burkes auf das geschichtsphilosophische Denken des deutschen Konservatismus 55
7. Die liberal-konservative Geschichtsauffassung der Gegenwart 63
III. Christentum, Atheismus und Konservatismus 69
1. Der Konservatismus als christlicher Ideenkreis 69
2. Die Denkschule des atheistischen Konservatismus 86
3. Charles Maurras als Repräsentant des atheistischen Katholizismus 91
4. Die christlich-konservative Kritik am paganistischen Konservatismus 96
IV. Die konservative Sicht auf das kapitalistische System der Bedürfnisse 102
1. Die ganzheitlich-gemeinschaftliche Sozialdoktrin des Konservatismus 102
2. Die konservative Kritik am kapitalistischen Industrialismus 108
3. Die Ökonomisierung der Gesellschaft in konservativer Sicht 118
4. Der Konservatismus als Anwalt der Sozialpolitik 127
5. Marktkonservatismus und Sozialkonservatismus: Gemeinsamkeiten und Unterschiede 141
6. Die interessentranszendierende Gesellschaftskonzeption des Konservatismus 147
V. Der Staat im Lichte des konservativen Politikverständnisses 153
1. Die Geburt des konservativen Staatsbildes aus dem Geiste des Antiliberalismus 153
2. Die illiberal-konservative Staatslehre Joseph de Maistres 159
3. Das antifreiheitliche Staatsverständnis von Charles Maurras und Edgar Julius Jung 170
4. Edmund Burkes liberal-konservative Machtlehre 175
5. Die Herrschaftskonzeption Friedrich Julius Stahls zwischen Staatsautorität und Bürgerfreiheit 180
6. Der Autoritätsverfall des Staates in konservativer Perspektive 185
7. Die konservative Verteidigung des liberalen Staates 189
VI. Die Zukunftsaussichten des Konservatismus 193
Literaturverzeichnis 200
Namensverzeichnis 220

Erscheint lt. Verlag 10.9.2010
Reihe/Serie Beiträge zur Politischen Wissenschaft
Zusatzinfo VI, 217 S.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Geschichte politischer Ideen • Konservatismus • Politische und soziale Ideologien
ISBN-10 3-428-52336-9 / 3428523369
ISBN-13 978-3-428-52336-8 / 9783428523368
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