Der Besen, mit dem die Hexe fliegt
Psychosozial-Verlag
978-3-8379-2185-4 (ISBN)
Die titelgebende Metapher knüpft an Freuds Wort von der »Hexe Metapsychologie« an, geht aber weit darüber hinaus. In der Therapeutik muss ebenso wie in der Wissenschaft gearbeitet werden, damit man manchmal auch fliegen kann. Der ordnende, aufräumende Besen und die fliegende Hexe gehören zusammen, Zauberei allein schafft nur Unordnung und Verführung, ein Besen ist lediglich ein langweiliges Haushaltsinstrument. Therapeuten brauchen mehr als den Besen der Manuale: Zur Ordnungsleistung der Wissenschaft muss die philosophisch-lebenskundliche Orientierung hinzukommen, damit Wind unter den Flügeln entsteht und die Therapeuten mehr sind als technische Experten.Renommierte Autorinnen und Autoren entwickeln im ersten Band den Grundgedanken eines Komplementaritätsprinzips von Praxis und Wissenschaft, die gleichberechtigt nebeneinander stehen sollen und müssen. Das Ergebnis ist, dass es auf den Therapeuten selbst mehr ankommt als auf seine Technik, dass Therapeutik nicht in der Anwendung von Wissenschaft allein bestehen kann, dass wir nicht Störungen behandeln, sondern Personen, die an Konflikten leiden.Der im ersten Band entwickelte Grundgedanke eines Komplementaritätsprinzips der Psychologie entwirft ein Bild des Menschen, das von Kausalität, Sozialität und Sinn bestimmt ist. Diese triadische Komplementarität wird im vorliegenden zweiten Band praktisch: Es geht um Konversation - das zentralen Moment von Sozialität und Sinngestaltung - und Resonanz, die nicht nur zwischenmenschlich, sondern auch sozial und physiologisch-körperlich verstanden werden muss.Mit Beiträgen von Christina von Braun, Michael B. Buchholz, Hinderk Emrich, Jochen Fahrenberg, Thomas Fuchs, Günter Gödde, Bernard Görlich, Helmut Heit, Uwe Hinrichs, Matthias Kettner, Helmut König, Susanne Loetz, Nikolaos Loukidelis, Wolfgang Mertens, Johannes Oberthür, Werner Pohlmann, Gerald Poscheschnik, Adnan Sattar, Alfred Schöpf, Daniel Schubbe, Johann August Schülein, Christian Sell, Thomas Slunecko, Werner Stegmaier, Volker Tschuschke, Michael Steinmann, Harald Walach, Susanne Walz-Pawlita, Hans-Jürgen Wirth, Christoph Wulf und Jörg Zirfas
Günter Gödde (Dr. phil.) ist Psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis und Dozent, Supervisor sowie Lehrtherapeut an der Berliner Akademie für Psychotherapie. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Geschichte der Psychoanalyse, Verhältnis von Psychoanalyse und Philosophie sowie von Therapeutik und Lebenskunst.
Dipl.-Psych., Dr. phil. Michael B. Buchholz ist apl. Professor der Universität Göttingen mit privater psychoanalytischer Praxis. Forschungschwerpunkte: Qualitative Forschung in der Psychotherapie, Metaphernanalyse, Familientherapie und Probleme der psychoanalytischen Profession. Zahlreiche Fach-Veröffentlichungen.
