Storytelling (eBook)
VIII, 121 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-30032-8 (ISBN)
Narratives Wissensmanagement - was ist das? Warum war das neu eingeführte Projekt ein Erfolg, ein anderes dagegen ein Fehlschlag? Was kann man aus erfolgreichen und weniger erfolgreichen Projekten und Abläufen lernen? Wie kann ich das im Unternehmen vorhandene Wissen nutzen, um zukünftig Zeit, Mühen und Kosten zu sparen? Das sind wichtige und kostenintensive Fragen des Wissensmanagements. Ein neuer Ansatz dabei ist das Story telling, eine Methode des narrativen, auf Geschichten und Erzählungen beruhenden Wissensmanagements.
Durch Erzählen Wissen managen! Mittels Erzählungen von Beteiligten über besonders gut und besonders schlecht verlaufene Projekte wird eine Antwort auf diese Fragen gegeben. Das Unternehmen geht nicht zur Tagesordnung über, sondern lernt aus den Erfahrungen der Mitarbeiter. Die Antworten werden in leicht verständliche, nachvollziehbare, spannende Geschichten verpackt - nüchterne Inhalte werden so mit Leben gefüllt und eignen sich hervorragend, um Botschaften verständlich zu übermitteln.
Methodisches Vorgehen mit Interviewtechniken und Handlungsanleitungen; Konstruktion der Geschichten, Vermittlung der Ergebnisse; Fallbeispiele aus großen und mittelständischen Unternehmen
Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 7
1 Einleitung 9
2 Geschichten und Erzählungen in Unternehmen 15
2.1 Kennzeichen organisationaler Geschichten 16
2.2 Geschichtentypen in Unternehmen 17
2.3 Die Macht der Geschichten: Was Geschichten in Unternehmen bewirken 19
3 Die Methode »Storytelling« 23
3.1 Was ist die Storytelling-Methode? 24
3.1.1 Hintergründe und Einfl üsse der Methodenentwicklung 24
3.1.2 »Storytelling« – eine Defi nition 25
3.2 Die Phasen der Storytelling-Methode 27
3.3 Der Nutzen von Erfahrungsgeschichten für Unternehmen 29
4 Anwendungsbereiche 33
4.1 Storytelling in Informations und Wissensmanagement 35
4.2 Storytelling zur Dokumentation wichtiger Projekte 36
4.3 Storytelling in der Projektdebriefing 37
4.4 Storytelling im Qualitätsmanagement 38
4.5 Storytelling in Veränderungsprozessen 39
4.6 Storytelling in Kooperationen 41
4.7 Storytelling bei »Leaving Experts« 42
4.8 Storytelling im Betrieblichen Verbesserungswesen 43
5 Evaluation und Wirksamkeit von Storytelling 47
5.1 Wissenschaftliche Untersuchungen über Praktikabilität und Wirksamkeit 48
5.1.1 Evaluation der Handhabung der Methode 48
5.1.2 Wirksamkeit der Ergebnisse des Methodeneinsatzes 49
5.2 Stimmen aus der Praxis 50
6 Die Durchführung der Storytelling-Methode 55
6.1 Die Planungsphase 59
6.1.1 »Kick-off «-Gespräch mit dem »Entscheider« 60
6.1.2 Gespräch mit einem internen Experten 64
6.2 Die Interviewphase 67
6.2.1 Entwicklung des Interviewleitfadens 68
6.2.2 Durchführung der Interviews 70
6.3 Die Extrahierphase 74
6.3.1 Bilden von Auswertungskategorien 75
6.3.2 Vorgehen zur Auswertung der Interviewinhalte 77
6.4 Die Schreibphase 81
6.4.1 Aufbau der Kurzgeschichten 83
6.4.2 Leitlinien für die Gestaltung der Kurzgeschichten 86
6.4.3 Entwicklung des Erfahrungsdokumentes 93
6.5 Die Validierungsphase 94
