Alternative Weltordnungsmodelle? (eBook)

IB-Diskurse in China

(Autor)

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2010 | 2010
375 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-92329-1 (ISBN)

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Alternative Weltordnungsmodelle? - Nele Noesselt
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Dr. Nele Noesselt ist Akademische Rätin für Ostasienwissenschaft / Sinologie (Schwerpunkt chinesische Politik) an der Universität Göttingen.

Dr. Nele Noesselt ist Akademische Rätin für Ostasienwissenschaft / Sinologie (Schwerpunkt chinesische Politik) an der Universität Göttingen.

Inhalt 6
Verwendete Abkürzungen 11
Verzeichnis der Tabellen 12
Einleitung 13
Vorbetrachtungen 19
I. Theorie-Dilemma 19
1.1. Theoriekonstruktionen jenseits des Zentrums? 21
1.2. Forschungsstand 25
1.3. Theorie und Ideologie 30
1.4. Theorie und Praxis im chinesischen Kontext 38
1.5. Analyse-Strukturen und Arbeitshypothesen 42
Feldstrukturen 49
II. Bestandsaufnahme des Feldes 49
2.1. Periodisierung 49
2.1.1. Zwei-Phasen-Modell (Yu Zhengliang / Chen Yugang) 51
2.1.2. Drei-Phasen-Modell (Ni Shixiong / Xu Jia) 56
2.1.3. Fünf-Phasen-Modell (Wang Yizhou) 61
2.1.4. Institutionalisierung 64
2.2. Strömungen der chinesischen IB-Forschung 67
2.2.1. Marxistische Strömungen 70
2.2.2. Realistische Strömungen 72
2.2.3. Konstruktivismus 74
2.2.4. Neoinstitutionalismus und Regime-Theorie 75
2.2.5. Internationale Politische Ökonomie 77
2.3. Vor-, Gegen-und Zerrbilder der chinesischen IB-Theorie 78
2.3.1. Chinesische Betrachtungen der russischen Theorieund Strategiebildung 79
2.3.2. Bedingungslose Übernahme „westlicherfi IB:Japan 82
2.3.3. Lateinamerika als Vorbild der Peripherie? 82
2.3.4. „Westlichefi Alternative: De Englische Schule der IB 84
2.3.5. Hintergrund Parochialismus-Vorwurf 86
2.3.6. Wettstreit der hundert Schulen? 88
2.4. Partikulare Analysemodelle der chinesischen IB-Forschung? 90
2.4.1. Chinesische Analyse-Einheit: shidai 90
2.4.2. Konstruierte Pfadabhängigkeit 93
2.5. Freiräume und Rahmenvorgaben 96
2.6. Selbstbetrachtungen des Feldes 102
2.6.1. Konzeption einer eigenständigen chinesischen IB-Theorie? 110
2.6.2. Dimensionen 113
2.6.3. Funktionen 119
2.6.4. „Chinesische" IB-Modelle: Contra und Pro 121
2.7. Zwischenbilanz 129
Theoriebausteine: Zwischen Ontologie und Epistemologie 133
III. Systemstrukturen 141
3.1. Weltmodelle chinesischer Politiker 141
3.1.1. Lager-und Zonenbildung 143
3.1.2. Drei-Welten-Theorie 147
3.2. Internationales System 151
3.2.1. Multipolarität 152
3.2.2. Polare Weltkonzeptionen: Strukturvergleich 153
3.3. Wandel des internationalen Systems? 159
3.3.1. Chinesischer Blick auf die Rolle der USA: Struktureller Konservatismus 162
3.3.2. Strategie als Strukturelement 163
3.4. Ordnungsideale des alten China 166
3.4.1. Das Tianxia-Modell im 21. Jahrhundert 169
3.5. Ordnungsideale des „neuen" China 171
3.5.1. Demokratisierung der internationalen Beziehungen 173
3.5.2. Wandel des chinesischen Sicherheitsbegriffs 174
3.6. Post-Westfälisches Staatensystem? 177
3.7. Zwischenbilanz 179
IV. Ordnungsprinzip: Harmonie 181
4.1. Harmonische Gesellschaft 181
4.2. Harmonische Welt 184
4.3. Harmonie-Kontroversen chinesischer Politikwissenschaftler 187
4.4. Beijing Consensus 191
4.5. Exkurs: Modelle der ausgehenden Kaiserzeit und ihre Spiegelbilder in der Gegenwart 198
4.6. Zwischenbilanz 207
V. Krieg und Frieden 209
5.1. Friedlicher Aufstieg: Strategie oder Theorie? 210
5.1.1. Politische und politikwissenschaftliche Definitionen 215
5.2. Der „Friedliche Aufstieg": Legitimierungsstrategie im internationalen Kontext 218
5.3. Kritik und Gegenkritik 224
5.4. Chinesische Stellungnahmen zu den westlichen Friedensmodellen144 229
5.5. Fixpunkte der chinesischen Friedensentwürfe147 232
5.6. Zwischenbilanz 239
VI. Akteursebene 241
6.1. Akteurs-Konzeptionen: Chinesische 159 Alternativen zu „westlichen" Kategorisierungsmodellen? 243
6.2. Nationale Interessen und Positionierungsstrategien 250
6.3. Machtbegriff 256
6.4. Globalisierung 260
6.4.1. Globale Formen des Regierens 266
6.4.2. Sonderfall Taiwan? 270
6.5. Regionalisierung 272
6.6. Zwischenbilanz 273
Wirkungszusammenhänge und Hintergründe 275
VII. Wirkungsebenen der chinesischen IB-Theoriesuche 275
7.1. Theorie und Praxis 278
7.2. Internationale Beziehungen – Außenpolitik – Diplomatie 281
7.3. Konstruktion nationaler Export-Images 291
7.4. Soft Power und Kulturdiplomatie 299
7.5. Nation-Building 303
7.6. Zwischenbilanz 306
VIII. Schlussbetrachtungen 309
8.1. Implikationen 309
8.2. Conclusio und Ausblick 313
Bibliographie 335

