Alterität und Identität im Libanon: Eine Generation zwischen Bürgerkrieg und arabischem Frühling (eBook)
159 Seiten
GRIN Verlag
978-3-656-27595-4 (ISBN)
wurden gestürzt, Regime in Frage gestellt und dem angestauten Unmut Luft gemacht.
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich eine Protestbewegung von Tunesien über Nordafrika
und den Nahen und Mittleren Osten, bis sie schließlich auch in Form von
Flüchtlingsströmen Europa erreichte.
Ein Land im Herzen des Nahen Ostens wird eher selten im Zusammenhang mit dem
arabischen Frühling erwähnt- der Libanon. Dennoch kam es auch in dem kleinen Staat
an der Levante zu Demonstrationen und Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften.
Hier streiten sich seit Jahrhunderten und vermehrt seit Ausbruch des Bürgerkriegs
Historiker, Politiker und Kleriker über die Existenz einer nationalen Identität und wie
diese auszusehen habe. Die mehrdeutige Identität des Landes spaltete dessen
Bevölkerung entlang lokaler, nationaler und ideologischer Linien. Entlang dieser entstand
ein konfliktträchtiges Spannungsfeld kommunaler, staatlicher und nationaler Grenzen,
welche die Frage nach der Identität sehr problematisch gestalten. Besonders betroffen
sind Grenzregionen, die zudem noch dem Einfluss externer Identitäten und Mächte
unterstehen. Daher entstand im Libanon eine hohe Sensitivität gegenüber sozialer
Kohärenz und nationaler Einheit. Im weitgefächerten Spektrum der libanesischen
Gesellschaft, ist religiöser Kommunalismus die vorherrschende Identität. Daher herrscht
seit langem die Forderung nach einer Säkularisierung, um die trennende Kluft zu
überwinden.
Trotz dieser heiklen Problematik in einem Land mit mehr als 18 verschiedenen
Konfessionsgruppen, kommt es auch hier zu Protesten, vornehmlich von Studenten und
Intellektuellen. Nun stellt sich die Frage, ob diese vom arabischen Frühling beeinflusst
waren. Hatte dieser die Wahrnehmung von nationaler Identität und Alterität, von „wir“ und
„sie“, verändert? Oder sind die Ursachen dem Lande selbst immanent? Was macht die
protestierenden Studenten und ihre Lebenswelt so unterschiedlich von den Taxifahrern?
Welche Rolle spielt dabei das Lauffeuer der arabischen Proteste in nächster Umgebung
des Libanon?
Rund um den Libanon ruft man „Das Volk will den Fall des Systems!“7 Auch
Studenten im Libanon stimmen am 27. Januar unbemerkt vom Rest der Welt in den
Kanon ein. Ein Ergebnis der Protestwelle oder der innerlibanesischen Veränderungen?
Erscheint lt. Verlag | 20.9.2012 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften |
Sozialwissenschaften ► Ethnologie ► Volkskunde | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | arabischer_fruehling • Arabischer Frühling • Identitaet • Identität • Libanon • Nahost • Nationalismus • Syrien |
ISBN-10 | 3-656-27595-5 / 3656275955 |
ISBN-13 | 978-3-656-27595-4 / 9783656275954 |
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Größe: 2,4 MB
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