Die antike Unterwelt im christlichen Mittelalter

Kommentierung — Dichtung — philosophischer Diskurs

(Autor)

Buch | Softcover
420 Seiten
2012
Peter Lang Gmbh, Internationaler Verlag Der Wissenschaften
978-3-631-63269-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die antike Unterwelt im christlichen Mittelalter - Petra Korte
94,35 inkl. MwSt
Das mythische Szenario hatte mit seinen archaischen Jenseitsvorstellungen schon in der Antike eine übertragene philosophisch-psychologische Deutung provoziert, die sich insbesondere an Vergils Aeneis anschließen konnte. Die Untersuchung verdeutlicht dies anhand von Zeugnissen aus Dichtung und paratextueller Überlieferung bis hin zu Dantes Commedia.
Mit dem Siegeszug des Christentums war der Kosmos der antiken Mythologie nicht obsolet geworden. Er lebte fort in den Bildungstraditionen. Um das unterirdische Totenreich entstand dabei ein besonderer Diskurs. Das mythische Szenario hatte mit seinen archaischen Jenseitsvorstellungen schon in der Antike eine übertragene philosophisch-psychologische Deutung provoziert, die sich insbesondere an Vergils Aeneis anschließen konnte. Vermittelt durch die spätantike Dichterkommentierung, diente die allegorische Hermeneutik manchen karolingischen Literaten vor allem zur Rechtfertigung der Mythenlektüre. Spätere Exegeten entwickelten sie schließlich zu einer genuin mittelalterlichen Lesart fort, die den Elementen des Unterweltszenarios ihre jeweils eigene Bedeutsamkeit zuwies. Weit über eine bloße Analogie zur Hölle hinaus wurde so das mythologische «Infernum» als universeller literarischer Verhandlungsort für die Bedingungen menschlichen Daseins etabliert - eine Entwicklung, die diese Untersuchung anhand von Zeugnissen aus Dichtung und paratextueller Überlieferung bis hin zu ihrem Abschluss in Dantes Commedia nachvollzieht.

Petra Korte studierte ab 1999 Mittellateinische und Klassische Philologie sowie Mittlere Geschichte an der Universität Münster und war ebendort von 2008 bis 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mittellateinischen Seminar und im Exzellenzcluster ‘Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und Moderne’. Seit Abschluss der Promotion 2011 ist sie im DFG-Editionsprojekt zu Bartholomäus Anglicus, ‘De proprietatibus rerum’, beschäftigt.

Inhalt: Das Ausgangsproblem: Hades - Hölle - Inferno - Zwischen Allegorie und Superstition: Der Hades in der Spätantike - Annäherung der Bildwelten: Die Unterwelt in der karolingischen Literatur - Das Infernum in der hochmittelalterlichen Dichtung und Kommentierung: Re-Poetisierung, Re-Mythisierung, Re-Episierung - Die Unterwelt in den Metamorphosen-Kommentierung: Paradigmenwechsel mit Ovid - Die antike Unterwelt in Dantes Inferno im Spiegel der frühen Kommentare.

Erscheint lt. Verlag 21.12.2012
Reihe/Serie Tradition - Reform - Innovation ; 16
Verlagsort Frankfurt a.M.
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 650 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Mittelalter
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Latein / Altgriechisch
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Antike • Christlichen • Dante • Dichtung • Diskurs • Fulgentius • Kommentierung • korte • Mittelalter • Mythenrezeption • Nikolaus • Petra • philosophischer • Silvestris, Bernard • Staubach • Unterwelt • Vergil
ISBN-10 3-631-63269-X / 363163269X
ISBN-13 978-3-631-63269-7 / 9783631632697
Zustand Neuware
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