Theoriebausteine: Zwischen Ontologie und Epistemologie (S. 135-136)

Der Grad der Institutionalisierung und der Autonomie des Feldes der chinesischen IB-Forschung allein sagt noch nichts über die Existenz einer eigenständigen wissenschaftlichen Modellbildung im chinesischen Kontext aus. Und der Begriff der „chinesischen IB-Theorie“ beziehungsweise einer „IB-Theorie mit chinesischen Charakteristika“ steht zunächst nur für eine abstrakte Zielvorgabe der chinesischen IB-Forschung, über den gegenwärtigen Zwischenstand, die einzelnen Schritte und Strategien zur Zielerreichung wird hiermit noch keine Aussage getroffen.

Obwohl die chinesischen Theorie-Aventuren nunmehr seit über zwanzig Jahren andauern, ist allem Anschein nach hieraus bislang noch keine in sich geschlossene Theoriemodellbildung hervorgegangen. Weiterhin verharren die innerchinesischen Debatten bei epistemologischen und methodologischen Fragestellungen und konzipieren in Kenntnis des ZK-Dokuments von 2004 (ZK 05- 01-2004, vergl. 2.5.) Rahmenbedingungen für die Konstruktion einer „chinesischen“ IB-Theorie.

Wenn aber der Theoriemodellbildung eine derart zentrale Funktion innerhalb der chinesischen Forschung wie auch von Seiten der Politik zugeschrieben wird, ist es kaum vorstellbar, dass die bisher geführten innerchinesischen Debatten allesamt ergebnislos geblieben sein sollen. Ein Blick in die chinesischen IB-Fachzeitschriften zeigt, dass dies auch nicht der Fall ist: Es existieren durchaus Ansätze und Fragmente einer „chinesischen“ IBModellbildung, die jedoch dem uneingeweihten Leser eventuell entgehen mögen, da sie nicht unter dem Label „chinesische Theorie“ geführt werden, sondern sich ausgewählten Teilsegmenten und ontologischen Grundkonzepten der IB-Forschung widmen und weitgehend auf die Erwähnung einer Dichotomie von „westlicher“ und „chinesischer“ Modellbildung verzichten.

Um Aussagen über den gegenwärtigen Theoriefortschritt der chinesischen IB-Forschung treffen zu können, müssen diese Fragmente aus den chinesischen Studien herausseziert, in thematischen Gruppen zusammengeführt und mit Blick auf ihre Funktion und Stellung in der „chinesischen“ IB-Modellbildung analysiert werden. Sollte sich hierbei herausstellen, dass das Feld der chinesischen IB-Forschung bereits über Ansätze und Teilmodelle einer „eigenständigen“ Modellbildung verfügt, würde dies im Umkehrschluss auch den Autonomiegewinn des IB-Feldes gegenüber der „westlichen“ IB-Modellbildung unterstreichen. Um einen qualitativen Vergleich zwischen der „chinesischen“ und der „westlichen“ IB-Modellbildung vornehmen zu können, müssen Kategorisierungskriterien gewählt werden, die es erlauben, die beiden Theoriesysteme auf Konvergenz, Divergenz und Äquivalenz zu untersuchen.

Erscheint lt. Verlag 23.4.2010
Zusatzinfo 375 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Vergleichende Politikwissenschaften
Schlagworte Asien • Außenpolitik • IB-Theorien • Politikwissenschaft • Weltmacht • Weltordnung
ISBN-10 3-531-92329-3 / 3531923293
ISBN-13 978-3-531-92329-1 / 9783531923291
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