Bildung als Privileg (eBook)

Erklärungen und Befunde zu den Ursachen der Bildungsungleichheit
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2010 | 4. Aufl. 2010
X, 428 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-92484-7 (ISBN)

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Bildung als Privileg -
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Im Anschluss an kontroverse Diskussionen über dauerhafte Bildungsungleichheiten stellt das Buch detailliert aus sozialwissenschaftlicher Perspektive zentrale Ursachen für sozial ungleiche Bildungschancen in den Mittelpunkt der Betrachtung. Daher werden der aktuelle Stand empirischer Bildungsforschung diskutiert und neue Analysen vorgelegt. Ziel ist es, in systematischer Weise soziale Mechanismen aufzuzeigen, die zur Entstehung und Reproduktion von Bildungsungleichheiten beitragen.

Prof. Dr. Rolf Becker ist Direktor und Professor für Bildungssoziologie am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Bern. Prof. Dr. Wolfgang Lauterbach ist Professor für Sozialwissenschaftliche Bildungsforschung am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Potsdam.

Prof. Dr. Rolf Becker ist Direktor und Professor für Bildungssoziologie am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Bern. Prof. Dr. Wolfgang Lauterbach ist Professor für Sozialwissenschaftliche Bildungsforschung am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Potsdam.

Vorwort zur vierten und aktualisierten Auflage 5
Vorwort zur dritten Auflage 6
Vorwort zur zweiten und aktualisierten Auflage 7
Vorwort zur ersten Auflage 8
Inhalt 9
Bildung als Privileg – Ursachen, Mechanismen, Prozesse und Wirkungen 11
1. Dauerhafte Bildungsungleichheiten als soziale Frage 11
2. Theorien und Modelle zur Erklärung von Bildungsungleichheiten 15
3. Beiträge des Buches 35
Literatur 43
Bildung als Privileg und Fluch – zum Zusammenhang zwischen lebensweltlichen und institutionalisierten Bildungsprozessen 50
1. Einleitung 50
2. Sozialisationstheoretische Grundlagen: Differenzen zwischen institutionalisierter und lebensweltlicher Bildung 51
3. Zur ungleichheitstheoretischen Bestimmung von Bildung: Bildung als Privileg und Bildung als Fluch 53
4. Lebensweltliche Bildungsrealitäten und institutionelle Bildungsansprüche: drei exemplarische Analysen 54
5. Schlussfolgerungen 71
Literatur 74
Soziale Ungleichheit im Bildungsverlauf: zum Verhältnis von Bildungsinstitutionen und Entscheidungen 78
1. Einleitung 78
2. Dimensionen empirischer Befunde zur sozialen Differenzierung beim Bildungserwerb 79
3. Grundprobleme der Analyse von sozialen Bildungsungleichheiten 84
4. Elemente einer entscheidungsorientierten Analyse 89
5. Fazit 100
Literatur 102
Soziale Ungleichheit und Kinderbetreuung – Eine Analyse der sozialen und ökonomischen Determinanten der Nutzung von Kindertagese 106
1. Einleitung 106
2. Theoretische Vorüberlegungen 107
3. Die Kinderbetreuungssituation in Deutschland 111
4. Empirische Analysen 115
5. Schlussfolgerungen 120
Literatur 123
Bildungseffekte vorschulischer Erziehung und Elementarbildung – Bessere Bildungschancen für Arbeiterund Migrantenkinder?* 128
1. Einleitung 128
2. Theoretischer Hintergrund 130
3. Messung und Interpretation der Wirksamkeit von vorschulischer Bildung – theoretische, methodische und statistische Schwierigk 137
4. Daten und Variablen 139
5. Empirische Ergebnisse 142
6. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 152
Literatur 155
Soziale Ungleichheit von Bildungschancen und Chancengerechtigkeit – eine Reanalyse mit bildungspolitischen Implikationen 160
1. Einleitung 160
2. Theoretische Grundlagen 164
3. Datenbasis 171
4. Empirische Befunde 173
5. Zusammenfassung und Schlussfolgerung 182
Literatur 185
Die Zurückgelassenen – die soziale Verarmung der Lernumwelt von Hauptschülerinnen und Hauptschülern 189
1. Einleitung: Weniger Hauptschülerinnen und Hauptschüler – ein Erfolg oder Problem für das deutsche Schulsystem? 189
2. Wer bleibt ‚unten’? – Eine verlorengegangene Frage der Bildungssoziologie 193
