Die Lehre von der Mitte (eBook)

Zweisprachige Ausgabe

(Autor)

Lutz Geldsetzer (Herausgeber)

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2010 | 1. Auflage
200 Seiten
Felix Meiner Verlag
978-3-7873-1994-7 (ISBN)

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Die Lehre von der Mitte -  Nagarjuna
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Das Mula-madhyamaka-karika (Die Lehre von der Mitte) ist das Hauptwerk des Nagarjuna. Es ist im ursprünglichen Sanskrit, dann auch in tibetischer und chinesischer Fassung überliefert worden. Die Sanskrit- und die tibetische Version ist in einen umfangreichen Kommentar des Candrakirti (ca. 600 - 650 n. Chr.) eingebettet, die chinesische Übersetzung des Kumarajiva (344 - 413 n. Chr.) in einen ebenso umfangreichen Kommentar des Pingala (spätes 3. bis frühes 4. Jh.), die beide für die Aufnahme in Indien und im weiteren Asien maßgeblich wurden. An sie schließt daher auch das Verständnis dieses Grundtextes des Mahayana-Buddhismus in den Übersetzungen in die neueren Sprachen an. Allerdings hat sich außer dem chinesischen Übersetzer Kumarajiva, dessen Text in dieser Ausgabe zugrundegelegt wird, kein anderer Übersetzer gefunden, der das Lehrgedicht auch in Versform dargeboten hätte. Die Grundlage der Schrift besteht im dogmatischen Anschluss an die Lehre des Buddha vom Leiden aller Wesen in der Welt und an den von Buddha gewiesenen »Heilsweg«, der zur Erlösung vom Leiden führen soll. Das Philosophische der Schrift aber besteht in den originellen Analysen des Nagarjuna, was Leiden überhaupt bedeutet und worin das Ziel des Heilsweges überhaupt bestehen kann. Dazu bietet Nagarjuna eine weit ausgedehnte Gelehrsamkeit auf. Er kennt alle Argumente der brahminischen (hinduistischen) Schulen, ebenso diejenigen seiner buddhistischen Vorgänger und setzt sich mit ihnen auseinander. Der Herausgeber dieser Ausgabe vertritt aber darüber hinaus die begründete These, dass Nagarjuna ersichtlich auch Kenntnisse von der griechischen Philosophie hatte, die ihn zu seinen ungewöhnlichen Argumenten inspirierten.

Nagarjuna (Sanskrit m., ?????????, N?g?rjuna, [na??ga?rd?un?]; ca. 2. Jahrhundert) gilt als die erste historisch bedeutende Persönlichkeit im Kontext des Mah?y?na-Buddhismus. Das zentrale Motiv hinter N?g?rjunas Lehrtätigkeit, die den Grundstein für die 'Schule des Mittleren Weges' (M?dhyamaka) legte und der buddhistischen Philosophie zahlreiche Werke hinterließ, war die Wiederherstellung der Lehre Buddhas, deren Kerngedanke N?g?rjuna zufolge durch die ausufernde Schullehre in einigen Schulen des H?nay?na Gefahr lief, aus dem Blickpunkt zu geraten. N?g?rjuna machte zur Unterstützung seiner Vorgehensweise systematisch Gebrauch von einem besonderen Argumentationswerkzeug, dem 'Urteilsvierkant' (Sanskrit catu?ko?i), mithilfe dessen er logische Widersprüche in den Postulaten seines philosophischen Umfeldes aufzuzeigen und zu dekonstruieren versuchte. Das Ziel dieser Methodik, die durch eine rigorose Zurückweisung von extremen Standpunkten charakterisiert war, lag darin, die buddhistische Lehre wieder als einen konsequenten Weg der Mitte begreifbar zu machen, der alle dem Erkenntnisprozess entgegenwirkende unheilsamen Ansichten - insbesondere den 'Ewigkeitsglauben' (Sanskrit ???vatav?da) und die 'Vernichtungslehre' (Sanskrit ucchedav?da) - grundsätzlich ausschließt, und diese Auffassung gegen die zu seiner Zeit verbreiteten Schulmeinungen zu verteidigen. Die detaillierte Ausarbeitung des Leerheitsbegriffes (Sanskrit ??nyat?) im direkten Zusammenhang mit dem 'Entstehen in Abhängigkeit' (Sanskrit prat?tyasamutp?da) sowie die Weiterentwicklung der Lehre von den 'Zwei Wahrheiten' (Sanskrit satyadvaya) zählen zu den von Nagarjuna geleisteten Beiträgen, die ihn vor allem in den Traditionen des Vajray?na und des Zen nach Buddha zu einem der einflussreichen buddhistischen Denker indischer Herkunft machen.