6.6 Die Verbreitungsphase 96
6.7 Erfolgsbewertung von Storytelling im Unternehmen 99
7 Weitere Storytelling-Methoden und Varianten 103
7.1 »Appreciative Inquiry« – Einsatz von Geschichten in Großgruppen-Konferenzen 104
7.2 Erzählungen zur Entschlüsselung der inoffiziellen Unternehmenskultur 105
7.3 »Springboard Storys« zur Unterstützung von Veränderungsprozessen 106
7.4 »Story Construction« zur Veränderung der Unternehmenskultur 108
7.5 Storymanagement zur Unterstützung von Führungserfolg 109
8 Weiterführende Literatur 113
9 Ausblick – Kurzvarianten von Storytelling 117
Literatur 121
Stichwortverzeichnis 125
Über die Autorin 129
5 Evaluation und Wirksamkeit von Storytelling (S. 39-41)
Über die hier vorgestellte Storytelling-Methode liegen bereits zahlreiche Erfahrungen aus Forschung und Praxis vor. Sowohl die Handhabung der Methode, die Praxistauglichkeit der Beschreibungen und Checklisten als auch die Wirksamkeit der Ergebnisse des Methodeneinsatzes im Unternehmen wurden bereits untersucht. Nachfolgend werden die wichtigsten Ergebnisse vorgestellt. Im Anschluss daran kommen Personen aus Praxis und Forschung zu Wort, die über ihre Erfahrungen und Eindrücke mit dem Einsatz der Storytelling- Methode berichten.
5.1 Wissenschaftliche Untersuchungen über Praktikabilität und Wirksamkeit
5.1.1 Evaluation der Handhabung der Methode
Im Rahmen einer zweijährigen Studie, die in Kooperation der Universität Augsburg (Professur für Medienpädagogik) mit einem Softwareunternehmen durchgeführt wurde, konnten die einzelnen Schritte der Storytelling- Methode unter dem Gesichtspunkt ihrer Effizienz und Verwendbarkeit für Unternehmen eingehend untersucht und bewertet werden. Der Einsatz und die Evaluation der Methode wurde von Personen durchgeführt, denen diese zuvor nicht vertraut war. Ziel war es festzustellen, ob die Storytelling-Methode auch ohne vorherige Erfahrungen im Einsatz narrativer Methoden durchgeführt werden kann.
Wie die Bewertungen der einzelnen Vorgehensschritte und Phasen zeigte, sind die dargestellten Abläufe, Beschreibungen und Checklisten der Methode durchaus einfach zu handhaben und in den unterschiedlichsten Kontexten erfolgreich einsetzbar. Jedoch ist noch eine Begleitung des Einsatzes durch erfahrene Storytelling-Experten, besonders wenn es sich um die ersten Methoden-Einsätze im Unternehmen handelt, als unerlässlich zu betrachten. Dies zeigte sich vor allem in der Tatsache, dass die Evaluatoren im Verlauf des Einsatzes immer wieder Rücksprache mit Storytelling-Experten hielten. Besonders beim Schreiben der Erfahrungsgeschichte reichten Beschreibungen alleine oftmals nicht aus.
Denn trotz noch so vieler eingehend getesteter und optimierter Vorgehensschritte und Vorlagen gibt es eine »natürliche« Grenze unterstützende Materialien zur Durchführung der Storytelling-Methode bereitzustellen. Es wird immer ein gewisses Maß an Gespür für eine gute Geschichte und die Aufbereitung von sowohl spannenden als auch lehrreichen Erfahrungen brauchen und dies kann nur bedingt durch Vorgehensbeschreibungen unterstützt werden. Deshalb ist es wichtig, dass sich Personen ohne Erfahrung Rat bei Experten holen können.
