BilderRecht (eBook)
XI, 246 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-642-03877-8 (ISBN)
Wir leben in einer Bilderwelt. Die Folgen sind - im wahrsten Sinn des Worts - unübersehbar. Was bedeutet die Dominanz der Bilder für das Recht? Bisher ist das Recht sehr bilderskeptisch. Das wird kaum so bleiben können, denn wenn sich ein Recht zu weit vom Leben entfernt, wird es über kurz oder lang an Bedeutung verlieren. Welche Chancen und Risiken ergeben sich, wenn Parlamente, Verwaltungen, Gerichte und Anwälte visuell kommunizieren? Der Autor diskutiert die Frage, wie ein BilderRecht aussehen könnte.
Volker Boehme-Neßler, Jahrgang 1962, lebt in Berlin. Er ist habilitierter Jurist und promovierter Politikwissenschaftler. Nach seinem Studium war er mehrere Jahre als Rechtsanwalt tätig. Seit 1998 ist er Professor für Öffentliches Recht und Europarecht an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Sein Interesse gilt den Schnittstellen - zwischen Recht und Gesellschaft, zwischen Wissenschaft und Praxis, zwischen Natur und Kultur und zwischen Mensch und Technik.
Volker Boehme-Neßler, Jahrgang 1962, lebt in Berlin. Er ist habilitierter Jurist und promovierter Politikwissenschaftler. Nach seinem Studium war er mehrere Jahre als Rechtsanwalt tätig. Seit 1998 ist er Professor für Öffentliches Recht und Europarecht an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Sein Interesse gilt den Schnittstellen – zwischen Recht und Gesellschaft, zwischen Wissenschaft und Praxis, zwischen Natur und Kultur und zwischen Mensch und Technik.
Zwischen Technophilie und Technophobie: Kultur, Technik und Recht 11
1.1 Wechselwirkungen – Technik und Kultur 11
1.1.1 Technik: Das Produkt von Kultur? 12
1.1.2 Kultur: Das Produkt von Technik? 14
1.2 Technologischer Imperativ oder Gestaltungsmacht des Rechts? 18
1.2.1 Die normative Kraft des Technischen. Wie Technik das Recht ändert 18
1.2.2 Die technische Kraft des Normativen. Wie Recht die Technik ändert 21
Literatur 26
KulturTechnik und Recht - Die Schrift als Beispiel 30
2.1 Sprache als Denkwerkzeug 30
2.2 Vom Sprechen zum Schreiben 32
2.2.1 Schriftlose Gesellschaften: Denken ohne Schreiben 32
2.2.2 Literale Gesellschaften: Denken durch Schreiben 36
2.3 Gutenberg – und die Folgen 40
2.3.1 Die Manuskriptkultur: Das Buch als Einzelstück 41
2.3.2 Gutenbergs Revolution: Das Buch als Massenmedium 41
2.3.3 Demokratie ohne Bücher? 43
2.4 Recht sprechen oder Gesetze schreiben – Vom gesprochenen zum geschriebenen Recht 44
2.4.1 Die Herrschaft des Rechts 45
2.4.2 Das Ich wird wichtig – Gleichheit und subjektive Rechte 46
2.4.3 Schriftliche Rechtsquellen – und die Folgen 49
2.4.4 Gerichtsverfahren – Reduktion der Welt und klare Entscheidung 52
2.4.5 Eine ambivalente Bilanz 54
Literatur 57
Die Macht der Bilder 63
3.1 Pictorial Turn – von der Schriftkultur zur Bildkultur 63
3.2 Das Ende der Schrift? 65
3.3 Was ist ein Bild – und wozu dient es? 66
3.4 Abbilden oder Konstruieren: Wie werden Bilder rezipiert? 70
3.5 Bilder als Kommunikationswerkzeuge 72