Band 1: Psychologie als Wissenschaft der Komplementarität InhaltVorwortHexen und Besen und was sie fliegen machtMichael B. Buchholz & Günter GöddeFlughafen: Orientierung am Magnetfeld des UnbewusstenEinführung der HerausgeberMichael B. Buchholz & Günter GöddeOffene Fragen in der Wissenschaft vom Unbewussten und ihrer Beziehung zur TherapeutikGünter Gödde Über »Empirische Forschung in der Psychoanalyse«Versuch einer Grundlegung anhand ausgewählter Beispiele aus Theorie, Therapie und MethodikGerald PoscheschnikDas Geschlecht des Unbewussten in der WissensordnungChristina von BraunVon der »Dunklen Materie« in den WissenschaftenEin Essay über das Paradigma der Wissenschaften im 21. JahrhundertUwe HinrichsGegensätzliche Flugrichtungen: Komplementarität in Psychologie und Psychotherapie Einführung der Herausgeber Günter Gödde & Michael B. BuchholzWilhelm Wundt erneut gelesenPsychologie als »empirische Geisteswissenschaft«Jochen FahrenbergNietzsches Vermittlung von Geist und NaturInterpretieren am Leitfaden des LeibesHelmut Heit & Nikolaos LoukidelisDie Wissenskultur der Psychoanalyse und ihre Differenzen zur kognitiven VerhaltenstherapieChristian SellKomplementarität: Rahmen für eine Wissenschaftstheorie der PsychologieHarald WalachFlugrouten: Unterschiedliche Erkenntniszugänge zum Unbewussten Einführung der Herausgeber Michael B. Buchholz & Günter GöddeDie Wissensform des Unbewussten im 19. JahrhundertAlfred SchöpfFormen der (Er)KenntnisEin morphologischer Blick auf SchopenhauerDaniel SchubbeDie Wissenschaft auf dem Boden des LebensNietzsches Wissenschaftskritik im V. Buch seiner Fröhlichen WissenschaftWerner Stegmaier Formen des Wissens und deren Entwicklung bei TherapeutenMichael B. BuchholzDer Dämonenmeister: Freuds Integration verschiedener Disziplinen Einführung der HerausgeberMichael B. Buchholz & Günter GöddeFreuds naturwissenschaftliche Orientierung aus heutiger Sicht Ein fiktives InterviewWolfgang Mertens»Die lebendige Natur als phantastische Wirklichkeit.« Goethe - Johannes Müller - Darwin - Dilthey - FreudWerner PohlmannDer Eigensinn des UnbewusstenAlfred Lorenzer als Freud-InterpretBernard GörlichFreuds Grenzgänge zwischen Wissenschaft und ÄsthetikJörg ZirfasRundflug - eine erste SynopsisWarum eine Münze weder auf die eine noch auf die andere Seite fallen darf- Die beiden Seiten der PsychologieGünter Gödde & Michael B. BuchholzAutorinnen und AutorenInhalt von Band 2 Band 2: Konversation und Resonanz in der PsychotherapieInhaltZur Einführung Konversation und Resonanz - Unterwegs zu einer Theorie, die versteht, warum verstehende Konversation hilftMichael B. BuchholzKeine Wissenschaft und Therapeutik ohne philosophische FluglotsenEinführung der HerausgeberGünter Godde & Michael B. BuchholzGoethe und die Natur der WissenschaftJohannes OberthürKrankheit und Freiheit Zu Nietzsches und Gadamers Philosophie der MedizinMichael SteinmannHomo abducens Welches Menschenbild passt zur psychoanalytischen Psychologie?Matthias KettnerWarum es so wichtig ist, dass Freud eine eigene Philosophie entwickelt hatGünter GoddeFlugsteuerung in der Therapeutik: »Implizite Konzepte« aus der AnthropologieEinführung der HerausgeberGünter Gödde & Michael B. BuchholzAnthropologie als Projekt der PsychologieImmanuel Kants »Anthropologie in pragmatischer Hinsicht abgefasst«Jörg Zirfas Plädoyer für eine interdisziplinäre Anthropologie auf empirischer BasisJochen FahrenbergZur »latenten Anthropologie« des Therapeuten im Kontext der unterschiedlichen psychoanalytischen TherapierichtungenHans-Jürgen WirthHistorisch-kulturelle Anthropologie - Anregung und Herausforderung für die PsychoanalyseChristoph WulfPro und Contra neuer Flugtechniken: Soziale Kognition und neurowissenschaftliche Forschung Einführung der HerausgeberMichael B. Buchholz & Günter GöddePsychoanalyse und »social cognition«Michael B. BuchholzDas
