Bilder der Sklaverei in den Metamorphosen des Apuleius. Vertumnus. Berliner Beiträge zur Klassischen Philologie und zu ihren Nachbargebieten, Band 7 (eBook)

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2009 | 1. Auflage
282 Seiten
Edition Ruprecht (Verlag)
978-3-7675-3084-3 (ISBN)
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Die Metamorphosen des Apuleius - durch Augustinus auch als asinus aureus (Der goldende Esel) bekannt - sind das einzige vollständig aus der Antike überlieferte Fiktionswerk lateinischer Prosa. Sie bieten ein reichhaltiges Material zu verschiedenen Aspekten des römischen Sklavenwesens. Mit besonderer Aufmerksamkeit auf die in diesem Roman verwendete sklavenbezeichnende Terminologie zeigt das vorliegende Buch exemplarisch, wie das sozialökonomische Phänomen der Sklaverei durch die lateinische Literatur auch imaginativ aufgegriffen wurde. Die Untersuchung wird hier durch die Frage motiviert, welche Sklavenvorstellungen sich in der lateinischen Fiktionsliteratur behauptet haben und welche Spannungen des antiken Sklaventums durch diese Vorstellungen zum Vorschein kommen.

Vorwort 8
Inhalt 10
Einführung 14
Das Werk und sein Autor 15
Vorbemerkungen zum Forschungsstand 20
Methodisches 22
Zu den Darstellungsschritten der Arbeit 24
I Sklaventum in den Metamorphosen des Apuleius. Ein Überblick 30
A. Realia 31
B. Imaginaria 43
C. Philosophische Anspielungen 54
D. Ernsthaft oder lächerlich? 61
E. Schluss 71
II Die Signifikation des Sklaven. Voraussetzungen zum Verständnis der Wirklichkeit des Sklaven in der literarischen Fiktion 73
A. Das Problem des Signifikates 74
B. Terminologie der Abhängigkeit in den 97
C. Termini, die in den Metamorphosen das Personal bezeichnen 112
III Semantische Aspekte der Sklavereitermini 141
III Semantische Aspekte der Sklavereitermini - Im Rahmen des Satzes am Beispiel von seruus 141
A. Einführung 141
B. Seruus in den Metamorphosen: Vorschlag zu einersemantischen Analyse 147
C. Semantik von seruus in den Metamorphosen: Stellenanalysedes Terminus 150
D. Das Signifikat des seruus: Bilanz der Ergebnisse 206
IV Schluss 219
Anhang 234
Tabelle der Haushalte in den samt Hauspersonal und dessen 234
Bezeichnungen 1. Allgemeine Bemerkungen zur Tabelle 234
2. Technische Bemerkungen zur Tabelle 236
3. Tabellarischer Überblick über die Haushalte samt dazugehörendem Personal 242
Bibliographie 265
I. Texteditionen und Übersetzungen 266
II. Kommentare 266
III. Sekundärliteratur 267
Register 275

III Semantische Aspekte der Sklavereitermini Im Rahmen des Satzes am Beispiel von seruus (S. 140-141)

Wie ein Wort funktioniert, kann man nicht erraten. Man muss seine Anwendung ansehen und daraus lernen. (Wittgenstein 1969: 414)

A. Einführung

Im vorliegenden Kapitel soll unter den Termini, welche in den Metamorphosen des Apuleius Personalglieder anzeigen, der Terminus seruus semantisch analysiert werden. Die Analyse will spezifisch diesen Terminus im Rahmen der jeweiligen Satzzusammenhänge betrachten, in denen er vorkommt.

Es müssen dabei sowohl der narrative Kontext als auch die Sprechsituation (z.B. wer die Sätze ausspricht, wem und zu welcher Gelegenheit usw.) in Betracht gezogen werden, in denen diese Sätze eingefügt sind. Die terminologische „Nachbarschaft“ von seruus im Rahmen des Satzes erlaubt, wie man sehen wird, die Eingrenzung fundamentaler Aspekte der Signifikation dieses Terminus. Die semantischen Züge von seruus, die im Laufe der Analyse der einschlägigen Stellen beobachtet werden, sollen im letzten Teil des Kapitels zusammengefasst und damit das allgemeine Funktionieren des Terminus im Text des Apuleius bestimmt werden.

Der Terminus wird dabei rein sprachlich betrachtet, d.h. als ein Element des umgreifenden Systems der lateinischen Sprache, zu welcher der Text des Apuleius wie jeder andere lateinische Text als ein beispielhaftes Textcorpus gehört. Dass seruus hier zum Gegenstand der Analyse erwählt wurde ist kein Zufall, sondern Folge der Resultate, die im vorigen Kapitel erzielt wurden. Dort wurde gezeigt, dass zahlreiche Termini die Personalglieder in den Metamorphosen anzeigen.

Die entsprechende terminologische Bestandesaufnahme ist in der Tabelle im Anhang zu finden, und im Abschnitt C des vorigen Kapitels wurde eine Klassifikation dieser unterschiedlichen Bezeichnungen vorgeschlagen. Eine eingehende Behandlung all dieser Termini an allen Stellen, in denen sie im Roman des Apuleius vorkommen, würde den Rahmen dieser Untersuchung sprengen. Zur Eingrenzung des Materials wurde ein Terminus ausgesucht, um Gegenstand der semantischen Analyse zu sein.

Das Kriterium dieser Wahl war die Relevanz des Terminus. Damit ist keine äußerliche Relevanz gemeint, welche sich auf Daten stützt, die aus anderen Texten gewonnen wurden, sondern eine dem Text des Apuleius selbst immanente Relevanz. Eine der Weisen, die Relevanz eines Terminus für einen Text zu identifizieren, ist die Beobachtung seiner Häufigkeit. An sich selbst ist die Häufigkeit ein abstraktes Kriterium, und sie kann sehr wenig für die strukturelle Relevanz des Terminus in einem Text besagen.

Fruchtbarer scheint hier eine Relativierung der Häufigkeit zu sein, d.h. ihre Beobachtung nicht im Allgemeinen, sondern auf einen Bezugspunkt hin. Dieser Bezugspunkt ist in der vorliegenden Untersuchung der Haushalt. Er ist die ausgebildete Struktur, in welcher das Personal und damit die Beziehungen zwischen Beherrschenden und Beherrschten vorkommen. Deshalb wurde hier versucht, die Häufigkeit der Termini, die Mitglieder des Personals anzeigen, in Bezug auf die in den Metamorphosen vorkommenden und in der Tabelle im Anhang angeführten Haushalte zu beobachten. Die Leitfrage, um den zu analysierenden Terminus zu wählen, war hier also nicht „welcher ist der häufigere Terminus im Text?“, sondern „welcher ist der Terminus, der in der größeren Anzahl von Haushalten vorkommt, die es im Text gibt?“.

Erscheint lt. Verlag 1.1.2009
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
ISBN-10 3-7675-3084-8 / 3767530848
ISBN-13 978-3-7675-3084-3 / 9783767530843
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