Mehrsprachigkeit im vereinten Europa (eBook)

Transnationales sprachliches Kapital als Ressource in einer globalisierten Welt
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2010 | 2010
244 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-92036-8 (ISBN)

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Mehrsprachigkeit im vereinten Europa - Jürgen Gerhards
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Globalisierung und die fortschreitende Verflechtung der Mitgliedsländer der Europäischen Union führen zu neuen Anforderungen an und Chancen für die Bürger in Europa. Wollen diese am Europäisierungsprozess partizipieren, indem sie z. B. im Ausland studieren oder arbeiten, dann müssen sie die Sprache des jeweiligen Landes sprechen. Transnationales sprachliches Kapital wird damit zu einer zentralen Ressource der Teilhabe am Europäisierungsprozess.
Jürgen Gerhards rekonstruiert die Rahmenbedingungen, unter denen Mehrsprachigkeit zu einer zentralen Ressource geworden ist. Auf der Grundlage einer Umfrage in 27 Ländern der EU analysiert er die Fremdsprachenkompetenz der Bürger Europas; dabei gelingt es ihm, die enormen Unterschiede, die sich in der Ausstattung mit transnationalem sprachlichen Kapital zwischen und innerhalb der Länder zeigen, systematisch zu erklären. Gerhards plädiert für eine radikale Umkehr in der Sprachenpolitik der EU, indem er sich für die verbindliche Einführung des Englischen als 'lingua franca' in Europa ausspricht.


Professor Dr. Jürgen Gerhards ist Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin.

Professor Dr. Jürgen Gerhards ist Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin.

Inhalt 6
Vorwort 8
1 Die Fragestellung 9
2 Der konzeptionelle Rahmen 20
2.1 Die Bedeutung der Sprache für Prozesse der Vergesellschaftung und Vergemeinschaftung 22
2.1.1 Definition von Sprache 22
2.1.2 Sprache als Kapital: Die zentralen gesellschaftlichen Funktionen von Sprache 26
2.1.2.1 Sprachkompetenz und Vergesellschaftung: Sprache als instrumentelles Kapital 27
2.1.2.2 Sprachkompetenz und Vergemeinschaftung: Sprache als symbolisches Kapital 36
a) Sprache und Gemeinschaft in sozialpsychologischer Perspektive 37
b) Sprache und die Identifikation mit unterschiedlichen Gemeinschaften 43
2.1.3 Transnationales sprachliches Kapital und seine wachsende Bedeutung 48
2.2 Kritik des „linguistic turn“ in der soziologischen Theoriebildung 54
2.2.1 Habermas’ Theorie des kommunikativen Handelns 55
2.2.2 Niklas Luhmanns Systemtheorie 58
2.2.3 Die verstehende Soziologie: Alfred Schütz, Peter L. Berger, Thomas Luckmann und die neuere Wissenssoziologie 65
3 Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen 79
3.1 Institutionalisierte Sprachenordnung: Nationalstaatsbildung und sprachliche Homogenisierung, Weltgesellschaft und die Hegemonie des Englischen 80
3.1.1 Allgemeine Mechanismen des Sprachenwandels 81
3.1.2 Nationalstaatsbildung und sprachliche Homogenisierung 83
3.1.3 Weltgesellschaft und die Hegemonie des Englischen 95
3.2 Die Europäisierung und Globalisierung der nationalstaatlich verfassten Gesellschaften Europas 104
3.2.1 Europäisierung als Aufbau eines europäischen Herrschaftsverbandes 105
3.2.2 Europäisierung als territoriale Ausdehnung des Herrschaftsraums 110
3.2.3 Europäisierung als die rechtliche Schaffung eines einheitlichen europäischen Sozialraumes 110
3.2.4 Europäisierung als Transnationalisierung der Gesellschaften der Mitgliedsländer 113
3.2.5 Globalisierung der Mitgliedsländer der Europäischen Union 121
3.3 Die Sprachpolitik der Europäischen Union 124
3.3.1 Akzeptanz der Multilingualität 125
3.3.2 Schutz und Stärkung der Minderheitensprachen 136
3.3.3 Förderung der Mehrsprachigkeit der Bürger 143
4 Transnationales sprachliches Kapital der Bürger in den Ländern der Europäischen Union 148
4.1 Deskriptive Befunde: Die Mehrsprachigkeit der Bürger der EU 149
4.2 Die Erklärung der Unterschiede in der Verfügung über transnationales sprachliches Kapital 159
4.2.1 Ein Modell zur Erklärung der Verfügung über transnationales sprachliches Kapital 160
a) Das Kernmodell: Fremdsprachenerwerb als Investitionsentscheidung 161
b) Gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die den Fremdsprachenerwerb beeinflussen 163
4.2.2 Hypothesen zur Erklärung der Verfügung über transnationales sprachliches Kapital und ihre empirische Überprüfung 166
a) Institutionalisierte Sprachenordnung und die Anzahl der Amtssprachen 168
b) Verbreitung der Muttersprache und der Kommunikationsnutzen einer Fremdsprache 169
c) Größe eines Landes und Fremdsprachenkompetenz 170
d) Modernität der Gesellschaft und transnationales sprachliches Kapital 172
e) Alter und Mehrsprachigkeit 176
f) Klassen, Klassenfraktionen, Berufspositionen und Mehrsprachigkeit 178
g) Institutionalisiertes kulturelles Kapital (Bildung) und Mehrsprachigkeit 183
h) Ausländische Herkunft des Befragten bzw. seiner Eltern und transnationales sprachliches Kapital 185
i) Identifikation mit dem Herkunftsland und transnationales linguistisches Kapital 186
j) Multivariate Überprüfung der Ergebnisse 188
4.2.3 Hypothesen zur Erklärung der Englischkompetenz der Bürger und ihre empirische Überprüfung 191
a) Bipolare Weltordnung und Englischkompetenz 194
b) Linguistische Distanz zwischen Muttersprache und Englisch und die Kosten des Fremdsprachenerwerbs 196
c) Eigendynamik der Zunahme des Kommunikationsnutzens von Englisch 198
d) Multivariate Überprüfung der Hypothesen 199
4.3 Zusammenfassung und eine Prognose, wie sich die Mehrsprachigkeit der Bürgern entwickeln wird 203
5 Ausblick: Ein Plädoyer für eine veränderte Sprachpolitik der Europäischen Union 210
Literatur 224

Erscheint lt. Verlag 3.8.2010
Reihe/Serie Neue Bibliothek der Sozialwissenschaften
Neue Bibliothek der Sozialwissenschaften
Zusatzinfo 244 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Europa • Europäischen Union • Europäische Union (EU) • Europäisierung • Fremdsprache • Fremdsprachenkompetenz • Integratrion • Kapital • Media research • Mehrsprachigkeit • Nation • Sprachpolitik • transnational • Transnationalisierung • Werte • Wertewandel
ISBN-10 3-531-92036-7 / 3531920367
ISBN-13 978-3-531-92036-8 / 9783531920368
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