»Das psychotherapeutische Handeln vollzieht sich in der konkreten Praxis der Begegnung zwischen Psychotherapeut und Patient. Um in der Begründung des Handelns jedoch nicht in Beliebigkeiten, Allgemeinplätzen oder der Anpassung des therapeutischen Verhaltens an vermeintliche Sachzwänge steckenzubleiben, ist es letztlich unumgänglich, sich auf eine facettenreiche Diskussion einzulassen, welche den historischen und ethischen Platz markiert, von dem aus Psychoanalyse sich erneuern kann. Gödde und Buchholz demonstrieren unterhaltsam und tiefgründig, dass dies möglich ist.« Sebastian Leikert »Zusammenfassend ist zu sagen, dass es den Herausgebern mit ihren Einführungen zu den einzelnen Teilen, die die Kapitel der 18 Autoren sinnvoll zusammenfügen, gelungen ist, ein kohärentes Handbuch der heutigen Psychotherapie in ihrer ganzen Komplexität zu erstellen.« Ludwig Janus »Dieses Buch setzt neue und qualitativ hohe Maßstäbe im deutschsprachigen Raum für die wissenschaftstheoretische Begründung einer integrativen Psychologie und interaktionalen Psychoanalyse. Es ist ein wichtiges Buch und sei nachdrücklich allen empfohlen, die sich über den Stand des Wissens informieren möchten.« Burkhart Brückner, PSYCHE 9/2013 »Wer einfache Wahrheiten sucht, wird fast durchgehend enttäuscht - umso besser.« Ruth Sandmann-Strupp, Analytische Psychologie 2/2013 »Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Beiträge der beiden Bände die Perspektive einer reinen Innenschau und somit die der Psychoanalyse oft zum Vorwurf gemachte theoretische 'Selbstgenügsamkeit' durchbrechen. Sie bieten einen Blick nach außen, auf die Vorläufer und Anreger, aber auch auf gegenwärtige Tendenzen in angrenzenden Disziplinen und in allgemeinen erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Diskursen, sei es im Bereich der Natur- als auch der Sozialwissenschaften.« Charlotte Annerl, e-Journal Philosophie der Psychologie Nr. 18 (Juni 2013)
»Das psychotherapeutische Handeln vollzieht sich in der konkreten Praxis der Begegnung zwischen Psychotherapeut und Patient. Um in der Begründung des Handelns jedoch nicht in Beliebigkeiten, Allgemeinplätzen oder der Anpassung des therapeutischen Verhaltens an vermeintliche Sachzwänge steckenzubleiben, ist es letztlich unumgänglich, sich auf eine facettenreiche Diskussion einzulassen, welche den historischen und ethischen Platz markiert, von dem aus Psychoanalyse sich erneuern kann. Gödde und Buchholz demonstrieren unterhaltsam und tiefgründig, dass dies möglich ist.«
Sebastian Leikert
»Zusammenfassend ist zu sagen, dass es den Herausgebern mit ihren Einführungen zu den einzelnen Teilen, die die Kapitel der 18 Autoren sinnvoll zusammenfügen, gelungen ist, ein kohärentes Handbuch der heutigen Psychotherapie in ihrer ganzen Komplexität zu erstellen.«
Ludwig Janus
»Dieses Buch setzt neue und qualitativ hohe Maßstäbe im deutschsprachigen Raum für die wissenschaftstheoretische Begründung einer integrativen Psychologie und interaktionalen Psychoanalyse. Es ist ein wichtiges Buch und sei nachdrücklich allen empfohlen, die sich über den Stand des Wissens informieren möchten.«
Burkhart Brückner, PSYCHE 9/2013
»Wer einfache Wahrheiten sucht, wird fast durchgehend enttäuscht – umso besser.«
Ruth Sandmann-Strupp, Analytische Psychologie 2/2013
»Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Beiträge der beiden Bände die Perspektive einer reinen Innenschau und somit die der Psychoanalyse oft zum Vorwurf gemachte theoretische ›Selbstgenügsamkeit‹ durchbrechen. Sie bieten einen Blick nach außen, auf die Vorläufer und Anreger, aber auch auf gegenwärtige Tendenzen in angrenzenden Disziplinen und in allgemeinen erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Diskursen, sei es im Bereich der Natur- als auch der Sozialwissenschaften.«
Charlotte Annerl, e-Journal Philosophie der Psychologie Nr. 18 (Juni 2013)
Erscheint lt. Verlag | 22.8.2012 |
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Reihe/Serie | Bibliothek der Psychoanalyse |
Co-Autor | Christina von Braun, Michael B. Buchholz, Hinderk Emrich, Jochen Fahrenberg, Thomas Fuchs, Günter Gödde, Bernard Görlich, Helmut Heit, Uwe Hinrichs, Matthias Kettner, Helmut König, Susanne Loetz, Nikolaos Loukidelis, Wolfgang Mertens, Johannes Oberthür, Werner Pohlmann, Gerald Poscheschnik, Adnan Sattar, Alfred Schöpf, Daniel Schubbe, Johann August Schülein, Christian Sell, Thomas Slunecko, Werner Stegmaier, Michael Steinmann, Volker Tschuschke, Harald Walach, Susanne Walz-Pawlita, Hans-Jürgen Wirth, Christoph Wulf, Jörg Zirfas |
Verlagsort | Gießen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 2240 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Psychoanalyse / Tiefenpsychologie |
Schlagworte | Das Unbewusste • Das Unbewußte • Komplementarität • Psychoanalyse • Psychotherapie |
ISBN-10 | 3-8379-2185-9 / 3837921859 |
ISBN-13 | 978-3-8379-2185-4 / 9783837921854 |
Zustand | Neuware |
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