3. Die Schule als Sozialisationskontext 194
4. Datengrundlage und Operationalisierungen 196
5. Empirische Analysen 201
6. Die soziale Verarmung der Hauptschule und ihre bildungspolitischen Konsequenzen 210
Anhang 213
Literatur 214
Bildungschancen und Bildungs(miss)erfolg von ausländischen Schülern oder Schülern aus Migrantenfamilien im System schulischer Bi 218
1. Einleitung 218
2. Art und Ausmaß der Nachteile von Schülern aus Migrantenfamilien bzw. ausländischen Schülern gegenüber deutschen Schülern an a 220
3. Erklärungen für die Nachteile von ausländischen Schülern und ihre empirische Überprüfung 224
4. Implikationen für die Bildungspolitik 236
Literatur 238
Der Beitrag von Schule und Lehrern zur Reproduktion von Bildungsungleichheit 243
1. Einleitung 243
2. Grundlagen 246
3. Sozialisationsprozess und (rationale) Bildungsentscheidung 248
4. Forschungsstand und Forschungslücken 254
5. Perspektiven 264
Literatur 268
Berufliche Ausbildung und der Übergang in den Arbeitsmarkt 272
1. Einleitung 272
2. Strukturmerkmale von Beruf und Berufsbildung in Deutschland 274
3. Ausbildung, Beruf und soziale Ungleichheit 276
4. Wandel des Bildungsverhaltens und der sozialen Strukturen des Ausbildungszugangs 283
5. Soziale Strukturen des Berufszugangs – Verschlechterte Berufseinstiegschancen für Absolventen des dualen Systems? 287
6. Schlussfolgerungen und Ausblick 291
Literatur 294
Weshalb gibt es so wenige Arbeiterkinder in Deutschlands Universitäten? 300
1. Einleitung 300
2. Die deutsche Situation: niedrige Hochschulquote und hohe soziale Ungleichheit 302
3. Institutionelle Optionen und Bildungswahl nach dem Abitur 306
4. Zur Entwicklung der sozialen Selektivität in der höheren Bildung 308
5. Soziale Ungleichheit bei Abiturienten und Hochschulabsolventen und ihre Entwicklung 312
6. Das Bildungsgeschehen nach dem Abitur 322
7. Fazit 332
Literatur 337
Soziale Ungleichheit im Zugang zu beruflicher Weiterbildung 340
1. Einleitung 340
2. Entwicklung der allgemeinen Weiterbildungsbeteiligung 341
3. Ausgestaltung, Zielsetzung und subjektiver Nutzen berufsbezogener Weiterbildungsmaßnahmen 348
4. Determinanten der Weiterbildungsteilnahme und Implikationen für die soziale Ungleichheit beim Zugang zu Weiterbildung 359
5. Zusammenfassung und Ausblick 367
Literatur 369
Intendierte und nicht intendierte Folgen von Bildungspolitik – eine Simulationsstudie über die sozialstrukturellen Grenzen polit 371
1. Einleitung 371
2. Ein Modell der kollektiven Schullaufbahnen 373
3. Ziele und Ausgangsbedingungen des Modells 379
4. Simulationsresultate 382
Satz 1: 392
Satz 2: 396
5. Zusammenfassung: Zielverwirklichung in der Bildungspolitik – ein ungewisses Geschäft 397
Mathematischer Anhang 399
Literatur 404
Verringerung sozialer Ungleichheiten von Bildungschancen durch Chancenausgleich? Ergebnisse einer Simulation bildungspolitischer 406
1. Was könnte man gegen Bildungsarmut und Bildungsungleichheit tun? 406
2. Theoretische Überlegungen 407
3. Datengrundlage 411
4. Empirische Befunde 412
5. Fazit und Schlussfolgerung 421
Literatur 426
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 430

Berufliche Ausbildung und der Übergang in den Arbeitsmarkt (S. 272-273)

Dirk Konietzka

1. Einleitung

Der Zusammenhang von beruflicher Bildung und sozialer Ungleichheit in Deutschland wurde im Lauf der letzten Jahrzehnte aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert. In den 1960er Jahren stand im Zusammenhang mit der fachwissenschaftlichen Konsolidierung der Berufsbildungsforschung die Auseinandersetzung mit dem Erbe der hergebrachten Berufspädagogik im Vordergrund (vgl. Stratmann 1991). Dominante Themen waren das Lehrlingssystem als Hort der Ausbeutung und die unzureichende demokratische Kontrolle der beruflichen Bildung. Mit der Gewichtszunahme der empirischen Arbeits- und Berufsforschung wurden in den 1970er Jahren verstärkt Fragen der Reproduktion sozialer Ungleichheit über das Berufssystem und Muster milieuspezifischer Berufswahl untersucht (Lempert 1971; Müller 1975; Beck et al. 1979).