Es zeigte sich auch, dass es von Vorteil ist, wenn Personen, die Storytelling einsetzen, über grundlegende Kenntnisse in der Führung und Auswertung von Interviews verfügen und mit der Interpretation von Zitaten vertraut sind. Daneben sind auch persönliche Fähigkeiten, wie z. B. Einfühlungsvermögen in Personen und Situationen, wichtig, um Zugang zu den Gesprächspartnern zu finden.
Am erfolgreichsten war der Methoden-Einsatz immer dann, wenn interne Mitarbeiter (z. B. aus dem Personalbereich) während der Durchführung der einzelnen Schritte von externen Storytelling-Experten unterstützt wurden. Als besonders fruchtbar zeigte sich auch die Außenperspektive auf die untersuchten Projekte und Prozesse, die durch die externen Experten mit einfloss. Weitere und ausführlichere Informationen zur Evaluation der Praktikabilität und Effizienz der Storytelling-Methode lassen sich in Die Entdeckung des Narrativen für Organisationen. Entwicklung einer effizienten Story Telling- Methode (Thier 2004) nachlesen.
5.1.2 Wirksamkeit der Ergebnisse des Methodeneinsatzes
In einer weiteren Untersuchung der Storytelling-Methode, die von Christine Erlach (z. B. Erlach u. Thier 2004) ebenfalls in Kooperation mit der Universität Augsburg bei einem Stahlhersteller durchgeführt wurde, war das Ziel, u. a. die Wirksamkeit der Methode für die Nutzer der Erfahrungsgeschichte zu beurteilen und festzustellen, ob sich tatsächlich Erfahrungen mit Storytelling übertragen lassen. Dabei wurde in einer Befragung der Nutzen der Geschichte gemessen, ob und welches Wissen sich über die Erfahrungsgeschichte verbreiten ließ, und welche Auswirkungen der Einsatz von Storytelling im Unternehmen hatte. Insgesamt ließ sich feststellen, dass die Inhalte der Erfahrungsgeschichte von den Lesern zwar meist als »nichts Neues« angesehen wurden (z. B. war die thematisierte, misstrauische Grundhaltung gegenüber Zulieferern bereits bekannt), jedoch bekamen die Inhalte durch das Erfahrungsdokument ein Gesicht, das greifbar, kommunizierbar und damit veränderbar wurde. Insgesamt konnte eine Wirksamkeit von Storytelling hinsichtlich folgender Punkte festgestellt werden (Erlach u. Thier 2004):
Wirksamkeit von Storytelling , - Storytelling dient der Bewusstmachung: Bisher nicht oder ungenügend beschriebene Themen werden verbalisiert. Storytelling gibt für viele einen Denkanstoß.
- ,Storytelling schafft Sensibilisierung für unternehmenskulturelle Themen und für Mitarbeiter anderer Bereiche: Durch Storytelling wird mehr darauf geachtet, ob die in der Geschichte angesprochenen Themen auch im eigenen Umfeld auftreten und was dies bedeutet. Darüber hinaus wächst durch die Darstellung verschiedener Sichtweisen innerhalb der Erfahrungsgeschichte das Verständnis und die Akzeptanz für das Verhalten anderer.
- Storytelling fördert die Kommunikation: Insgesamt findet durch Storytelling deutlich mehr Austausch über bestimmte heikle Themen zwischen den Beteiligten statt. Das führt zu der Erkenntnis, mit einer Meinung nicht alleine dazustehen. Auch wird die Kritikfähigkeit im Team verbessert.
Erscheint lt. Verlag | 6.4.2006 |
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Zusatzinfo | VIII, 121 S. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie |
Geisteswissenschaften | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management ► Unternehmensführung / Management | |
Schlagworte | Change Management • Erfolg • Informationsmanagement • Leaving Experts • Lernende Organisation • Management • managen • narratives Wissensmanagement • Qualitätsmanagement • Story telling • Storytelling • Wissensmanagement |
ISBN-10 | 3-540-30032-5 / 3540300325 |
ISBN-13 | 978-3-540-30032-8 / 9783540300328 |
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