Wegschauen geht nicht

Georg Büchner auf den Bühnen des 20. Jahrhunderts

(Autor)

Buch | Softcover
148 Seiten
2013 | 1., Aufl.
Schwabe Verlag
978-3-7965-2897-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wegschauen geht nicht - Nora Eckert
17,50 inkl. MwSt
Georg Büchner zum 200. Geburtstag – durch die Augen des Theaters.

Trailer

Vor zweihundert Jahren wurde Georg Büchner geboren – er war noch keine 24 Jahre alt, als er am 19. Februar 1837 in Zürich an Typhus starb. Neben seiner Erzählung Lenz hinterliess er eine Dissertation über das Nervensystem der Barben und einige andere wissenschaftliche Abhandlungen, zwei Übersetzungen von Texten Victor Hugos, die revolutionäre Flugschrift Der Hessische Landbote, ein schmales Konvolut mit Briefen und drei Theaterstücke: Dantons Tod, Leonce und Lena und Woyzeck.

Literarisch aufmerksame Zeitgenossen mögen die darin liegende Genialität durchaus schon damals erspürt haben. Doch hob sich der Vorhang für Büchners Bühnenwerke erst ein gutes Jahrhundert später. Als das moderne Theater um 1900 seine Stücke entdeckte, galten sie als Offenbarung. All das, was die Moderne an Themen, Ausdruck und Stil für sich reklamierte, fand sie hier in überraschender Frische und Klarheit vor. Seither hat Büchner den Rang eines Klassikers; seine Werke sind zu guten Bekannten geworden. Aber wie gut kennen wir sie wirklich? Betrachten wir ihre rege Rezeptionsgeschichte auf den deutschsprachigen Bühnen des 20. Jahrhunderts, so fällt auf, dass sehr Unterschiedliches aus den Stücken herausgelesen wurde. Das Theater – gleich einem Selbstbedienungsladen – präsentierte die Werke, so wie sie gefielen, zeitgemäss dekoriert, textlich variiert, nach je unterschiedlicher Intention.

Nora Eckert bietet ein aufschlussreiches Panorama der sprunghaften und vielgesichtigen Aneignung von Büchners Dramen durch das Theater des vergangenen Jahrhunderts. Ausgehend von konkreter Inszenierungspraxis, etwa der Danton-Inszenierung von Gustaf Gründgens aus dem Jahre 1939 oder den markanten Umsetzungen Robert Wilsons, ergeben sich Einblicke in die Kultur-, Politik- und Mentalitätsgeschichte der jeweiligen Zeit. Die intellektuelle und ästhetische Stimmungsfrequenz der drei Stücke korrespondierte stets passgenau mit damals aktuellen Diskursen.

Wie steht es um Büchners Resonanz auf heutigen Bühnen? Überlegungen zu dieser Frage schliessen den Rundgang des Buches ab.

Nora Eckert wurde 1954 in Nürnberg geboren und lebt seit 1974 in Berlin. Sie war journalistisch tätig für Zeitungen (tageszeitung, Tagesspiegel) und Zeitschriften (Theater der Zeit, Opernwelt) und ist Autorin mehrerer Buchpublikationen.

  • Büchners Ankunft im Theater.
  • Eine Rekonstruktion
  • Woyzeck und Wozzeck. Versuch über die moralischen Gründe eines Theatererfolgs
  • Robespierre oder die Sehnsucht nach dem starken Mann. Ein rezeptionsgeschichtlicher Beitrag zu »Dantons Tod« in der Weimarer Zeit
  • » aber wir haben den Krieg und die Guillotine«. Gründgens spielt 1939 St. Just
  • Leonce und Lena oder: Wie inszeniert man Langeweile?
  • Robert Wilson inszeniert Büchner: Was ist unter der Oberfläche?
  • Büchners Aktualität

Erscheint lt. Verlag 1.3.2013
Reihe/Serie Schwabe reflexe ; 26
Verlagsort Basel
Sprache deutsch
Maße 120 x 195 mm
Gewicht 147 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Theater / Ballett
Geisteswissenschaften Psychologie
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Büchner, Georg • Gründgens, Gustav • Literaturwissenschaft • Theater • Theaterwissenschaft
ISBN-10 3-7965-2897-X / 379652897X
ISBN-13 978-3-7965-2897-2 / 9783796528972
Zustand Neuware
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