In den 1980er Jahren rückten Probleme zunehmender Arbeitslosigkeit und verschlechterter Ausbildungs- und Berufszugangschancen von benachteiligten Gruppen immer mehr in das Zentrum der Forschung (vgl. Heinz et al. 1987). Seit den 1990er Jahren haben sich im Zusammenhang mit einem verstärkten Fokus auf Bildungsübergänge die Problemperspektiven u.a. auf geschlechtsspezifische Ungleichheiten, gering qualifizierte Schulabgänger, Migranten(kinder) sowie regionale Ungleichheiten des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes (insbesondere zwischen Ost und West) gerichtet.

Nicht zuletzt haben internationale Differenzen von Bildungssystemen und Übergangsmustern von der Schule in den Beruf eine zunehmende Aufmerksamkeit erhalten (u.a. Shavit und Müller 1998; Müller und Gangl 2004). Bei systematischer Betrachtung lassen sich zwei unterschiedliche Ebenen des Zusammenhangs von beruflicher Ausbildung und sozialer Ungleichheit unterscheiden. Auf der makrosoziologischen Ebene stehen Strukturmerkmale und Regulierungsprinzipien des (beruflichen) Bildungssystems mit den damit einhergehenden sozialen Zugangs-, Berechtigungs- und Ausschlussregeln im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Die Mikroperspektive richtet sich dagegen vor allem auf die Prozesse und Mechanismen, welche Individuen aufgrund ihrer sozialen Herkunft, ihrer Geschlechtszugehörigkeit und/oder ihrer Ressourcenausstattung in unterschiedliche Berufe und auf diesem Weg in ungleiche soziale Positionen befördern. Handlungstheoretisch betrachtet stehen individuelle Akteure zu bestimmten Zeitpunkten im Lebensverlauf vor Entscheidungen über Bildungsalternativen. Strukturelle Merkmale des Bildungssystems wirken als Rahmenbedingungen auf die Bildungs- und Ausbildungsentscheidungen der Personen ein. Insofern bedürfen Aussagen über die ungleichheitsstrukturierende Wirkung des Bildungssystems einer Spezifizierung individueller Entscheidungen. In diese gehen u. a. Kalkulationen über Bildungsziele und -erfolge ein, die wiederum sozialstrukturell unterschiedlich ausfallen können (vgl. Becker 2000a).

Die Rahmenbedingungen von Bildungsentscheidungen werden wesentlich von der Institutionenstruktur des Bildungssystems und deren Zugangsregeln definiert. Die für diesen Beitrag zentrale Frage ist, ob und über welche Prozesse das Ausbildungssystem soziale Ungleichheit produziert und reproduziert, d. h. individuelle Ressourcen- und/oder Herkunftsungleichheiten verstärkt, mildert oder transformiert und welche Folgen dies für den anschließenden Übergang in den Arbeitsmarkt hat.

Im Rahmen dieses Beitrags können allerdings nur ausgewählte Gesichtspunkte des komplexen Wirkungsgefüges von Merkmalen des Bildungssystems und sozial ungleichen Handlungsbedingungen und -folgen diskutiert werden. Ich werde den Schwerpunkt auf Aspekte sozialer Ungleichheit beim Zugang zum beruflichen Bildungssystem und beim Übergang in den Arbeitsmarkt sowie deren Veränderungen in den letzten Jahrzehnten legen. Die Frage der Reproduktion intergenerationaler Ungleichheit durch das berufliche Bildungssystem werde ich nur streifen, da diese nur im Gesamtkontext des ‚trackings’ des Bildungssystems und des Gesamtgefüges institutioneller Übergangs- und Anschlussmöglichkeiten abgeschätzt werden kann.

Erscheint lt. Verlag 30.6.2010
Zusatzinfo X, 428 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften Pädagogik Bildungstheorie
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Arbeiterkinder • Arbeitsmarkt • Bildung • Bildungschancen • Bildungsforschung • Bildungspolitik • Bildungssystem • Bildungsungleichheit • Chancengerechtigkeit • Gerechtigkeit • Institutionen • Soziale Ungleichheit • Sozialwissenschaft • sozialwissenschaftlich • Weiterb
ISBN-10 3-531-92484-2 / 3531924842
ISBN-13 978-3-531-92484-7 / 9783531924847
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