3.5.1 Tempo, Tempo – Die Geschwindigkeit visueller Kommunikation 72
3.5.2 Bilder anschauen – Die Konkretheit visueller Kommunikation 73
3.5.3 Ich mache mir ein Bild – Die Subjektivität der visuellen Kommunikation 74
3.5.4 Exkurs: Kollektives Gedächtnis 76
3.5.5 Bilder berühren – Die Emotionalität visueller Kommunikation 77
3.5.6 Was will uns der Maler sagen? Die Vieldeutigkeit visueller Kommunikation 82
3.5.7 Auf einen Blick – Prägnanz in der visuellen Kommunikation 85
3.6 Ein Bild oder tausend Worte? – Zur Überlegenheit von Bildern 86
3.6.1 Doppelte Encodierung wie Bilder verarbeitet werden 87
3.6.2 Biologische Basis: Hierarchie der Sinne 87
3.6.3 Bilder sind besser! Sind Bilder besser? 89
3.6.4 Bilder: Kommunikation ohne Grenzen? 89
3.7 Alle Bilder lügen? 91
3.7.1 Glaubwürdigkeit von Bildern – eine Illusion? 91
3.7.2 Photoshop & Co. – Bildmanipulation in Zeiten der Digitalisierung
3.7.3 Gesundes Misstrauen – Zur Einschätzung von Bildern im digitalen Zeitalter 95
3.8 Schrift und Bild: Kongruenz und Konkurrenz 97
3.8.1 Sprachbilder – Zur Bildhaftigkeit der Sprache 97
3.8.2 Bildergeschichten – Zur Erzählkunst der Bilder 99
3.8.3 Kongruenz und Konkurrenz 101
3.9 Die Anarchie der Bilder 102
3.9.1 Worte versus Bilder – Kontrolle oder Freiheit? 102
3.9.2 Bilderskepsis des Rechts – Reaktion auf die Anarchie der Bilder? 105
Literatur 105
Recht und Bilder – eine schwierige Beziehung 116
4.1 Wo sind die Bilder geblieben? – Modernes Recht ohne Bilder 116
4.1.1 Zwischen Idolatrie und Ikonoklasmus – Das Bild in der Gesellschaft 116
4.1.2 Tiefe Skepsis – modernes Recht und Bilder 120
4.1.3 Sola Scriptura – Das logozentrische Vorurteil des Rechts 122
4.2 Symbole – Auf der Suche nach den Bildern im Recht 123
4.2.1 Symbole 123
4.2.2 Symbole im Recht 124
4.2.3 Symbolisches Recht 128
4.3 Immer öfter – Bilder im modernen Recht 131
4.4 Der fremde Blick – Bilder vom Recht 134
4.4.1 (Rechts)Bild und (Rechts)Wirklichkeit 135
4.4.2 Richterin Barbara Salesch lässt grüßen 137
4.4.3 Die Öffentlichkeit als Richter? Recht unter dem Druck der öffentlichen Meinung 139
4.4.4 Vertrauensverlust? Wenn das Recht die Erwartungen enttäuscht 142
4.5 Überzeugungskraft – Chancen visueller Rechtskommunikation 145
4.5.1 Bilder als Eye-catcher: mehr Aufmerksamkeit für das Argument 145
4.5.2 Form follows function? Bilder in der juristischen Formensprache 146
4.5.3 Schnelles Recht ist gutes Recht: Beschleunigung der Rechtskommunikation 148
4.5.4 Widerspruch zwecklos. Der Imperativ der Bilder 149
4.5.5 Darf man Bildern glauben? Bilder als Beweise 150
4.6 Abschied von der Abstraktion? 151
4.6.1 Abstraktion im Recht – Bedeutung und Grenzen 151
4.6.2 Die Einzelfallabwägung – Das Gegenteil von Abstraktion 152
4.6.3 Gesichter und Geschichten – Die Personalisierung des Rechts 153
4.7 Angst vor Nähe? Emotionen in der Rechtskommunikation 156
4.8 Unordentliches Denken? – Sukzessivität und Assoziativität 157
Literatur 158
Unscharfe Kommunikation: Komposition und Inszenierung des Rechts 170
5.1 Unscharfe Steuerung – Wie lässt sich visuelle (Rechts)Kommunikation steuern? 170