Nagarjuna (Sanskrit m., नागार्जुन, Nāgārjuna, [naːˈgaːrdʒunɐ]; ca. 2. Jahrhundert) gilt als die erste historisch bedeutende Persönlichkeit im Kontext des Mahāyāna-Buddhismus. Das zentrale Motiv hinter Nāgārjunas Lehrtätigkeit, die den Grundstein für die "Schule des Mittleren Weges" (Mādhyamaka) legte und der buddhistischen Philosophie zahlreiche Werke hinterließ, war die Wiederherstellung der Lehre Buddhas, deren Kerngedanke Nāgārjuna zufolge durch die ausufernde Schullehre in einigen Schulen des Hīnayāna Gefahr lief, aus dem Blickpunkt zu geraten. Nāgārjuna machte zur Unterstützung seiner Vorgehensweise systematisch Gebrauch von einem besonderen Argumentationswerkzeug, dem "Urteilsvierkant" (Sanskrit catuṣkoṭi), mithilfe dessen er logische Widersprüche in den Postulaten seines philosophischen Umfeldes aufzuzeigen und zu dekonstruieren versuchte. Das Ziel dieser Methodik, die durch eine rigorose Zurückweisung von extremen Standpunkten charakterisiert war, lag darin, die buddhistische Lehre wieder als einen konsequenten Weg der Mitte begreifbar zu machen, der alle dem Erkenntnisprozess entgegenwirkende unheilsamen Ansichten - insbesondere den "Ewigkeitsglauben" (Sanskrit śāśvatavāda) und die "Vernichtungslehre" (Sanskrit ucchedavāda) - grundsätzlich ausschließt, und diese Auffassung gegen die zu seiner Zeit verbreiteten Schulmeinungen zu verteidigen. Die detaillierte Ausarbeitung des Leerheitsbegriffes (Sanskrit śūnyatā) im direkten Zusammenhang mit dem "Entstehen in Abhängigkeit" (Sanskrit pratītyasamutpāda) sowie die Weiterentwicklung der Lehre von den "Zwei Wahrheiten" (Sanskrit satyadvaya) zählen zu den von Nagarjuna geleisteten Beiträgen, die ihn vor allem in den Traditionen des Vajrayāna und des Zen nach Buddha zu einem der einflussreichen buddhistischen Denker indischer Herkunft machen.

Cover 1
Inhalt 7
Vorwort 9
Die Lehre von der Mitte 19
Widmung an den Buddha 21
1. Über die Erscheinungen und die vier (aristotelischen) Ursachen 23
2. Über das Beispiel des Gehens 26
3. Über die Sinne, die sogenannten Wahrnehmungsvermögen und ihren Zusammenhang mit dem Wahrnehmenden 31
4. Über die Gestalt als formale Ursache der Körper 33
5. Über den Raum und seine angeblichen Merkmale 35
6. Über den Leidenden und die Leidenserscheinungen 37
7. Über die Merkmale der vier Ursachen der Erscheinungen, insbesondere der Wirkursache 39
8. Über den Täter und sein Handeln 45
9. Über den Träger der Sinneserfahrung 48
10. Das Beispiel des Brennens von Brennstoff 51
11. Über Anfang und Ende, Geburt, Leben und Sterben 54
12. Über das Leiden 56
13. Über die Wesenlosigkeit der Erscheinungen und das Leere 58
14. Über die Identität von Wahrnehmung, Wahrnehmbarem und Wahrnehmendem 60
15. Über die angebliche Substantialität hinter den Erscheinungen 62
16. Über Samsara-Verstrickung und -Befreiung und den Sinn von Nirvana 65
17. Über karmatische Tätigkeit und ihre Vergeltung 67
18. Über das sogenannte Ich bzw. den Atman und das wahre Merkmal der Erscheinungen 73
19. Über die Zeit 76
20. Über die vier Ursachen und Wirkungen, insbesondere über die formale Ursache als Begründung für Folgerungen bzw. Ergebnisse 78
21. Über Werden und Zerfall und den Zusammenhang von Sein und Zeit 83
22. Über den wiederkehrenden und dahingegangenen (ru lai / tathagata) Buddha 87
23. Über die sogenannten Täuschungen 90
24. Über die vier Prinzipien 95
25. Über Nirvana 102
26. Über die formalen Ursachen der Wiedergeburt 106
27. Über die falschen Ansichten vom Ich (wo / atman) 108
Kommentar 115
Bibliographie 189
Namenregister 207
Sachregister 210

Erscheint lt. Verlag 1.10.2010
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Philosophie
Geisteswissenschaften Philosophie Östliche Philosophie
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Buddhismus
Schlagworte Kumarajiva • Lehre des Buddha • Madhjamika-Schule • Mahayana-Buddhismus • Mula-madhyamaka-karika
ISBN-10 3-7873-1994-8 / 3787319948
ISBN-13 978-3-7873-1994-7 / 9783787319947
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