5.2 Inszenierung und Komposition – die klassischen Mittel visueller Kommunikation 172
5.2.1 Malerei, Grafik, Fotografie – Wie werden Bilder komponiert? 172
5.2.2 Theater, Film, Fernsehen – Wie werden bewegte Bilder inszeniert? 173
5.2.3 Drama, Baby, Drama! – Visuelle Kommunikation im Fernsehen 175
5.3 Die Bildwissenschaften als Lehrmeister – die Komposition von Rechts-Bildern 176
5.4 Angewandte Theaterwissenschaften – die Inszenierung juristischer Prozesse 178
5.4.1 Inszenierung des Rechts – wozu? 178
5.4.2 Seriosität und Authentizität – Die Inszenierung von Recht 181
5.4.3 Rituale – Zur Verdichtung von Inszenierungen 186
5.4.4 Rechtsrituale – Inszenierung und Emotion im Recht 191
5.5 Anspruch und Wirklichkeit: Gefährliche Inszenierungen 195
Literatur 197
Bilder verstehen – Die Auslegung visueller Rechtskommunikation 205
6.1 Was tun? – Zur Überforderung der juristischen Dogmatik 205
6.2 Lernen von der Kunstgeschichte – Was können uns Bilder sagen? 206
6.3 Lernen von der Theatertheorie – die Auslegung bewegter Rechtsbilder 209
6.3.1 Wie sind bewegte Bilder zu verstehen? 209
6.3.2 Inszenierungsanalyse – eine neue juristische Auslegungsmethode 211
6.4 Kein Zufall, sondern Notwendigkeit – Grenzüberschreitung bei der Auslegung 213
Literatur 213
BilderRecht – Recht als Drama? 215
7.1 Entertainment – Bilder in den Medien 215
7.1.1 Schnittmengen – Logik der Bilder und Logik des Boulevards 215
7.1.2 The show must go on – Die Logik des Fernsehens 216
7.1.3 Zwischen Aufklärung und Volksverdummung – Chance und Risiko des Unterhaltungsparadigmas 221
7.2 Politik als Drama – ein (abschreckendes?) Beispiel 223
7.2.1 Symbiose – Politik und Fernsehen 223
7.2.2 Theatralisierung – Eine andere Politik 227
7.2.3 Politainment: Weniger Demokratie – oder mehr? 228
7.3 Recht als Entertainment? – Die Unterhaltungslogik und das Recht 230
7.3.1 Quote machen mit Recht? 230
7.3.2 Eine Spekulation: Skandal und Recht 232
7.3.3 Begrenzte Unabhängigkeit – Medien- und Bildresistenz des Rechts 232
Literatur 235
Worte und Bilder im Recht – Auf der Suche nach dem verlorenen Gleichgewicht 240
8.1 Schrift und Text: Grundlage der Rechtsordnung? 240
8.2 Bilder im Recht – Chancen und Risiken 241
8.3 Worte und Bilder – sinnvolle Ergänzung und wechselseitige Stärkung 242
8.4 Bilder oder nicht? Das Recht im Dilemma 243
Literatur 244
Erscheint lt. Verlag | 3.12.2009 |
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Zusatzinfo | XI, 246 S. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Sprachwissenschaft |
Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika | |
Recht / Steuern ► Öffentliches Recht | |
Recht / Steuern ► Privatrecht / Bürgerliches Recht ► Medienrecht | |
Schlagworte | Inszenierung von Recht • Kommunikation • Recht • Rechtskommunikation • Recht und Bilder • Recht und Fernsehen • Visuelle Rechtskommunikation • Wort/Bild-Balance im Recht |
ISBN-10 | 3-642-03877-8 / 3642038778 |
ISBN-13 | 978-3-642-03877-8 / 9783642038778 |
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